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14:07 Uhr, 05.05.2020

Ein Heilmittel gegen niedrige Ölpreise? Niedrige Ölpreise!

Wenn der Preis strukturelle Angebotsrückgänge erzwingt, weil Förderer ihre Produktion einstellen müssen, gibt es eine Chance auf höhere Preise.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 24,71600 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 29,23800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis driftet am Dienstag wieder in Richtung der Marke von 30 Dollar/Barrel. Auch US-Öl der Sorte WTI kann sich deutlich erholen (Juni-Kontrakt) und hat aktuell die 25-Dollar-Marke vor Augen.

Am Ölmarkt deutet sich eine Entspannung an. Die Ölnachfrage erholt sich schnell, sobald die Lockdown-Maßnahmen aufgehoben werden, wonach es derzeit in zahlreichen Ländern aussieht. Die Nachfrage in China hat fast wieder das Niveau von vor dem Covid-Virus erreicht. Auf der Angebotsseits fällt die US-Ölproduktion massiv, nachdem jüngst viele Schieferölproduzenten Kürzungen angekündigt haben. Ob die anderen Nicht-OPEC-Produzenten ebenfalls ihre Förderung drosseln, bleibt abzuwarten. Die OPEC+ jedenfalls hat sich eine tägliche Beschränkung von rund 10 Mio. Barrel auf die Fahnen geschrieben. „Wir gehen daher davon aus, dass der Ölmarkt im dritten Quartal ausgeglichen und im vierten Quartal unterversorgt sein wird und dass sich Brent bis Ende 2020 auf 43 Dollar pro Barrel und bis Mitte 2021 auf 55 Dollar pro Barrel erholen wird", schrieben UBS-Analysten am Dienstag in einer Kundennotiz.

Auch wenn sich die Preise ein Stück weit erholen, das Niveau vom Jahresbeginn von über 65 Dollar/Barrel (Brent) erscheint in weiter Ferne. Harish Sundaresh, Portfoliomanager für Systematische Anlagestrategien bei Loomis Sayles erwartet, dass die Preise für Rohöl weiter schwach bleiben. „Das einzige Heilmittel gegen niedrige Ölpreise sind niedrige Ölpreise“, so Sundaresh. Mit anderen Worten: Wir können das Problem nur lösen, wenn der Preis strukturelle Angebotsrückgänge erzwingt“. „Wir glauben, dass die jüngsten Kürzungen und eine Fördermengenbegrenzung der OPEC+ nicht ausreichen werden, um den Ölmarkt in sehr naher Zukunft zu retten“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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