Fundamentale Nachricht
12:41 Uhr, 07.11.2016

Düstere Aussichten am Ölmarkt

Die Ölpreise wurden in den vergangenen Tagen durch die Inaktivität der OPEC belastet. Innerhalb des Ölkartells herrscht weiterhin Uneinigkeit darüber, welches Mitglied seine Produktion kürzen soll und wenn ja, wie stark. Ob es Ausnahmeregelungen geben soll, oder nicht usw.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 46,215 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 44,835 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am vergangenen Freitag waren die Öl-Notierungen den sechsten Tag in Folge gefallen und hatten die letzte Woche mit den größten Wochenverlusten seit Mitte Januar abgeschlossen. „Der Grund dafür ist, dass mehrere OPEC-Mitglieder wie Iran, Nigera, Libyen und der Irak plötzlich von der Produktionskürzung befreit werden möchten“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.

Zudem soll Saudi-Arabien bei einem informellen Treffen am vorletzten Wochenende angeblich damit gedroht haben, seine Ölproduktion auf 11 oder sogar 12 Mio. Barrel pro Tag auszuweiten, falls der Iran seine Ölproduktion nicht auf 3,6 Mio. Barrel pro Tag deckelt. Eine Bestätigung gab es nicht. Allerdings zeigt sich auch, dass die OPEC noch meilenweit von einer Verständigung auf koordinierte Produktionskürzungen entfernt ist. „Der Weg zur Erholung und zum Gleichgewicht hat sich weiter verlängert, mit der OPEC und ihrem Unwillen zur Kooperation als Hauptgrund“, betont Hansen.

Nachdem das Ölkartell in diesem Jahr einige Male die Märkte durch verbale Interventionen gestützt hat, will die OPEC nun am 30. November auch die Details zu den im September beschlossenen Produktionskürzungen verkünden. Das lässt dem Kartell noch etwas Zeit, darüber zu beraten, welche Mitglieder ihre jeweilige Produktionshöhen zurückschrauben sollen. Doch die Zweifel am Ölmarkt, dass eine Einigung noch erreicht werden kann, nahmen zuletzt deutlich zu. OPEC-Generalsekretär Barkindo verbreitet diesbezüglich aber weiterhin Optimismus. Alle 14 OPEC-Mitglieder seien weiterhin der Umsetzung der Vereinbarung von Algier verpflichtet, sagte Barkindo am Wochenende nach Angaben der Commerzbank. Doch der Generalsekretär steht in dem Ruf, gerne zu übertreiben und zu beschönigen. Innerhalb des Kartells dürfte es weiter rumoren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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