Fundamentale Nachricht
16:18 Uhr, 07.01.2016

Dow Jones fällt unter die Marke von 17.000 Punkten

Die Vorgaben aus China belasten die US-Börsen schwer. Die Weltbank kürzt ihre Prognose und George Soros suchen Erinnerungen heim. Im aufgewühlten Sentiment erscheint nur die Fed als ein verlässlicher Garant.

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Der neue Börsencrash in China hat den DAX heute wiederum schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der deutsche Leitindex notierte um 15.30 Uhr mit 3 Prozent im Minus bei 9.910 Punkten. Zusätzlich belastend wirkt die heute von der Weltbank veröffentlichte Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum: 2016 wird das Wachstum nur noch bei 2,9 Prozent erwartet, nach 2,4 Prozent im Vorjahr. Zuvor war für 2016 ein Wert von 3,3 Prozent erwartet worden. Auch die Investorlegende George Soros sieht Gefahr in Verzug: Er fühle sich angesichts der Lage der Finanzmärkte an die brenzlige Situation im Jahr 2008 erinnert, die wenig später zur globalen Finanzkrise führte.

Die Vorgaben für die US-Aktienmärkte sind dementsprechend sehr negativ. In der ersten Stunde nach Handelsbeginn gibt der Dow Jones um 1,34 Prozent auf 16.680 Punkte ab. Der S&P verliert 1,45 Prozent auf 1.960 Punkte. Der Nasdaq 100  liegt mit 2 Prozent bei 4.353 Punkten im Minus.

Thema am Markt ist das gestern Abend veröffentlichte Protokoll der letzten Fed-Sitzung im Dezember 2015. Die Notenbank erwartet, dass die derzeit schwache Entwicklung der Inflationsrate lediglich vorübergehender Natur sei: Feiert der US-Arbeitsmarkt weitere Erfolge, werde die Inflationsrate aufgrund der höheren Löhne bald anziehen.

Experten halten die schrittweise Normalisierung der US-Geldpolitik für angemessen vor dem Hintergrund, dass die Erholung der US-Wirtschaft, auf die die Fed so lange hingearbeitet hat, nicht gefährdet werden soll. „Darüber hinaus ist es jedoch wichtig festzuhalten, dass die Fed trotz des jüngsten Zinsschritts eine weiterhin moderate Geldpolitik verfolgt, die sich begleitend an den laufenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen orientiert“, stellen die Experten des amerikanischen Asset Managers Janus Capital fest. „Dazu hat die Fed ausgeführt, dass sie die Entscheidung über weitere Zinserhöhungen auf Basis einer Vielzahl von Informationen treffen wolle und dabei auch die Entwicklungen an den Finanzmärkten und in der Weltwirtschaft berücksichtigen werde.“ Zumindest seitens der Fed scheint die Entwicklung der US-Aktienmärkte damit etwas berechenbarer zu werden.

Die Ölpreise brechen weiter ein, zum gewaltigen Überangebot kommen nun neue Konjunktursorgen hinzu. WTI-Öl grenzt gegen 16.00 Uhr die am Vormittag aufgelaufenen Verluste von 4 Prozent deutlich ein: Das Minus beträgt nur noch 2 Prozent (33,37 US-Dollar). Auch Brent-Öl hat sein Minus von mehr als 4 Prozent auf -2,25 Prozent (34,00 US-Dollar) eingedämmt. Dennoch markieren die Ölpreise ein Elfjahrestief.

Gold profitiert von der weltweiten Unsicherheit. Der Goldpreis steigt erstmals seit neun Wochen wieder über die psychologisch wichtige Grenze von 1.100 Dollar pro Feinunze. In der Spitze kostet Gold 1.106 US-Dollar und legt damit um 1,2 Prozent zu.

Der Euro legt zum US-Dollar wieder leicht zu: Das Währungspaar notiert bei 1,0855 (+0,73 Prozent).

Konjunktur

Zahl der US-Erstanträge sinkt weiter

In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche auf 277.000 gesunken, teilt das US-Arbeitsministerium in Washington mit. Erwartet wurde ein noch stärkerer Rückgang auf 271.000 nach 287.000 Anträgen in der Woche zuvor. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 1.250 auf 275.750 Anträge.

Die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe summieren sich auf 2,23 Millionen. Volkswirte hatten 2,20 Millionen nach 2,198 Millionen zuvor erwartet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind damit auf den tiefsten Stand seit 1973 gefallen.

Weltbank mit neuer Wachstumsprognose

Die Weltbank erwartet in diesem Jahr ein weltweites Wirtschaftswachstum von 2,9 % (zuvor: 3,3 %) nach 2,4 % im Vorjahr.

Einzelaktien

Constellation Brands übertrifft die Analystenschätzungen

Constellation Brands übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,42 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,30. Umsatz mit $1,64 Mrd über den Erwartungen von $1,62 Mrd

Finish Line verfehlt die Analystenschätzungen

Finish Line verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Verlust von -$0,07 je Aktie die Analystenschätzungen von -$0,02. Umsatz mit $382 Mio ebenfalls unter den Erwartungen von $410 Mio.

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