E-Commerce-Boom in Deutschland: Wer profitiert nachhaltig?
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„The trend is your friend“, heißt es oft an der Börse. Aber so einfach ist das nicht. Auf den fahrenden Zug aufzuspringen bedeutet noch lange nicht, dass man mit jedem Trendinvestment Gewinne einfährt. Häufig ist der Boom bereits in die Aktienkurse eingepreist. Ein Musterbeispiel dafür ist der E-Commerce. Die Pandemie hat die Kurse vieler Unternehmen aus der Branche in die Höhe getrieben. Wer Aktien in diesem Sektor sucht, die noch deutliches Aufwärtspotenzial besitzen, muss die Unternehmen schon etwas genauer unter die Lupe nehmen. Dabei ist besonders eine Frage wichtig: Wie ist das Geschäftsmodell der Firmen ausgerichtet und in welchem Maße profitieren sie künftig vom E-Commerce?
Covid-19 wirkte im ersten Halbjahr in Deutschland als starker Beschleuniger für den Online-Handel. So wuchs der Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 16,5 Prozent. Dabei legte der Umsatz vor allem in den Bereichen, die traditionell nicht unbedingt mit E-Commerce in Verbindung gebracht werden zu. In einer Studie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) gab mehr als die Hälfte der Befragten (rund 54 Prozent) an, aufgrund der Erfahrungen der Corona-Krise mehr online bestellen zu wollen – insbesondere Lebensmittel, Medikamente, Drogerieprodukte, Tierbedarf und Bekleidung.
Amazon ist führender Online-Marktplatz
Online-Marktplätze helfen stationären Händlern den Zugang zu neuen Kunden zu vereinfachen. Verbraucher nutzen die digitalen Plattformen häufig wegen der hohen Bequemlichkeit und der Zeitersparnis. Laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) wuchsen diese Marktplätze im Jahr 2019 um rund 20 Prozent. 2019 entfielen 48 Prozent des Onlineumsatzes hierzulande auf Amazon. Der Marktanteil des Amazon-Marktplatzes betrug 29 Prozent (hinzu kommen 19 Prozent Amazon-Eigenhandel). Auf die übrigen Marktplätze entfallen im Gegenzug rund neun Prozent, obwohl zu diesen auch Schwergewichte wie Zalando oder Ebay gehören.
Aus Anlegersicht liegt es nahe, sich die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der E-Commerce-Anbieter genauer anzusehen und zu analysieren, in welchem Maße sie vom Online-Boom profitieren. So gibt es unter anderem Plattformbetreiber, Konsumgüterproduzenten, Logistikunternehmen und stationäre Geschäfte mit verschiedenen Varianten von Onlineshops. Nicht alle Firmen bringen die Voraussetzungen mit, nachhaltig profitabel zu wirtschaften. Zum Beispiel geraten Unternehmen, die keine eigenen Plattformen aufbauen, in Abhängigkeitsverhältnisse und sind der Preissetzungsmacht anderer Anbieter ausgeliefert.
Adidas: Zugeschnittene Angebote für Kunden
Ein Beispiel für einen Konsumgüter-Anbieter, der vom E-Commerce nachhaltig profitiert, ist Adidas. Für den Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach ist die Entwicklung des Online-Geschäfts von herausragender strategischer Bedeutung. In den vergangenen vier Jahren hat das Unternehmen seine Online-Umsätze in etwa vervierfacht. Im Zuge der 2018 eingeführten Adidas App wurde der „Creators Club“ entwickelt, über den der Konzern auf die jeweiligen Kundengruppen zugeschnittene Angebote erstellt. Im zweiten Quartal 2020 wurden mehr als die Hälfte der Umsätze mit „Creators-Club“-Mitgliedern erzielt. Durch den verstärkten Online-Handel kann Adidas Kosten für Ladenmieten und Personal einsparen. Dem stehen zugleich Kosten im IT-Bereich sowie für Lagerhaltung, Versand und Abwicklung der Retouren gegenüber. Nach Einschätzungen von Marktbeobachtern ist der Online-Handel unterm Strich der profitabelste Vertriebskanal des Konzerns.
Deutsche Post: Paketversand boomt
Unter den Logistikunternehmen gehört die Deutsche Post als einer der weltweit führenden Konzerne der Branche zu den Dauerprofiteuren des Online-Booms. Im Rahmen der staatlich angeordneten Pandemiebeschränkungen im stationären Handel stiegen die Paketmengen ab März kräftig und übertrafen den Vorjahreswert deutlich. Dieses Wachstum hielt auch nach der schrittweisen Öffnung des Einzelhandels an. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Nachfrage – und damit das Geschäft des Paketversenders DHL – weiterhin anziehen wird. Übergeordnete Trends wie Globalisierung und Outsourcing unterstützen das Frachtwachstum. Das stetige Wachstum der Branche muss nicht zwingend mit steigenden Gewinnen der Deutschen Post einher gehen. Beispielsweise könnten exogene Schocks zu rückläufigen Transportmengen führen oder die weitere Verschärfung des Wettbewerbs den im Briefbereich ohnehin hohen Margendruck der Logistikbranche weiter vergrößern.
Zalando: Europas führende Plattform für Mode & Lifestyle
Zalando dürfte ebenfalls zu den nachhaltigen Gewinnern der Pandemie zählen. Der Online-Versandhändler hat als Plattformanbieter 34 Millionen aktive Kunden und ist Europas führende Online-Plattform für Mode & Lifestyle. Für Verbraucher will Zalando das größtmögliche und saisonal aktuelle Sortiment mit maximaler Verfügbarkeit anbieten. Markenanbieter können ihre Bestände zudem über die Plattform verkaufen und Infrastrukturleistungen in den Bereichen Analytik, Werbung und Logistik nutzen. Langfristig soll das Partnerprogramm rund 50 Prozent zum Bruttowarenvolumen beitragen und eine EBIT-Marge von 20 bis 25 Prozent erzielen. 2019 lag dieser Wert bei zwölf Prozent. Zu den Risiken gehören die steigende Wettbewerbsintensität – etwa durch Amazon oder About You – sowie die für die Modeindustrie typischen Risikofaktoren wie etwa ungünstige Wetterbedingungen oder saisonale Schwankungen.
Mit Call-Optionsscheinen auf Adidas, Deutsche Post und Zalando setzen
Für Anleger, die davon ausgehen, dass der deutliche Aufwärtstrend der drei Aktien anhalten wird, könnten entsprechende Call-Optionscheine interessant sein. Mit ihnen können Anleger Kursgewinne hebeln. Erfüllt sich die Markterwartung der Anleger jedoch nicht, wirkt der Hebel in die negative Richtung, wobei es zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen kann.
Ein Beispiel ist der DZ BANK-Schein auf Adidas (WKN: DFT6W8) mit einem aktuellen Hebel von 4,44, der bis Mitte September 2022 läuft und einen Basispreis von 250 Euro aufweist. Wer auf steigende Kurse der Deutschen Post setzen möchte, für den könnte sich der Call-Optionsschein der DZ BANK (WKN: DFL753) eignen, der bis Mitte Juni 2022 läuft. Der aktuelle Hebel liegt bei 5,0 und der Basispreis bei 35 Euro. Anleger, die steigende Zalando-Kurse erwarten, können sich zum Beispiel den Callschein der DZ BANK (WKN: DFM0H4) genauer ansehen, der bis Mitte Juni 2022 läuft. Hierbei beträgt der aktuelle Hebel 4,45 und der Basispreis 84 Euro.
Disclaimer:
Diese Werbung richtet sich nur an Personen mit Wohn-/Geschäftssitz in Deutschland. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.
Der gemäß gesetzlicher Vorgaben von der DZ BANK bezüglich des öffentlichen Angebots erstellte Basisprospekt sowie etwaige Nachträge und die zugehörigen endgültigen Bedingungen sind auf der Internetseite der DZ BANK www.dzbank-derivate.de veröffentlicht und können unter https://www.dzbank-derivate.de/DFL753 bzw. https://www.dzbank-derivate.de/DFT6W8 bzw. https://www.dzbank-derivate.de/DFM0H4 (dort unter „Dokumente“) abgerufen werden. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Das von der DZ BANK erstellte Basisinformationsblatt ist in der jeweils aktuellen Fassung ebenfalls auf der Internetseite der DZ BANK unter https://www.dzbank-derivate.de/DFL753 bzw. https://www.dzbank-derivate.de/DFT6W8 bzw. https://www.dzbank-derivate.de/DFM0H4 (dort unter „Dokumente“) abrufbar. Dies gilt, solange das Produkt für Privatanleger verfügbar ist.
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