Diszipliniert? Die OPEC? Mitnichten!
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Wien/ Hamburg (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise erholen sich in dieser Woche weiter. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Donnerstag knapp 65 US-Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg auf 54,50 Dollar. „Die Ölpreise setzen ihren Höhenflug fort", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank.
Der Grund dafür ist, dass das Angebot der OPEC-Länder in den vergangenen Monaten kräftig zurückgegangen ist. Die OPEC selbst hatte auf ihrem letzten Treffen im November angekündigt, die Förderung gegenüber der Produktionsmenge vom Oktober um 800.000 Barrel/Tag zu kürzen. Tatsächlich ist die Produktion gegenüber Oktober gemäß dem OPEC-Monatsbericht Januar um 1,55 Mio. Barrel/Tag zurückgegangen.
Ist die OPEC also disziplinierter als anzunehmen war? Mitnichten, sagt Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (ehemals: HSH Nordbank). Der größte Beitrag komme von einem Land, das von den Kürzungsmaßnahmen ausgenommen wurde, dem Iran, führt de la Rubia in einer aktuellen Markteinschätzung aus. Das Land habe im Zuge der US-Sanktionen durch die USA seine Produktion seit Oktober um fast 600.000 Barrel/Tag zurückgefahren. „Venezuela und Libyen als die beiden weiteren OPEC-Mitglieder, für die Ausnahmeregelungen geschaffen wurden, trugen ebenfalls stark zu den Produktionsrückgängen bei“, so de la Rubia. Rechner man diese Länder heraus, habe der Rest der OPEC die Förderung lediglich um 653.000 Barrel/Tag reduziert und davon trage Saudi-Arabien mit 424.000 Barrel/Tag die größte Last.
Saudi-Arabien versuche nun das Aufwärtsmomentum an den Ölmärkten aufrecht zu erhalten, indem es weitere Förder- und Exportkürzungen für März angekündigt habe, sagt der Marktkenner. Gleichzeitig dürfte weitere unfreiwillige Unterstützung von den US-Sanktionen gegen Venezuela kommen. In Bezug auf den Iran laute die spannende Frage, inwiefern Washington bereit sei, die bis Mai 2019 geltenden Ausnahmeregelungen für die acht Länder, die derzeit noch Öl aus dem Iran importieren dürfen, zu verlängern. „Wir rechnen eher mit einer härteren Gangart gegenüber dem Iran und daher höheren Preisen“, resümiert Ökonom de la Rubia.
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