Analyse
09:20 Uhr, 02.11.2022

ELECTRONIC ARTS - Die Zahlen sind da! Was macht die Aktie?

Die Aktie des Videospielekonzerns fuhr gestern nach Börsenschluss Achterbahn. Kein Wunder, denn der Quartalsbericht enthielt positive wie negative Aspekte.

Erwähnte Instrumente

  • Electronic Arts Inc. - WKN: 878372 - ISIN: US2855121099 - Kurs: 126,270 $ (Nasdaq)

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 steigerte Electronic Arts (EA) den Umsatz leicht von 1,83 Mrd. USD im Vorjahreszeitraum auf 1,90 Mrd. USD. Die Nettobuchungen beliefen sich auf 1,75 Mrd. USD nach 1,85 Mrd. USD im Vorjahresquartal. Der Nettogewinn stieg leicht von 1,02 auf 1,07 USD je Aktie bzw. 299 Mio. USD.

Analysten hatten einen Umsatz von 1,94 Mrd. USD und Nettobuchungen von 1,81 Mrd. USD erwartet, womit EA unter dem Marktkonsens lag. Beim Gewinn belief sich die Marktschätzung auf 1,37 USD je Aktie. Der Vergleich beim Gewinn hinkt allerdings, da sich diese Schätzung auf bereinigter Basis erfolgt, EA aber keinen bereinigten Gewinn ausweist. Verglichen mit der Konkurrenz und nach dem Coronaboom schlägt sich EA insgesamt gut. Der Launch von FIFA 2023 Ende September brachte sogar neue Rekorde für das Franchise.

Prognose angepasst

Für das laufende dritte Quartal stellt das EA-Management Erlöse zwischen 1,825 und 1,925 Mrd. USD und einen Gewinn je Aktie zwischen 0,43 und 0,59 USD in Aussicht. Für das Gesamtjahr wiederum reduzierten die Verantwortlichen die Ziele für Umsatz und Buchungen leicht. Die Erlöse sollen nun eine Spanne zwischen 7,55 und 7,75 Mrd. USD erreichen, rund 50 Mio. USD weniger als ursprünglich in Aussicht gestellt. Die Buchungen dürften nicht zwischen 7,9 und 8,1 Mrd. USD, sondern zwischen 7,65 und 7,85 Mrd. USD liegen. Beim Gewinn ist EA aber nun deutlich optimistischer. Anstelle von 2,79 bis 2,84 USD je Aktie dürfte dieser 3,11 bis 3,34 USD je Aktie erreichen. Noch einmal: Die untenstehende Tabelle enthält die bereinigten Analystenschätzungen. Die Abweichungen zwischen GAAP- und non-GAAP-Ergebnissen sind bei EA massiv. Nach einer Achterbahnfahrt notiert die Aktie vorbörslich in etwa unverändert.

Es ist Geduld gefragt

Das mittel- bis langfristige Chartbild ist unverändert. Eine große Trendumkehr ist ebenso denkbar wie eine langfristige Trendfortsetzung. Für erstere müsste die Aktie deutlich unter 110,86 USD fallen, für letztere die Widerstandszone zwischen 147,36 und 151,26 USD überwinden. Scharfe Rücksetzer stoppten in diesem Jahr an der Aufwärtstrendlinie seit 2018. Ein prozyklisches Kaufsignal liegt aber noch nicht vor. Wertet man die komplette Formation als großes aufsteigendes Dreieck, würden Kurse über 150 USD deutliches Potenzial auf Sicht einiger Jahre freisetzen.

Electronic Arts-Aktie (Wochenchart)
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Der Tageschart zeigt innerhalb der großen Range einen Abwärtstrendkanal. Erst ein Anstieg über 130,45 USD würde ein kleines Kaufsignal in Richtung 135,81 USD und darüber in Richtung der mittelfristigen Abwärtstrendlinie auslösen. Die Prognosequalität innerhalb der Seitwärtszone leidet aber deutlich, das haben die letzten Analysen gezeigt.

Fazit: Die Bewertung der EA-Aktie ist nicht abgehoben, die Seitwärtsbewegung der vergangenen Jahre hat dem Wert gut getan. Es wird Kraft gesammelt für einen großen Ausbruch, dessen Signal aber noch nicht vorliegt. Wer Positionen eingeht, wird viel Geduld benötigen, bekommt bei dem Wert aber eine Prise Übernahmefantasie und mit die solideste Performance im Sektor dazu.

Jahr 2021/22 2022/23e* 2023/24e*
Umsatz in Mrd. USD 7,52 7,97 8,49
Ergebnis je Aktie in USD 7,02 7,16 7,93
Gewinnwachstum 1,99 % 10,75 %
KGV 18 18 16
KUV 4,7 4,4 4,1
PEG 8,8 1,5
Dividende je Aktie in USD 0,68 0,75 0,80
Dividendenrendite 0,54 % 0,59 % 0,63 %
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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