Analyse
09:30 Uhr, 09.11.2022

DEUTZ - Das Geschäft brummt

Eine robuste Nachfrage nach den Motoren von Deutz haben dem Unternehmen einen deutlichen Zuwachs in den ersten neun Monaten 2022 beschert. Deutlich angestiegen ist jedoch auch die Verschuldung.

Erwähnte Instrumente

  • DEUTZ AG
    ISIN: DE0006305006Kopiert
    Kursstand: 4,202 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DEUTZ AG - WKN: 630500 - ISIN: DE0006305006 - Kurs: 4,202 € (XETRA)

Wie der Kölner Motorenbauer heute früh berichtete, lag der Auftragseingang mit 1,52 (Vorjahr 1,51) Mrd. EUR trotz der globalen Herausforderungen knapp über dem Vorjahreswert, welcher noch durch Sondereffekte in Höhe von 100 Mio. EUR positiv beeinflusst war.

Insgesamt setzte Deutz in den ersten neun Monaten im Konzern 169.352 (VJ 145.359) Motoren ab. Besonders stark nachgefragt waren dabei Motoren für Landtechnik mit einem Plus von 32,1 Prozent und Antriebe für stationäre Anlagen, bei denen der Absatz um 30,7 Prozent anstieg. Betrachtet man den Absatz nach Regionen, fällt auf, dass der Zuwachs in Amerika stolze 48,5 Prozent betrug. Im größten Absatzmarkt Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) wurden 10,8 Prozent mehr Motoren verkauft. In Asien wurde das Vorjahresniveau mit einem Plus von 0,1 Prozent marginal überschritten.

Der Konzernumsatz erhöhte sich dementsprechend auf 1,40 (VJ 1,17) Mrd. EUR. Mit 404,7 (VJ 353,9) Mio. EUR entfiel der größte Anteil auf den Bereich Baumaschinen, gefolgt vom Service mit 336,2 (VJ 298,4) Mio. EUR. In der Region Amerika wuchs der Umsatz mit einem Plus von 52 Prozent auf 323,4 (VJ 212,7) Mio. EUR am stärksten. In EMEA legte der Umsatz immerhin um 14,2 Prozent auf 855,0 (VJ 748,7) Mio. EUR zu und in Asien wurden 217,4 (212,0) Mio. EUR erlöst.

Ergebnis steigt überproportional

Das EBIT konnte Deutz auf 57,4 (VJ 27,8) Mio. EUR mehr als verdoppeln. Das Konzernergebnis stellte sich nach neun Monaten auf 45,1 (VJ 23,7) Mio. EUR bzw. 0,37 (VJ 0,20) EUR je Deutz-Aktie.

Cashflow runter, Verschuldung rauf

Aufgrund der Geschäftsausweitung und der Lieferkettenschwierigkeiten wurde zur Absicherung der Produktion die Bevorratung deutlich erhöht, was zu einer entsprechenden Ausweitung des Working Capital führte. Im Gegenzug rutschte der freie Cashflow mit minus 69,8 (VJ 15,2) Mio. EUR deutlich in den roten Bereich und die Nettoverschuldung stieg stark auf 217,7 (VJ 79,7) Mio. EUR an.

Für das Gesamtjahr erwartet Deutz einen Absatz zwischen 175.000 und 185.000 Motoren und einen Umsatz im Bereich von 1,75 bis 1,85 Mrd. EUR. Die bereinigte EBIT-Marge wird im Bereich von 4,5 bis 5,0 Prozent erwartet.

Fazit: Die aktuellen Zahlen von Deutz lesen sich ganz ordentlich und die Bewertung der Deutz-Aktie ist mit einem erwarteten 2023er KGV von etwa 9 nicht sehr hoch. Zudem hat sich in den letzten Jahren ein Kauf im Bereich von 4 Euro stets ausgezahlt. Allerdings gilt es ein Auge auf die weitere Entwicklung der Nettoverschuldung zu legen. Bei einer Marktkapitalisierung von ca. 513 Mio. EUR sind knapp 218 Mio. EUR Finanzschulden schon eine Hausnummer.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,62 1,79 1,83
Ergebnis je Aktie in EUR 0,32 0,38 0,50
KGV 13 11 9
Dividende je Aktie in EUR 0,15 0,15 0,20
Dividendenrendite 3,52 % 3,52 % 4,71 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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