Fundamentale Nachricht
13:59 Uhr, 30.08.2018

Erholung der Ölpreise nur ein kurzfristiges Strohfeuer?

Die Ölnachfrage bleibt angespannt. „Im Zuge der anstehenden „Maintenance Season“ in den USA dürfte sich die Nachfrage der US-Raffinerien in den kommenden Wochen abkühlen“ heißt es von den Rohstoffexperten der DZ Bank.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 78,145 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 70,005 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Lage am US-Ölmarkt hat sich zuletzt entspannt. Dies zeigt der unerwartet deutliche Rückgang der US-Öllagerbestände, die um 5,1 Mio. Barrel und damit deutlich stärker als erwartet sanken. Nachdem das Energieministerium den überraschenden Vorratsabbau gemeldet hatte, legten die Ölpreise um gut einen Dollar zu.

Marktbeobachtern zufolge waren vor allem die ungewöhnlich hohe Nachfrage seitens der US-Raffineriebetreiber für das deutliche Absinken Bestände verantwortlich. In der Vorwoche hatten die US-Öllagerbestände noch einen unerwartet deutlichen Anstieg verzeichnet. Die US-Ölproduktion ist zwar um 100.000 Barrel gestiegen und produziert nun wieder im Bereich ihrer Rekordstände von 11 Mio. Barrel pro Tag. Die vom US-Ölfelddienstleister Baker Hughes vergangene Woche gemeldeten Daten zeigen aber, dass die Zahl der aktiven Ölplattformen im Vergleich zur Vorwoche um 9 auf insgesamt 860 gesunken ist. Dies signalisiert, dass die US-Kapazitäten nicht in hohem Tempo weiter ausgebaut werden.

Im Blick am Ölmarkt steht darüber hinaus das baldige Inkrafttreten der US-Sanktionen gegen den Iran. Dadurch dürfte der OPEC-Produzent de facto vom internationalen Ölhandel ausgeschlossen werden. Der Iran versucht dies zu verhindern und kündigte eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag an. „Scheidet der Iran als Ölexporteur aus, sollte dies die Angebots- und Nachfragesituation weiter stützen“, erwarten die Analysten der DZ Bank. Allerdings hätten die USA und auch andere OPEC-Staaten Maßnahmen angekündigt, um eventuelle Engpässe durch höhere Fördermengen zu kompensieren. Nach Einschätzung der OPEC und der IEA drohen mit dem Inkrafttreten des Iran-Abkommens Lieferengpässe.

Weiterhin angespannt bleibt laut DZ Bank auch die Ölnachfrage. „Im Zuge der anstehenden „Maintenance Season“ in den USA dürfte sich die Nachfrage der US-Raffinerien in den kommenden Wochen abkühlen“ heißt es von den Rohstoffexperten. Entsprechend stünden die Chancen gut, dass sich die zuletzt gesehene Erholungsbewegung als kurzfristiges Strohfeuer entpuppen dürfte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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