DIHK fürchtet Fachkräftemangel
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Sieben von zehn Betrieben in Deutschland haben schon zu jetzigen Zeitpunkt Schwierigkeiten, offene Stellen mit geeigneten Bewerbern zum besetzen. Dies geht aus eine Umfrage des Deutsche Industrie- und Handelskammertages (DIHK) am Dienstag in Berlin hervor. Angesichts des Aufschwungs werde sich das Problem verschärfen, warnte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann.
In den kommenden fünf Jahren rechne die Hälfte der Unternehmen mit Fachkräftemangel unter den Hochqualifizierten. Während die Wirtschaft auf Taten dringt werden in der Politik unterschiedliche Ansätze diskutiert. Forderungen auch aus der Koalition nach einem neuen Zuwanderungsrecht erteilte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) eine Absage. Es sei hinreichend flexibel, wirtschaftsfreundlich und ermögliche bei Bedarf Korrekturen. "Die These, das Zuwanderungsrecht sei zuwanderungsfeindlich, setze eine zu hohe Hürde und sei das eigentliche Hemmnis bei der Beseitigung des Fachkräftemangels, diese These halte ich für falsch", sagte de Maizière. Es fehle aber eine "Willkommenskultur".
Forderungen nach einem Punktesystem für Hochqualifizierte nach kanadischem Vorbild und Korrekturen bei den Gehaltsgrenzen wies de Maizière zurück. Ein Punktesystem sei zu bürokratisch.
Dagegen bekräftigte FDP-Generalsekretär Christian Lindner seine Forderung nach einem Punktesystem. "In den nächsten Jahren werden Geringqualifizierte mehr Probleme haben, Arbeit zu finden. Zugleich werden Stellen unbesetzt bleiben, weil die Fachkräfte fehlen." Es gehe darum, Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren und das Wachstum nicht durch Fachkräftemangel zu gefährden. "Darum brauchen wir eine Bildungsoffensive und gesteuerte Zuwanderung über ein Punktesystem."
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen sagte, bis 2030 werde die Zahl der Erwerbstätigen um 6 Millionen schrumpfen. Die „ignorierten Potenziale“ müssten deshalb ausgeschöpft werden, vor allem müssten Ältere, Mütter und schlecht ausgebildete Jugendlich aktiviert und gefördert werden.
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