Analysteneinschätzung
16:04 Uhr, 17.03.2017

E.ON - Auf Jahre nur stagnierende Gewinne zu erwarten

Die DZ Bank hat E.ON nach einer Kapitalerhöhung auf „Verkaufen“ mit einem fairen Wert von 6,40 Euro belassen.

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  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Kursstand: 7,009 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank hat E.ON nach einer Kapitalerhöhung auf „Verkaufen“ mit einem fairen Wert von 6,40 Euro belassen.

E.ON hat gestern nach Börsenschluss eine Kapitalerhöhung von 10 Prozent durchgeführt. Es wurden in einem beschleunigten Platzierungsverfahren 200,099 Mio. neue Aktien bei institutionellen Anlegern zu einem Preis von 6,75 Euro (Schlusskurs 16.03: 6,83 Euro) je Aktie unter Ausschluss des Bezugsrechts der bestehenden Aktionäre verkauft. Die neuen Aktien sind ab dem 1. Januar 2016 dividendenberechtigt. Dem Konzern fließen durch die Kapitalerhöhung rund 1,35 Mrd. Euro zu.

Mit der Veröffentlichung der Gesamtjahreszahlen für 2016 wurden bereits Kapitalmaßnahmen zur Finanzierung des Risikoaufschlags zur Auslagerung der Atommüllrückstellungen von rund 2 Mrd. Euro angekündigt.

Die Kapitalerhöhung stellt keine Überraschung da, schrieb Analyst Werner Eisenmann in einer Studie vom Freitag. Die Kapitalerhöhung diene ausschließlich der Finanzierung des Risikoaufschlags. Es dürften daraus also keine zusätzlichen zukünftigen Einnahmen generiert werden.

Eisenmann geht im Einklang mit den Ankündigungen des Managements davon aus, dass die noch fehlenden Mittel zu den 2 Mrd. Euro durch die Emission von Hybridanleihen finanziert wird. Er passte seine Schätzungen aufgrund der Kapitalerhöhung an und bestätigte die Verkaufsempfehlung. Aufgrund der massiven Maßnahmen zum Schuldenabbau und zur Finanzierung der Rückstellungsauslagerung dürften die Gewinne auch nach der Neuaufstellung über einige Jahre nur stagnieren, erwartet Eisenmann. Die Investitionskürzungen über drei Jahre hinweg dürften zudem den Investment Case mit der Neuausrichtung der Gesellschaft auf zukunftsfähige Bereiche (Erneuerbare, Netze, Vertrieb) schwächen. Ein positiver Impuls für die Kursentwicklung könnte von einem gerichtlichen Erfolg hinsichtlich der Brennelementesteuer ausgehen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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