Druck auf die EZB dürfte weiter zunehmen
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Der Rückgang der Inflation im Euroraum hat sich im November voraussichtlich nicht fortgesetzt. Darauf deuten die ersten Vorabschätzungen hin. In Deutschland erhöhte sich die Inflationsrate im November von 1,2% auf 1,3% und in Spanien sind die Preise um 0,2% gestiegen, nach einem Rückgang von 0,1% im Vormonat. Volkswirte gehen davon aus, dass die Preisteuerungsrate in der Eurozone im November von 0,7% im Vormonat auf 0,9% gestiegen ist. Die offiziellen Daten werden morgen um 11 Uhr vorgestellt.
Zwischen September 2012 und Oktober 2013 ist die Inflation im Euroraum von 2,6% auf 0,7% gesunken. Dies hat die EZB Anfang November veranlasst, den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 0,25% zu senken. Aus Sicht der EZB dürfte ein Anstieg der Inflationsrate vorerst aber kein Grund zur Entwarnung sein. Die monetäre Entwicklung im Euroraum ist nämlich nach wie vor kritisch. So ist die Kreditvergabe an den privaten Sektor im Oktober um 2,1% gegenüber dem Vorjahr geschrumpft nach einem Minus von 1,9% im Vormonat. Damit gibt es weiterhin keine Anzeichen, dass die Banken in Südeuropa wieder mehr Kredite an die Privatwirtschaft vergeben. Ohne eine Trendwende bei der Kreditvergabe dürfte eine durchgreifende konjunkturelle Besserung aber kaum möglich sein.
Zudem hat sich das Wachstum der Geldmenge im Oktober unerwartet deutlich abgeschwächt. Die Geldmenge M3 stieg nur noch um 1,4% gegenüber dem Vorjahresmonat, nach einem Plus von 2,0% im September. Das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2010. Mittelfristig deutet das auf einen weiter sinkenden Inflationsdruck hin.
Der Druck auf die EZB, die geldpolitischen Zügel noch mehr zu lockern, nimmt damit weiter zu. Die Diskussion über weitere Maßnahmen dürfte daher vorerst anhalten. Es wird bereits über einen negativen Einlagenzins und ein neues langfristiges Refinanzierungsgeschäft (LTRO) mit Zweckbindung spekuliert.
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