Fundamentale Nachricht
19:50 Uhr, 17.04.2020

Die Superwaffe im Kampf gegen den Ölpreisverfall

Bald könnten bis zu 200 Supertanker als schwimmende Erdöl-Speicher herangezogen werden. Saudi-Arabien eskaliert Preiskampf. Letzte Rettung Driving-Season.

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Wie aus maritimen Kreisen zu hören ist, sind derzeit mindestens 60 Supertanker als schwimmende Erdöl-Lager gebucht, was einer Steigerung von 50 Schiffen zum Februar entspricht.

Jeder dieser sogenannten “Very Large Crude Carriers” (VLCC) hat eine Kapazität von rund zwei Millionen Barrel, womit rund 120 Millionen Barrel allein auf diese Klasse entfallen.

Insgesamt soll die Zahl der auf dem Wasser gespeicherten Barrels allerdings bei 160 Millionen liegen, weil Ölfirmen zunehmend auch kleinere Suezmax-Tanker zur Zwischenspeicherung "missbrauchen"

Insgesamt werden damit rund 8 Prozent der weltweiten Flotte an Supertankern für die Lagerung von Rohöl gebunden und manche Experten gehen sogar davon aus, dass dieser Wert in den nächsten Monaten bis auf 25 Prozent (200 VLCCs) steigen könnte.

Saudi-Arabien eskaliert

Riyadh verstärkt derweil nicht nur seinen Preiskampf in Asien, wo das Königreich zuletzt Russland aggressiv Marktanteile entwendet hat, wie aus dem jüngst veröffentlichten OPEC-Report zu entnehmen ist, sondern hat schon im März eine ganze Armada an VLCCs auf den Weg in die USA gebracht, was der lokalen Preissituation bei WTI nicht behilflich ist.

Tracking-Daten legen nahe, dass Saudi Aramco seine Exporte in die USA im April mehr als vervierfacht hat und mit fast 1,5 Millionen Barrel pro Tag wieder so viel liefert wie zuletzt 2014.

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Der amerikanische Autofahrer muss es jetzt richten

Die prekäre Situation bei der US-Lagerhaltung wird mittlerweile heiß diskutiert und viel wird jetzt davon abhängen, wie schnell die Amerikaner wieder anfangen Auto zu fahren.

Die Benzinlager sind mit rund 260 Millionen Barrel maximal befüllt und sollten jetzt schnell wieder ihren saisonal typischen Trend nach unten einschlagen, sonst sind die Raffinerien gezwungen ihren Input noch stärker zurückzufahren, was wiederum den Lageraufbau bei unverarbeitetem Rohöl beschleunigen dürfte.

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2 Kommentare

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  • katzenfreund
    katzenfreund

    Interessant ist der sehr hohe Preis der russischen Ölsorte Urals. Diese Ölsorte ist eigentlich minderwertig verglichen mit WTI. . Aber Urals ist teurer als wti.

    20:45 Uhr, 17.04.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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