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13:33 Uhr, 11.10.2012

EADS: Italiener bringen eigene Rüstungsfirma ins Gespräch

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Rom/ Paris (BoerseGo.de) - Nach der gescheiterten Fusion zwischen den Rüstungs- und Luftfahrtkonzernen EADS und der britischen BAE Systems bringt Italien eine neue mögliche Konstellation ins Gespräch. Die italienische Regierung hat den heimischen Rüstungskonzern Finmeccanica als möglichen EADS-Partner vorgeschlagen. Der italienische Verteidigungsminister Giampaolo Di Paola sagte am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Ansa, das Scheitern der Verhandlungen eröffne Spielräume, die in Kürze von Finmeccanica und dann von der Regierung abgeschätzt werden sollten. „Ich würde es gerne sehen, wenn diese Überprüfung sehr schnell ginge“.

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge kommen die neuen Töne aus Rom überraschend, da italienische Politiker bisher Teilverkäufen des Finmeccanica-Konzerns ins Ausland abgeneigt schienen. Finmeccanica ist zu einem Drittel im Staatsbesitz. Am Mittwoch hatten EADS und BAE Systems ihre Pläne für einen gemeinsamen Luftfahrt- und Rüstungskonzern aufgegeben.

Mittlerweile hat der Verwaltungsrat von EADS dem Konzernchef Tom Enders seine ungebrochene Unterstützung zugesagt. Das Gremium habe bei einer regulären und seit längerem geplanten Sitzung am Donnerstag dem Manager sein Vertrauen ausgesprochen. Enders hatte das Fusions-Projekt mit den Briten in den Stiel gestoßen. Der Vorsitzende des EADS-Verwaltungsrats ist der französische Großaktionär Arnaud Lagardère, der sich zuvor kritisch zum Plan für einen Zusammenschluss mit BAE geäußert hatte.

Enders schrieb in einem Brief an die Mitarbeiter, das Scheitern des Zusammenschlussprojekts sei bedauerlich, eine große Chance ungenutzt verstrichen. „Aber wir werden uns jetzt die Zeit nehmen, um klar eine Reihe Lehren aus dieser Erfahrung zu ziehen“, zitiert Reuters aus dem Schreiben. Enders wolle nun den Konzern verändert aufstellen und im Fokus stehe dabei das Rüstungsgeschäft.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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