Fundamentale Nachricht
16:11 Uhr, 02.07.2015

Edelmetalle mit Verlusten

Der Abwärtstrend bei Edelmetallen hat sich auch im Juni fortgesetzt, wobei Palladium mit einem Minus von 13,2 Prozent die größten Verluste verbucht hat.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.165,58 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 15,69 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Bad Salzuflen (BoerseGo.de) – Der Goldpreis schloss mit einem leichten Minus von 1,5 Prozent bei einem Kurs von 1.172 US-Dollar pro Feinunze ab. Der kleine Bruder Silber hat deutlicher verloren und verbuchte ein Minus von sechs Prozent. In den vergangenen zwei Wochen stand jedoch ausschließlich Griechenland im Fokus der Finanzmärkte. Das Land hat seine fällige Schuldenrate an den IWF nicht zurückgezahlt und ist somit vorerst faktisch pleite, wie Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Interessanterweise hat sich der Goldpreis in den vergangenen Tagen kaum bewegt. Zwar ist die physische Nachfrage von Endkunden in Form von Münzen deutlich gestiegen, jedoch ist dieser Markt zu klein, um einen Einfluss auf den Goldpreis zu haben. Entweder ist die Griechenland-Pleite oder sogar ein möglicher Austritt aus dem Euro an den Märkten schon längst eingepreist, oder die Marktteilnehmer sind von einem positiven Referendum und dem Verbleib Griechenlands in der Eurozone überzeugt“, so Siegel.

Viel wichtiger für die Goldpreisbildung sei jedoch der Handel an den Terminmärkten in New York und die Nachfrage aus China und Indien. China als weltgrößter Goldproduzent wird in Zukunft auch eine größere Rolle bei der Goldpreisfindung spielen. Die staatliche Bank of China hat im Juni zum ersten Mal beim täglichen Gold-Fixing in London teilgenommen. „Damit ist China nun auch direkt am Preisbildungsprozess des gelben Metalls beteiligt und plant sogar bis Ende des Jahres ein in Yuan denominiertes Gold-Fixing an der Börse von Shanghai zu starten“, sagt Siegel.

Auch für Platin und Palladium war es ein schwarzer Monat. Platin verlor im Juni 2,8 Prozent und erreichte ein neues Sechs-Jahres-Tief. Noch schlimmer erwischte es Palladium. Das Industriemetall verlor 13,2 Prozent und fiel auf ein Zwei-Jahres-Tief. „Zum einen drückt die schwache Nachfrage aus der Automobilbranche auf die Preise. Zum anderen haben die südafrikanischen Minenbetreiber nach den monatelangen Streiks im vergangenen Jahr die Produktion auf Hochtouren gebracht und das entstandene Defizit von 1,8 Millionen Unzen auf aktuell nur noch 100.000 Unzen schrumpfen lassen“, sagt Siegel.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten