Kommentar
11:32 Uhr, 15.03.2018

Ein Schwarzer Schwan im März?

Vor lauter GroKo-Geschwafel und Kanzlerinnen-Jubel werden diverse Risiken derzeit konsequent ausgeblendet. Anleger sind daher gut beraten, ihren Blick auch einmal über den Tellerrand hinauszurichten...

Wie heißt es so schön: Die größten Gefahren lauern immer dort, wo niemand hinsieht. Es ist der berüchtigte Schwarze Schwan, der manchmal unversehens um die Ecke kommt, und den niemand auf der Rechnung hatte. Einer schwimmt womöglich gerade vor unserer Nase herum - und kaum jemand bemerkt ihn:

Im folgenden Artikel wird ausgeführt, dass seit dem Zweiten Weltkrieg die meisten größeren militärischen Operationen von Nato und Vereinigten Staaten im März begonnen haben.

Für das Pentagon und die Nato sei der März der, Zitat, "beste Monat, um Kriege zu beginnen"...

Die unrühmliche Serie begann am 08. März 1965 mit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Vietnam-Krieg. „Auslöser“ war übrigens ein fingierter Angriff auf ein US-Marineschiff, der berüchtigte „Tonkin-Zwischenfall“.

Die Memoiren des damaligen US-Verteidigungsministers Robert McNamara belegen, „dass die US-Regierung die Vorfälle durch bewusste Falschdarstellung zum Durchsetzen ihres seit 1963 geplanten direkten Kriegseintritts benutzte.“

„Angriffe unter falscher Flagge“ wurden seither immer wieder gerne genommen, wenn es darum ging, die Öffentlichkeit auf "wachstumsfördernde" militärische Konfrontationen einzustimmen. Unvergessen ist etwa die so genannte „Brutkastenlüge“, mit der im August 1990 der Angriff der Bush-Regierung auf den Irak begründet wurde.

Der aus dieser Lüge resultierende Golfkrieg, wie auch der Angriff auf Afghanistan im Oktober 2001 waren die einzigen Ausnahmen von der Regel, wonach größere militärische Konflikte von Nato und USA stets im März begonnen haben:

  • Die Nato-Einsätze im Jugoslawien-Krieg begannen am 24. März 1999;
  • Mit der Bombardierung von Bagdad begann am 20. März 2003 der Irak-Krieg;
  • Am 15. März 2011 starteten Nato- und US-Militärangriffe in Syrien;
  • Die Nato-Bombardierung Libyens begann am 19. März 2011;
  • Am 25. März 2015 bombardierten Saudi-Arabien und US-Streitkräfte den Yemen;
  • Und auch während des Golfkrieges 1991 erreichten die Militäreinsätze durch US-Bodentruppen am 02. März mit dem euphemistisch umschriebenen „Einsatz gegen Zivilisten“ einen unrühmlichen Höhepunkt.

Das Vorgehen ist im Übrigen kein Phänomen der Neuzeit, sondern folgt einer uralten Tradition: Schon im alten Rom wusste man den Kriegsgott Mars (März) besonders zu würdigen. Heute trägt der Frühlingsmonat seinen Namen nach dem römischen Kriegsherrn, weil in dieser Zeit der Winter ausgetrieben wird.

Pikanterweise steht ausgerechnet in diesen Tagen ein neuerlicher Wintereinbruch unmittelbar vor der Tür. Von Neuschnee bis in tiefe Lagen von bis zu 30 Zentimetern auch in Deutschland ist die Rede…

Mit Blick auf diese spätwinterliche Überraschung lässt sich festhalten, dass potentielle militärische Konfliktherde zur „Vertreibung des hartnäckigen Winters“ schon lange nicht mehr so zahlreich und so offensichtlich waren. Tatsächlich bietet die Lage in Syrien, im Iran, in Russland, Nordkorea und China derzeit ein reichhaltiges Betätigungsfeld für, wie es immer so schön heißt, "friedensstiftende Missionen".

Gleichzeitig werden die Risiken in den Medien hier zu Lande vor lauter GroKo-Geschwafel und Kanzlerinnen-Jubel konsequent ausgeblendet. Anleger sind daher gut beraten, ihren Blick auch einmal über den Tellerrand hinauszurichten.

Dabei könnte beispielsweise auffallen, dass militärische Konflikte nicht zwangsläufig immer in „sicherer Entfernung“ auszumachen sein müssen. Die US-Truppenverlegungen in den Osten Europas lassen dies schon seit geraumer Zeit vermuten.

Doch wenn am Horizont nicht etwa steigende Zinsen oder eine Wachstumsschwäche, sondern ein militärischer Großkonflikt auftauchen sollte, würde plötzlich auch das "merkwürdige Verhalten" der großen Börsenindizes Sinn machen:

Beim DAX etwa werden sich in Kürze die 50-Tage-Linie und der 200-Tage-Durchschnitt begegnen. Es entsteht ein langfristiges Verkaufssignal, auch "Todeskreuz" genannt. Achten Sie auf die rote Markierung in der folgenden Abbildung. Auffallend ist zudem die relative Schwäche des Marktbarometers im Vergleich mit anderen Indizes...

Ein-Schwarzer-Schwan-im-März-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-1

Doch auch beim vergleichsweise immer noch recht robusten Dow Jones scheint der Aufwärtstrend jetzt zu kippen, wie die folgende Abbildung verdeutlicht:

Ein-Schwarzer-Schwan-im-März-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-2

Schließlich ist bei der Fluchtwährung Gold und insbesondere bei den Minenaktien nach einer mehrjährigen Seitwärtsphase eine Trendbeschleunigung überfällig. Beispielhaft zeigt dies der Verlauf des Minenindex XAU auf Monatsbasis seit dem Jahr 2001 in der folgenden Abbildung. Seit fast zwei Jahren tritt der Index praktisch auf der Stelle. Das gab es noch nie seit Beginn der Kurshistorie.

Ein-Schwarzer-Schwan-im-März-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-3

Hinzu kommt: Medial scheint ein militärischer Konflikt derzeit überhaupt kein Thema zu sein. Beim Blick auf die politische Großwetterlage sollte man daher umso mehr auf der Hut sein.

Übrigens: Sollten die Börsen doch einmal etwas nachhaltiger ins Rutschen kommen, sollten sich vor allem Fondsanleger warm anziehen: Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) unter dem Vorsitz von EZB-Chef Mario Draghi plant für den "Notfall" die Entmündigung von Fondsanlegern.

Im Klartext: Im Falle eines Börsencrashs müssten die Investoren nach dem Willen der "Währungshüter" tatenlos zusehen, wie ihre Anteile in Rauch aufgehen. Freilich geschieht das nur zu ihrem Besten, denn langfristig erholen sich die Kurse ja wieder. Das jedenfalls glauben die Zentralbankbürokraten, die hier natürlich den vollkommenen Überblick haben. Man kennt das ja...

Fazit:

Da in wenigen Wochen ohnehin die schwächere Börsenphase beginnt, sind das in Summe genügend Gründe, jetzt in Deckung zu gehen und Aktienengagements an den breiten Märkten zu reduzieren...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

62 Kommentare

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  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    t

    16:37 Uhr, 26.05.2018
  • TheWayOut
    TheWayOut

    Was spielt es für eine Rolle ob es Sozialschmaro... sind oder nicht die können nichts dafür.

    Aber Leute in unsere Land zu lassen die man aus irgendeinem Loch holt und die hier auf unserem Grund und Boden unsere Frauen Vergewaltigen und schänden. Menschen abstechen und ihre Vorstellungen der Welt umsetzen.

    Jetzt kann man sagen Deutsche machen das auch, das ist auch richtig aber sie sind hier und haben ihre berechtigung hier zu sein.Aber wo kommen diese Leute her in Deutschland? Ist die wahrscheinlichkeit nidrieger mit hohem Bildungsstand und gut funktionierendem Wirschaftlichen Umfeld das man Straffällig wird.

    Man holt die Ärmsten der Armen, mit ganz anderen Kulturellen Vorstellungen und Werten in unser Land und nimmt das aufgrund von Politischem Druck als Kolleteralschaden in Kauf das Leute zu Tode kommen Frauen Vergewaltigt und geschändet werde.

    In armen Länder gibt es ja viel weniger Kriminalität?????????

    Man hätte diese Menschen separieren müssen und das wir Zuwanderung brauchen für unseren Generationsschwachsinsvertrag ist nur eine Wirtschafliche und Politsche Geiselnahme, wie dumm mus jeder einzelne eigentlich sein das zu akzeptieren.

    Keiner braucht einen Generationsvertrag sondern eine Lastenumverteilung über z.B.: bediengungsloses Grundgehalt das auch Problemlos zu finazieren wäre in höhe von 800€ für jeden EU-Bürger und zahlen werden das die Reichen.

    Und wie kommt man an das Geld der reichen dort sehe ich zweimöglichkeiten enteignung von bis zu 50 Prozent des Kapitals bei Leuten die ein Vermögen von über 20 Millionen Euro haben und dieses Geld in Aktien investieren usw....

    Oder ganz einfach Kapitalströme umlenken Reichensteuer , Unternehmen Umsatzbesteuern , Umsatzsteuer hoch......

    Was am Ende stehen könnte EU-First und die Einwanderung in die EU zu erschweren.

    Aber eines darf am Ende niemals stehen das eine Minderheit leidet und wir uns Instrummentalisieren lassen, weil Politiker Fehler machen!!!!!!

    07:36 Uhr, 20.03.2018
  • The Secessionist
    The Secessionist
    16:38 Uhr, 18.03.2018
  • The Secessionist
    The Secessionist
    16:35 Uhr, 18.03.2018
  • Lumpazi
    Lumpazi

    Eine Korrelation ist eine Korrelation, eine statistische Beziehung, keine Kausalität. So gesehen, weist der März der Nachkriegszeit eine gewisse Häufung kriegerischer Konflikte auf, die in diesem Monat von der NATO bzw. den USA begonnen wurden. Mehr nicht.

    Was macht denn den März zum Kriegstreibermonat? Einen Grund dafür hat bisher niemand hier genannt. Und dass der Russe an allem schuld ist, wissen wir doch seit langem. Der gegenwärtige Kälteeinbruch kommt ja auch von Osten.

    16:27 Uhr, 18.03.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Rechtswidriges Kirchenasyl:

    https://www.journalistenwatch....

    13:08 Uhr, 18.03.2018
    2 Antworten anzeigen
  • Mars2010
    Mars2010

    Lieber Herr Hoose, ich lese sehr gerne Ihre Artikel, weil sie im Vergleich zu Mainstreammedien politisch sehr informativ sind.Bezogen auf Ihren heutigen Artikel möchte Ich Ihnen sagen, dass nach meiner Analyse der Dax bis 16200+-x steigen soll, erst danach geht die seit 2008 begonnene aufwärts gerichtete 10 jährige Welle zu Ende und dem soll ein mehrjähriger Abwärtstrend folgen.Für meine Analyse benutze ich mathematisch lineare Gleichungen, die bis jetzt zuverlässige Ergebnisse geliefert haben.

    08:48 Uhr, 18.03.2018
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Hagen Grell gründet eine neue und zensurfreie Informationsplattform. Geplant ist eine Art unabhängige Tagesschau.

    Der Erfolg dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Bitte verbreiten:

    www.journalistenwatch.com/2018/03/17/hagen-grell-gruendet-unabhaengige-tagesschau-freihoch3/

    23:21 Uhr, 17.03.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Demokratische Patrioten aus der Mitte der Gesellschaft sind sie, sagt Hr. Stürzenberger heute in München. Bitte prüfen ...

    https://www.journalistenwatch....

    Es ist etwas los in Deutschland !

    19:19 Uhr, 17.03.2018
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