Kommentar
16:00 Uhr, 09.06.2008

Aktien – Wenn nicht jetzt, wann dann?

Erwähnte Instrumente

Sehr geehrte Privatanleger,

die Stimmung ist raus aus dem Aktienmarkt. Es ist gut möglich, dass das dicke Ende der Subprime-Krise noch kommt. Und dennoch: Jetzt ist ein hervorragender Zeitpunkt für Aktienkäufe.

Die Notenbanken schaffen Liquidität ohne Ende – nach einer Schätzung schon circa eine Billion Dollar. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Politik einen Bankenkollaps zulassen wird. Bei Bear Stearns (WKN: 870272) sahen wir, wie schnell die amerikanische Notenbank handelte und der übernehmenden Bank J.P. Morgan Chase (WKN: 850628) auch noch Kapitalgarantien in zweistelliger Milliardenhöhe gab.

Die Zinsen für erstklassige Anleihen bleiben aufgrund dieser Liquiditätsschwemme niedrig, wenn auch der Zinsspread für Risikokredite – zu Recht – deutlich zugenommen hat. Oftmals werden zwischen vier und fünf Prozent Zinsen gezahlt. Bei einer Inflation von über drei Prozent in den USA und ebenfalls anziehenden Zinsen in Europa ist also mit Anleihen kein Staat zu machen. Bestenfalls kurzfristig können Sie Termingelder parken um bei drei bis vier Prozent Zinsen auf gute Einstiegsmöglichkeiten zu warten. (Kapital, das Sie in den nächsten Jahren für Ihren Lebensunterhalt benötigen, sollte aber – wie immer – nicht in Aktien angelegt sein.)

Aktien sind inflationsgeschützt – zumindest wenn das Unternehmen Produkte und Dienst-leistungen hat, deren Preise es mit der Inflation erhöhen kann um so die Preiserhöhung an die Verbraucher weiterzugeben. Viele Super-Aktien sind sehr, sehr billig. Nehmen Sie Procter & Gamble (WKN: 852062), zusammen mit Nestlé (WKN: 887208) wohl die sicherste Aktie der Welt. Sie bewegt sich in Euro auf dem Niveau von 1997. BMW (WKN: 519000) hat ein KGV von 8,6, die Allianz (WKN: 840400) eines von sieben. Die Dividendenrenditen sind hoch, oftmals drei, vier, fünf Prozent und mehr.

Die Börse nimmt die wirtschaftliche Entwicklung voraus. Es kann gut sein, dass die Wirtschaft wei­ter in die Rezession rutscht. Dennoch könnten et­liche Aktien den Tiefstand erreicht oder bereits durchschritten haben.

Tiefstände gibt es derzeit bei der erwähnten Proter & Gamble, den Pharmatiteln, wie zum Beispiel GlaxoSmithKline (WKN: 940561) und dem Pharmahändler Celesio (WKN: CLS100), der Prestigekreditkarte American Express (WKN: 850226) und etlichen anderen Aktien. Hier lohnt sich der Einstieg sicher. Ihre Tiefstände bereits durchschritten haben dürften Fuchs Petrolub (WKN: 579043), Geberit (WKN: A0MQWG), Rational (WKN: 701080), Bechtle (WKN: 515870), United Internet (WKN: 508903), Rhön Klinikum (WKN: 704230) und viele Qualitätsperlen aus der zweiten Reihe.

Wenn der Kursaufschwung kommt – ungeachtet der Frage, ob wir uns dann in einer Rezession befinden – können die Kurse innerhalb weniger Tage massiv anziehen. Ein Beispiel ist Fuchs Petrolub, die seit dem Intraday-Tief im Januar 2008 fast 100 Prozent gemacht hat. Bei vielen anderen Qualitätsaktien dürfte Ähnliches passieren.

Worauf warten Sie?

Auf gute Investments,

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

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