Erheblicher Rückgang der Konjunkturerwartungen für China
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Mannheim/ Shanghai (Godmode-Trader.de) - Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzexperten für China in den nächsten zwölf Monaten wiedergibt, ist im August deutlich zurückgegangen. Dies teilten das ZEW-Institut in Mannheim und die Fudan Universität in Shanghai am Mittwoch mit. Den Angaben zufolge ist der Indikator von 8,8 Punkten im Juli auf nun minus 6,0 Zähler gefallen. In den BIP-Prognosen sei der Stimmungswandel noch nicht angekommen, so das ZEW-Institut weiter. Die Wachstumszahlen von 6,9 Prozent für 2015 und 6,7 Prozent für 2016 ähnelten stark den offiziell vorgegebenen Prognosen.
Die Umfrageergebnisse zeigen laut den ZEW-Experten, dass die Befragten staatliche Aktivitäten zur Konjunkturstützung erwarten. Bei den Zinserwartungen zeige sich ein deutlicher Rückgang sowohl der kurzfristigen Zinsen als auch der Kreditzinsen. Außerdem werde mit einer weiteren Abwertung des Yuan gegenüber dem US-Dollar gerechnet. „Die Abwertung dürfte allerdings durch staatliche Interventionen gebremst werden, was am prognostizierten Rückgang der Devisenreserven zu erkennen ist“, prognostiziert das ZEW.
Bei den Industriebranchen solle der Konjunkturrückgang vor allem die Bereiche Automobil, Elektro und Energie treffen. Der erwartete Rückgang beim Investmentbanking und bei Versicherungen dürfte laut ZEW dagegen hauptsächlich auf den Kursrutsch an den chinesischen Aktienbörsen zurückzuführen sein. Hier erwarteten die befragten Finanzmarktteilnehmer auf Sicht von drei Monaten auch keine Erholung, im Gegenteil könnte sich der Rückgang der Aktienkurse eher noch verstärken. Nur bei den Branchen Bau und Maschinenbau/Ingenieurwesen werde eine leicht verbesserte Situation in einem Jahr erwartet. Möglicherweise liege die Ursache hierfür in erwarteten zusätzlichen staatlichen Infrastrukturausgaben.
Bei Betrachtung der wichtigsten Wirtschaftsregionen ergebe sich vor allem für Tianjin ein Rückgang der Konjunkturerwartungen und der Immobilienpreise. Für Tianjin habe es, bedingt durch die jüngste Katastrophe im Hafengebiet, einen regelrechten Einbruch der Erwartungen gegeben.
Insgesamt vermittelten die neuen Umfrageergebnisse das Bild zunehmender konjunktureller Gefahren für China, schreibt das ZEW-Institut abschließend. Gleichzeitig würden weitere konjunkturstützende Maßnahmen seitens der chinesischen Regierung erwartet, die den Konjunkturrückgang mildern könnten.
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