Kommentar
11:30 Uhr, 12.06.2025

Die deutsche Wirtschaft soll sich 2026 rasant erholen!

Nach Jahren konjunktureller Schwäche zeichnet sich für 2026 eine spürbare Erholung der deutschen Wirtschaft ab.

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Wie das ifo Institut in seiner Sommerprognose mitteilt, dürfte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr um 1,5 % zulegen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem erwarteten Miniwachstum von 0,3 % im laufenden Jahr. Die verbesserte Prognose basiert vor allem auf kräftigen fiskalpolitischen Impulsen und einer Belebung der Unternehmensinvestitionen. Das durchschnittliche vierteljährliche Wachstum soll 2026 auf 0,4 % steigen, wodurch sich die Unterauslastung der Kapazitäten allmählich abbauen dürfte.

2025 bleibt schwach – Vorzieheffekte und Zölle bremsen Entwicklung

Für das laufende Jahr rechnet das ifo Institut nur mit einem schwachen Wachstum von 0,3 %, obwohl das erste Quartal mit einem soliden Plus von 0,4 % gegenüber dem Vorquartal gestartet ist. Ein Großteil dieses Wachstums war auf vorgezogene Exporte in die USA zurückzuführen – eine Reaktion auf angekündigte Zollerhöhungen. In der Folge kam es im April zu einem deutlichen Rückgang bei Produktion und Exporten. Für das zweite Quartal wird eine Stagnation erwartet.

Zugleich belasten die bereits in Kraft getretenen US-Zölle auf EU-Importe die deutsche Exportwirtschaft spürbar. Modellrechnungen des ifo Instituts zufolge mindern sie das BIP-Wachstum 2025 um 0,1 und 2026 um 0,3 Prozentpunkte.

Ein wesentlicher Treiber der Erholung ist die neue Bundesregierung, von der expansive Maßnahmen erwartet werden. Für 2025 prognostiziert das ifo Institut fiskalische Impulse im Umfang von 10 Mrd. Euro, 2026 sollen es dann 57 Mrd. Euro sein. Geplant sind unter anderem steuerliche Entlastungen wie beschleunigte Abschreibungen, eine niedrigere Umsatzsteuer in der Gastronomie, die Absenkung der Stromsteuer sowie eine erhöhte Pendlerpauschale. Besonders die staatlichen Investitionen und der Konsum dürften dadurch anziehen.

Gleichzeitig steigt das gesamtstaatliche Finanzierungsdefizit im Jahr 2026 auf 3,4 % des BIP (nach 2,3 % im Jahr 2025), der Bruttoschuldenstand wächst von 62,5 % auf 64 % des BIP.

Die Konjunkturdynamik wird zunehmend vom privaten Konsum getragen. Seit vier Quartalen wächst dieser kontinuierlich, gestützt durch reale Kaufkraftgewinne. Auch die Stimmung hellt sich spürbar auf – vermutlich in der Hoffnung auf eine stabilere wirtschaftspolitische Linie der neuen Regierung sowie Fortschritte im transatlantischen Handelskonflikt.

Inflation sinkt leicht – Kerninflation bleibt erhöht

Trotz konjunktureller Belebung bleibt die Preisentwicklung moderat. Die allgemeine Inflationsrate wird 2025 voraussichtlich 2,1 % betragen, 2026 bei 2,0 % liegen. Rückgänge bei Energiepreisen sowie die Senkung von Stromsteuer und Netzentgelten wirken entlastend. Die Kerninflation – ohne Energie – liegt jedoch mit 2,6 % (2025) und 2,3 % (2026) weiterhin über dem Inflationsziel der EZB.

Am Arbeitsmarkt zeigen sich erste positive Tendenzen. Zwar sinkt die Zahl der Erwerbstätigen 2025 um rund 26.000, im Jahr 2026 dürfte sie jedoch um 121.000 steigen. Die Arbeitslosenquote bewegt sich entsprechend von 6,3 % im Jahr 2025 auf 6,1 % im Folgejahr. Ein demografisch bedingter Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials dämpft jedoch die Dynamik.

Im internationalen Umfeld überlagern geopolitische Spannungen und protektionistische Tendenzen die Konjunkturaussichten. Der Welthandel wird 2026 voraussichtlich sogar leicht schrumpfen (−0,3 %), das globale Wachstum dürfte bei nur 2,1 % liegen. Die US-Wirtschaft zeigt sich robust, könnte aber 2026 an Schwung verlieren. In China verlangsamt sich das Wachstum von 4,2 % (2025) auf 3,9 %.

„Die Krise der deutschen Wirtschaft hat im Winterhalbjahr ihren Tiefpunkt erreicht. Ein Grund für den Wachstumsschub sind die angekündigten Fiskalmaßnahmen der neuen Bundesregierung“, sagt Prof. Dr. Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturprognosen am ifo Institut.

Fazit: Gerade kleinere Unternehmen könnten überdurchschnittlich von einer konjunkturellen Erholung profitieren. Insbesondere der Mittelstand dürfte spürbar Rückenwind erhalten – und damit auch die Aufmerksamkeit für deutsche Nebenwerte wieder steigen. Historisch betrachtet entwickeln sich solche Titel häufig am stärksten zu Beginn eines wirtschaftlichen Aufschwungs.

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