Analyse
12:15 Uhr, 16.12.2025

DEUTZ - Ist die Drohnenfantasie schon wieder raus?

Der Motorenhersteller Deutz sieht sich trotz anhaltend schwacher Nachfrage auf Kurs. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Analysten von Warburg Research mit Erlösen von rund 2,1 Mrd. EUR.

Erwähnte Instrumente

  • DEUTZ AG
    ISIN: DE0006305006Kopiert
    Kursstand: 8,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DEUTZ AG - WKN: 630500 - ISIN: DE0006305006 - Kurs: 8,400 € (XETRA)

Das Schlussquartal solle zwar stärker ausfallen als das dritte Quartal, dürfte den Umsatz jedoch nicht über das Niveau des Gesamtjahres hinausheben. Entscheidend ist aus Sicht der Analysten weniger das Volumen als die Profitabilität. Nach einer EBIT-Marge von 5,8 % im dritten Quartal soll sich die Ertragskraft im vierten Quartal weiter verbessern. Das Kursziel liegt bei 11,30 EUR, was einem Aufwärtspotenzial von gut 32 % entspricht. Die Einstufung lautet "Buy".

Erholung mit Vorsicht

In der Kommunikation des Managements habe sich zuletzt wenig geändert. Deutz sieht sich operativ gut aufgestellt, verweist aber weiterhin auf ein anspruchsvolles Marktumfeld. Zwar deutet der sequenzielle Verlauf auf ein zweistelliges Wachstum gegenüber dem Vorquartal hin, doch eine nachhaltige Nachfragebelebung lasse noch auf sich warten. Die Impulse kommen vor allem aus den klassischen Motorensegmenten mit Anwendungen in Bau, Landwirtschaft und Material Handling. Hinzu kommen positive Effekte aus dem Servicegeschäft sowie aus der Übernahme von Sobek, die im vierten Quartal erstmals spürbar beitragen dürfte.


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Auch das Energiegeschäft entwickelt sich uneinheitlich. Zu Jahresbeginn hatte Deutz einen ungewöhnlich großen Auftragseingang verbucht, der sich später nicht in gleicher Form fortsetzte. Während das Bestellvolumen für das Produkt Blue Star im zweiten und dritten Quartal auf etwa 20 bis 30 Mio. EUR zurückging, lag es im ersten Quartal noch bei rund 66 Mio. EUR. Für 2026 bleiben die Analysten entsprechend vorsichtig und unterstellen lediglich ein Umsatzwachstum von 5 % in der eigenen Motorenproduktion.

Kostenprogramme greifen schneller als geplant

Ein zentraler Hebel bleibt die Kostenseite. Das Effizienzprogramm "Future Fit“ entwickelt sich nach Einschätzung von Warburg deutlich besser als ursprünglich erwartet. Statt der angekündigten Einsparungen von 25 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2025 und insgesamt 50 Mio. EUR rechnet das Analysehaus nun mit rund 30 Mio. EUR bereits im kommenden Jahr. Zusätzlich dürfte die EBIT-Marge im vierten Quartal von der Integration margenträchtiger Serviceaktivitäten profitieren. Für Sobek unterstellen die Analysten eine operative Marge von deutlich über 20 %.

Auch steigende Produktionsvolumina im Schlussquartal sollten die Ergebnisqualität stützen. Das Management hat signalisiert, dass die EBIT-Marge auf Gruppenebene im vierten Quartal über dem Niveau des dritten Quartals liegen dürfte. Für 2025 geht Warburg von einer Produktion von rund 130.000 Motoren aus. Das liegt zwar deutlich unter dem früheren Spitzenwert von etwa 200.000 Einheiten, unterstreicht aber aus Sicht der Analysten die strukturell verbesserte Profitabilität.

Trotz der gedämpften Nachfrage sehen die Analysten Deutz strategisch gut positioniert. Die operative Hebelwirkung bei steigenden Volumina sei intakt, während das Unternehmen seine Transformation konsequent vorantreibt. Wachstumsfelder wie die Energie- und Verteidigungstechnik gewinnen an Bedeutung und sollen die Abhängigkeit vom zyklischen Kerngeschäft reduzieren. Vor diesem Hintergrund trauen die Analysten Deutz zu, künftig neue Spitzen bei den EBIT-Margen zu erreichen, selbst wenn die Absatzmengen unter früheren Höchstständen bleiben.

Fazit: Wir hatten über die jüngsten Akquisitionen von Deutz berichtet, u.a. hier zu Sobek. Das Unternehmen befindet sich im Wandel. Ob dieser nachhaltig Früchte trägt, bleibt abzuwarten. Der Vorstand macht aber ordentlich Dampf. Die Bewertung geht weiter in Ordnung. Der Großteil des Geschäfts bleibt weiter stark zyklisch geprägt. Anleger können im Bereich um 8 EUR Aktien kaufen und sollten diese dann aber auch konsequent bei 7 EUR absichern. Auch von einem Frieden in der Ukraine könnte Deutz profitieren, wenn dann mehr Motoren für die Landwirtschaft und Baumaschinen nachgefragt werden. Gleichzeitig würde dann die Rüstungsfantasie logischerweise leiden.

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Jahr 2025e* 2026e* 2027e*
Umsatz in Mio. EUR 2,07 2,29 2,57
Ergebnis je Aktie in EUR 0,37 0,88 1,07
KGV 23 10 8
Dividende je Aktie in EUR 0,18 0,27 0,32
Dividendenrendite 2,12% 3,18% 3,76%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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