Ende der Dollarstärke: Startschuss für große Euro-Rally?
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Erwähnte Instrumente
- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 0,99343 $ (FOREX)
Gegenüber dem Yen bleibt der Zinsvorteil vorerst bestehen. Die japanische Notenbank hält beharrlich an ihrer Negativzinspolitik fest. Anders ist es in der Eurozone. Die EZB reagierte spät auf die Inflation, steht nun aber bei der Erhöhung der Zinsen der US-Notenbank in nichts mehr nach.
Für den US-Leitzins erwarten Anleger und Analysten ein Hoch im Bereich von 4-4,5 %. Für den Euroraum wird ein Hoch bei 2,75-3 % erwartet. Derzeit liegt die Zinsdifferenz bei zwei Prozentpunkten. Zukünftig sollte diese Differenz gleich bleiben oder sich verkleinern. Das gilt nicht nur für die Zinsdifferenz zum Euroraum, sondern auch für andere Industrieländer.
Im Durchschnitt der Industrieländer liegt der US-Leitzins um 1,6 Prozentpunkte höher. Wie auch in vergangenen Zyklen begann die US-Notenbank den Zins früher und schneller anzuheben (Grafik 1). Auch dieses Mal ist davon auszugehen, dass andere Länder das Zinshoch später erreichen als die USA.
Die Differenz der Leitzinsen ist ein wesentlicher Faktor für den Wechselkurs. Die Korrelation der Differenz zum Dollar-Index ist allerdings nicht perfekt (Grafik 2). Andere Faktoren spielen eine Rolle. Dazu gehört auch die Differenz in den Inflationsraten und die Zinserwartung für die kommenden Jahre. Tendenziell wertet der Dollar jedoch auf, wenn die Zinsdifferenz steigt und wird schwächer, wenn sie fällt. Die Richtung ist dabei entscheidender als das Niveau.
Was für den Dollar-Index und die Zinsdifferenz gilt, gilt auch für den Wechselkurs des Euro zum Dollar (Grafik 3). Die Zinsdifferenz war 2018 und 2019 größer als jetzt. Heute ist der Euro jedoch schwächer als vor vier Jahren. Das erklärt sich vor allem durch die höhere Inflationsrate. Die Realzinsdifferenz ist heute größer als 2018.
Ein zweiter Faktor belastet zudem den Euro. Vor allem Energierohstoffe werden in Dollar gehandelt. Diese sind nicht nur teuer, sie werden auch dringend benötigt. Die Handelsbilanz ist daher tiefrot und so negativ wie noch nie in der Geschichte der Währungsunion. Ein Handelsbilanzdefizit belastet die Währung (Grafik 4).
Auf absehbare Zeit bleibt für den Euro Gegenwind in Form eines Handelsbilanzdefizits bestehen. Dafür sollte die Zins- und Realzinsdifferenz langsam kleiner werden. Der Euro könnte sein Tief daher bereits hinter sich haben.
Eine rasante Aufwertung und vor allem eine Aufwertung, die sämtliche Verluste des Abwärtstrends wettmacht, ist unwahrscheinlich. Dafür bleibt zu viel Gegenwind und die Aussicht auf eine Rezession, die in Europa tiefer ausfällt als in den USA. Eine Aufwertung Richtung 1,10 ist mittelfristig jedoch denkbar.
Clemens Schmale
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