Die Strategien der Profitrader: So geht nachhaltiger Erfolg
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Name: Daniel Horn, "Danny FFM"
Alter: 38
Trading-Markt: DE/US/Hotstocks
Trading-Art: News-Trading, Day-Trading, Swing-Trading
Strategie: Relevante Pivotal News Points in Aktien erwischen und so viel wie möglich von der Bewegung mitnehmen
Trader seit: 2018
Hobbys: Reisen, Fotografie, Fitness
Buchempfehlung: Reminiscences of a Stock Operator - Edwin Lefèvre
Wie sieht dein Tagesablauf als Trader aus?
Mein Tag beginnt gegen 6.45 Uhr, wenn ich meinen Rechner hochfahre und die ganzen Programme, die ich für den Tag benötige, öffne. Als Erstes checke ich dann die Futures für den DAX und die asiatischen Börsen, um zu sehen, wie die Marktstimmung gerade ist. Danach überprüfe ich, welche Meldungen an diesem Tag anstehen. Gibt es wichtige Quartalszahlen von Unternehmen oder Konjunkturdaten, die im Laufe des Tages gemeldet werden? Danach gehe ich durch den DPA AFX Pro Newsfeed, um mir einen Überblick über bereits gemeldete, für mein Trading relevante News zu verschaffen. Dazu gehören zum Beispiel Quartalszahlen von Unternehmen, Analystenratings, sonstige AdHoc-Nachrichten von Unternehmen und allgemeine Wirtschaftsnachrichten.
Basierend auf diesen News baue ich dann eine Watchlist mit Aktien für das Opening. Ich schaue mir dann an, wie die Aktien aus dieser Watchlist am Vortag auf Xetra oder dem jeweiligen Haupthandelsplatz geschlossen haben und wie diese Aktien voraussichtlich in der Vorbörse eröffnen. Wenn um 7.30 Uhr oder 8.00 Uhr die außerbörslichen Handelsplätze Lang & Schwarz und Tradegate eröffnen, gehe ich je nach Lage bereits erste Trades ein. Im weiteren Verlauf des Morgens manage ich meine Trades oder schließe bzw. öffne neue Trades.
Die meiste Action an den deutschen Handelsplätzen passiert während der ersten zwei Handelsstunden, sodass man sagen kann, dass ab 11.00 Uhr nicht mehr so viel passiert. Es sei denn, es gibt besondere Ad Hoc-News. Daher mache ich gerne mittags eine Pause und nutze diese zum Essen oder gelegentlich für Sport. Die Vorbörse in den USA geht bereits gegen 10.00 Uhr unserer Zeit los. Richtig Bewegung kommt allerdings erst gegen 13.00 Uhr unserer Zeit in die Märkte. Zu diesem Zeitpunkt bin ich dann meistens wieder am Rechner und beginne langsam die Watchlist für das US-Opening zu bauen. Gegen 15.30 Uhr eröffnet dann der US-Handel. Je nach Marktlage gehe ich zu diesem Zeitpunkt weitere Trades ein. Ich konzentriere mich dabei meistens nur auf die erste Stunde des Handels, da hier die größten Bewegungen vollzogen werden. Um 17.30 Uhr schließt der Xetra-Handel in Deutschland. Ich nehme mir dann noch mal etwas Zeit und schaue mir an, wie die Aktien von meiner morgendlichen Watchlist geschlossen haben. Gab es eventuell weitere interessante Aktien im Tagesverlauf und wie haben diese geschlossen? Ich gehe auch meine Trades des Tages durch und analysiere kurz, ob ich etwas hätte besser machen können.
Gegen 19.00 Uhr bin ich dann fertig und gehe in aller Regel in den Feierabend über. Ab und an bin ich jedoch auch noch mal am späten Abend gegen 21.00 Uhr am Rechner, zum Beispiel wenn in der Berichtssaison die Quartalszahlen in den USA gemeldet werden oder wenn es irgendwelche wichtigen Ereignisse gibt.
Zeig uns dein „Trading-Büro“!
Ich trade mit 6 Monitoren: Zwei der Monitore nutze ich nur für Charts, einer zeigt 5-Minuten-Charts von den wichtigsten Märkten: DAX, S&P500, Nasdaq, Gold, Platin, EUR/USD, Ölpreis und Bitcoin. Der andere Monitor zeigt 5-Minuten-Charts von den Aktien meiner Watchlist (bis zu 9 Werte). Zwei Monitore nutze ich für News und Chats. Weitere zwei Monitore nutze ich für die Ordermasken und andere Fenster meiner Handelssoftware. Wie die Monitore angeordnet sind, kannst du im ganzen Magazin einsehen, unten ist der Link zum kostenlosen Download.
Welche Strategie fährst du und warum?
Ich trade überwiegend basierend auf News und dem Tageschart. Für mich ist News-Trading eine gute Strategie, weil man relativ gut einschätzen kann, wie der Aktienkurs auf Nachrichten reagiert und es oft starke Schwankungen gibt. Wenn man ein gesundes Risiko- und Moneymanagement verfolgt, kann man hierbei mit einem relativ attraktiven Chance- Risiko-Verhältnis konstant profitabel handeln.
Wie beginnst du einen Trade und aus welchen Gründen?
Nach einem News-Impuls, wenn die Charttechnik stimmt, versuche ich mit möglichst wenig Aufschlag/Abschlag in den jeweiligen Wert einzusteigen. Ich möchte dabei nach Möglichkeit Trades mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis eingehen. Hierzu nehme ich meistens das Vortagestief oder den Vortagesschlusskurs als Stop (im Falle eines Long-Trades zum Beispiel). Basierend auf dem Stopkurs und dem Betrag, den ich maximal bereit bin zu riskieren, rechne ich die Anzahl der Aktien für den Trade aus, gehe den Trade ein und versuche dann möglichst viel von der Bewegung mitzunehmen.
Wie gehst du mit Stops um und wann realisierst du Gewinne?
Die Stops setze ich nicht ins System, sondern nur mental. Da ich sowieso die ganze Zeit am Rechner bin, kann ich bei Erreichen des Stops manuell verkaufen, wenn ich tatsächlich der Meinung bin, dass der Trade für mich gelaufen ist. Damit versuche ich zu vermeiden, sinnlos ausgestoppt zu werden. Gewinne realisiere ich basierend auf vordefinierten Zielen. Nach einer Zeit entwickelt man ein Gefühl für die Aktien und weiß, von welchen Werten man welche Bewegungen erwarten kann. Hier setze ich auf die wahrscheinlichste Bewegung. Oft mache ich auch Teilverkäufe und lasse einen Teil der Position noch laufen, wenn ich der Meinung bin, dass da noch was gehen könnte.
Welche Quellen nutzt du fürs Trading?
Dow Jones News und für den deutschen Handel: DPA AFX Pro Newsfeed.
Welche Broker und welche Charttechnik-Software verwendest du?
Das Haupt-Trading-Depot ist bei Vitrade (HTX Vollversion Handelssoftware)
Bist du jemals „All In“ im Markt?
Eigentlich bin ich nie All In. Es kann jedoch sein, dass ich mal ganz kurz intraday ziemlich stark investiert bin.
Was würdest du jungen Tradern empfehlen, die normal berufstätig sind?
Tatsächlich habe ich auch über 3 Jahre nebenberuflich getradet. Ich hatte das Glück, mir meine Arbeitszeiten flexibel einteilen zu können und so nahm ich mir jeden Morgen die Zeit, das Opening in Deutschland zu traden. Ich war dann immer bis 9.30 Uhr zu Hause am Rechner und bin danach ins Office, wo ich dann immer gegen 9.50 Uhr ankam. Das hat super funktioniert. Die meisten Chancen ergeben sich sowieso in der Vorbörse bzw. während der ersten Handelsstunde. Wenn man sich das so im Alltag einrichten kann, hat man schon ziemlich gute Voraussetzungen. Ansonsten kann ich nur wärmstens empfehlen, sich einen Realtime Newsfeed (z.B. den DPA AFX Profeed) zu abonnieren und die News zu folgen. Das hat mich in meinem Trading sehr weitergebracht. Durch das Lesen der News konnte ich mit der Zeit ein gutes Gefühl dafür entwickeln, welche Nachrichten für das Trading relevant sind und welche Aktien in welcher Form auf Nachrichten reagieren.
Abschließend kann ich noch empfehlen, an der eigenen Geduld zu arbeiten und keinen Kursen hinterherzurennen (Fear of Missing Out). Zudem sollte man immer auf Chancen warten und nicht versuchen, etwas zu erzwingen. Das Großartige an der Börse ist, dass es immer wieder neue Chancen gibt. Good Trades!
Die Strategie von Daniel Horn findet man auch in der neuen Ausgabe des Goldesel-Magazins! Hier herunterladen
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