Kommentar
14:01 Uhr, 09.01.2023

Drohen am Donnerstag größere Kurssprünge?

Die US-Inflationsdaten am kommenden Donnerstag dürften für größere Marktbewegungen sorgen. Auch die beginnende Berichtssaison könnte für neue Impulse sorgen (Fundamentaler stock3-Wochenausblick).

Der Jahresstart an den Aktienmärkten ist geglückt. Der folgende Screenshot zeigt die Performance wichtiger Aktienindizes seit dem Jahreswechsel.

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Positiv werten die Märkte weiter das Ende der Zero-Covid-Politik in China, wie auch die starke Performance des Hang Seng Index in Hongkong zeigt. Trotz der großen Corona-Welle, die derzeit durch die Volksrepublik rollt, rechnen Beobachter mit einer Normalisierung der wirtschaftlichen Dynamik im Reich der Mitte, was auch positiv auf Europa und Nordamerika ausstrahlen dürfte.

In Europa standen in der vergangenen Woche die vorläufigen Inflationsdaten für Dezember im Fokus, die einen stärker als erwartet ausgefallenen Rückgang der Inflation gezeigt haben, was von den Aktienmärkten erwartungsgemäß positiv aufgenommen wurde. In Deutschland verringerte sich die Inflationsrate im Dezember nach vorläufigen Angaben von 10,0 % auf 8,6 %, während sich die Teuerungsrate in der Eurozone von 10,1 % auf 9,2 % abschwächte.

Die US-Notenbank gab sich in dem am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Fed-Protokoll zwar relativ hawkish, was sich insbesondere an der Aussage ablesen lässt, dass keines der Fed-Mitglieder mit Zinssenkungen im Jahr 2023 rechnet, während die Märkte dies aktuell durchaus einpreisen.

Die am vergangenen Freitag veröffentlichten US-Konjunkturdaten scheinen aber zumindest bei oberflächlicher Betrachtung das Wunschszenario der Märkte zu bestätigen. Das Lohnwachstum hat sich im Dezember nämlich abgeschwächt, was auch den weiteren Rückgang der Inflation unterstützen dürfte, während der Arbeitsmarkt weiter stabil blieb. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor schwächte sich unterdessen kräftig ab, was den Anstieg der Löhne weiter bremsen dürfte und die Sorgen vor einer Lohn-Preis-Spirale mildert. Im Servicesektor fallen die Arbeitskosten besonders ins Gewicht. (Clemens Schmale hat sich die US-Arbeitsmarktdaten genauer angesehen und hat auch problematische Aspekte gefunden, wie er im folgenden PLUS-Artikel erläutert: US-Arbeitsmarktbericht: Weniger Goldilocks als es den Anschein hat)

In der neuen Woche dürften die US-Inflationsdaten für Dezember (Donnerstag, 14.30 Uhr) ganz besonders im Fokus stehen, eben weil der künftige geldpolitische Kurs der Fed ganz entscheidend von der Inflationsentwicklung abhängt. Geht die Inflation jetzt weiter deutlich zurück, wie die Märkte das erwarten, dürfte das Zinshoch bald erreicht sein, was für die Aktienmärkte wohl nur Gutes bedeuten könnte. Sollte sich die Inflation als hartnäckiger erweisen als befürchtet, muss der Markt wohl seine Zinserwartungen weiter nach oben anpassen. Die US-Inflationsrate dürfte den Markterwartungen zufolge von 7,1 % auf 6,5 % im Dezember gesunken sein. Auch die Kerninflation dürfte sich weiter abgeschwächt haben.

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Für alle Aktien-Fans, die kein Interesse an den Makrothemen Inflation und Zinsen mehr haben, besteht Hoffnung, dass bald wieder Unternehmensnachrichten die Richtung an den Börsen vorgeben. Am Freitag beginnt mit den Quartalszahlen der US-Banken wieder die Berichtssaison. Unter anderem JPMorgan Chase, Bank of America, Wells Fargo, Citigroup und der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock legen dann ihre Geschäftszahlen vor.

Wichtige Termine der neuen Börsenwoche

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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