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12:30 Uhr, 02.12.2014

Energiesektor auf Talfahrt

Der Kampf um Marktanteile in einem übersättigten Öl-Markt geht nach der Entscheidung der OPEC die Öl-Fördermenge beizubehalten, nach Meinung von Saxo-Bank-Rohstoffanalyst Ole Hansen nun weiter.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 68,08 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 71,83 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (BoerseGo.de) - „Rohstoffe sind auf ein neues Fünf-Jahres-Tief gefallen und ließen die meisten Rohstoffproduzenten im vergangenen Monat ziemlich konsterniert zurück. Am auffälligsten jedoch war der Ausverkauf im Energiesektor im Anschluss an das OPEC-Treffen in der vergangenen Woche“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Die Ablehnung des Kartells die Ölproduktion zu kürzen, sei der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. „Ein solcher Monatskollaps bei der Sorte Brent ist seit 1988 nur vier Mal vorgekommen“, sagt Hansen.

Industriemetalle haben im November am zweitschlechtesten abgeschnitten. Insbesondere Kupfer hätte unter den fallenden Energiepreisen und den schlechter als erwarteten Fertigungsdaten aus China und Europa gelitten. Auch bei Edelmetallen kam es nach dem negativen Ausgang der Schweizer Goldinitiative zu einem Ausverkauf, wobei Silber sogar auf ein neues Fünf-Jahres-Tief gefallen ist. Trotz eines kurzzeitigen Preisausbruchs bei beiden Metallen – aufgrund eines schwächeren Dollars und Anzeichen einer steigenden physischen Nachfrage aus Asien – wären Investoren gezwungen gewesen zu verkaufen. „Mit Dezemberbeginn könnten nun aber vermehrt liquiditätsarme Transaktionen zu einer steigenden Volatilität führen. Grund dafür ist das defensivere Anlageverhalten der Investoren zu dieser Jahreszeit. In dieser wollen sie lieber ihre Gewinne schützen, als Risiken einzugehen“, sagt Hansen. Die Erholung bei Gold und Silber am gestrigen Montag hätte dieses Investmentverhalten widergespiegelt.

Der Energiesektor bleibt weiterhin im Mittelpunkt. „Die überraschende Entscheidung der OPEC die Fördermenge beizubehalten, hat die Ölpreise auf eine Talfahrt geschickt. Der Kampf um Marktanteile in einem übersättigten Markt geht nun weiter“, sagt Hansen. Die nun verlängerte Periode der niedrigen Energiepreise habe jedoch einen positiven Impuls auf die Weltwirtschaft in den nächsten sechs bis acht Monate. „Die massive Umverteilung des Geldes weg vom Produzenten und hin zum Konsumenten wird das Verbrauchervertrauen stärken und Investitionskosten für Hersteller reduzieren“, sagt Hansen abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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