DIW-Studie: Exportzahlen sind nahezu explodiert
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Berlin (BoerseGo.de) – Die deutsche Exportwirtschaft ist im ersten Halbjahr 2010 aufgrund ihrer kräftigen Wachstums hauptverantwortlich für den Aufschwung. Dabei hat die Wirtschafts- und Finanzkrise nichts an den Außenhandelsstrukturen geändert. Dies geht aus einer neuen DIW-Studie hervor. Deutschland erwirtschafte demnach auch weiterhin erhebliche Exportüberschüsse. „Das ist nicht ungefährlich, weshalb die Binnennachfrage gestärkt werden muss. Ein Weg wäre die Aufgabe der bisherigen Lohnzurückhaltung“, sagt DIW-Expertin Mechthild Schrooten am Mittwoch in Berlin.
Die Exporte sind im ersten Halbjahr um 18 Prozent auf 485 Milliarden Euro angeschwollen. „Besonders im letzten Quartal sind die Exportzahlen nahezu explodiert“, sagt Schrooten. „Die Industrie profitiert von milliardenschweren Konjunkturprogrammen, die zahlreiche Volkswirtschaften aufgelegt haben“. Profiteure des Exportbooms seien vor allem die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die Chemieindustrie: Mit 45 Prozent Anteil an allen Ausfuhren sei das Gewicht dieser Branchen auch in Krisenzeiten konstant geblieben, so Studienautorin Schrooten.
Wichtigste Nachfrager deutscher Exportgüter sind laut der DIW-Studie unverändert die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union: 60 Prozent betrug der Anteil der EU-Exporte 2009, auf die Länder der Eurozone entfielen etwa 40 Prozent. Die deutsch-chinesische Handelsbilanz weist für die BRD ein Minus von 20 Milliarden Euro aus. Im Handel mit den USA übertrafen die Warenexporte die Importe um 14 Milliarden Euro, ein Minus um 16 Milliarden gegenüber 2005.
Die Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands sind in den letzten zehn Jahren markant gestiegen. „Die Position Deutschlands als Nettogläubiger und Investor auf dem internationalen Finanzmarkt verfestigt sich weiter“, so die Autorin Schrooten. „Die Finanzkrise 2009 hat gezeigt, dass hohe Forderungen auch ein hohes Risiko sind“. Das gelte insbesondere dann, wenn unseren Überschüssen dauerhafte Defizite in anderen Ländern gegenüberstehen.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.