Fundamentale Nachricht
17:12 Uhr, 25.10.2019

Erdöl: Ohne die Anschläge in Saudi-Arabien wären die Preise noch niedriger

Die Ölpreise sind aktuell nach einem kurzzeitigen kräftigen Anstieg nach den Anschlägen in Saudi-Arabien im September ungefähr wieder auf dem Stand vom Tag der Attacke. Die Furcht vor einem konjunkturellen Abschwung belastet die Preise.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 61,460 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hamburg (Godmode-Trader.de) - Die Folgen der Anschläge auf Ölanlagen in Saudi-Arabien Mitte September sind weniger dramatisch als zunächst befürchtet. Das größte OPEC-Mitgliedsland hat gemäß OPEC-Angaben im September im Durchschnitt 8,56 Mio. Barrel/Tag gefördert - ein Rückgang gegenüber dem Vormonat August von 1,28 Mio. Barrel/Tag. Damit ist der anfänglich vermeldete Produktionsrückgang von 5,6 Mio. Barrel/Tag zu einem großen Teil wieder aufgeholt worden.

Bei den Exporten ist der Rückgang mit 640.000 Barrel/Tag (Bloomberg-Daten) noch geringer ausgefallen. „Offensichtlich war man in der Lage, die Lieferungen durch den Abbau von Lagerbeständen, aber auch durch Ölimporte aus Drittländern zu einem großen Teil aufrechtzuerhalten“, sagt Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Commercial Bank. Vor dem Hintergrund des geplanten Börsengangs der Ölgesellschaft Saudi Aramco sei es der saudischen Regierung offensichtlich ein Anliegen, das Ausmaß der Zweifel an der Lieferfähigkeit ihres Staatsunternehmens möglichst gering zu halten.

Die Ölpreise sind aktuell nach einem kurzzeitigen kräftigen Anstieg ungefähr wieder auf dem Stand vom Tag des Anschlags. „Man könnte daraus schließen, dass die Risikoprämie auf den Rohölpreis unverändert geblieben ist, obwohl doch die Verletzlichkeit des saudischen Ölsektors offensichtlich unterschätzt wurde“. Diese Schlussfolgerung sei aber vermutlich falsch, betont de la Rubia. Denn seit Mitte September zeigten die makroökomischen Daten eine weitere Eintrübung der Weltkonjunktur an. „Die Angst vor einem globalen Rückgang der Ölnachfrage hat zuletzt an den Märkten die Furcht vor angebotsbedingten Engpässen überwogen, zumal die US-Ölunternehmen ungebremst ihre Förderung ausgeweitet haben. Man kann auch sagen: Ohne die Anschläge in Saudi-Arabien lägen die Preise vermutlich noch niedriger“. Für die Ölpreise sieht der Ökonom trotz des Angebotsrückgangs in Saudi-Arabien kaum Aufwärtspotenzial, es sei denn, die Spannungen zwischen Saudi-Arabien/Iran/USA sollten durch neue Gewaltakte wieder erheblich zunehmen.

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10 Kommentare

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  • thomas84
    thomas84

    hoch bis jetzt genau 56.75 dreht es jetzt hier kommt 49.20 mehr Glück als Verstand dann kommt auch 43.80

    20:40 Uhr, 25.10.2019
  • thomas84
    thomas84

    Warten Luft war bzw ist bis max 56.75 im wti

    20:13 Uhr, 25.10.2019
    1 Antwort anzeigen
  • thomas84
    thomas84

    und hauen vor dem WE noch kräftig drauf schön wärs und eigentlich auch Marktgerecht da die Nachfrage total lahmt

    18:29 Uhr, 25.10.2019
    2 Antworten anzeigen
  • thomas84
    thomas84

    short will es aber nicht..hoffentlich ändern die schweren jungs rapide ihre meinung

    18:20 Uhr, 25.10.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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