Analyse
16:13 Uhr, 22.11.2021

DEUTSCHE EUROSHOP - Kehrt das Schreckgespenst "Lockdown" zurück?

Explodierende Infektionen, überlastete Kliniken, aufschreiende Ärzte - obwohl erneute Restriktionen in Form eines Lockdowns von politischer Seite noch vor wenigen Wochen kategorisch ausgeschlossen wurden, wird der Ruf nach einem Lockdown 2.0 lauter. Für die Aktie der Deutschen EuroShop AG verheißt dies nichts Gutes.

Erwähnte Instrumente

Bei der Deutschen EuroShop AG handelt es sich um eine auf Shoppingcenter spezialisierte Investmentgesellschaft. Durch die Corona-Krise im Jahr 2020 und die damit verbundene Schließung von sämtlichen Einkaufsläden litt die Aktie besonders unter den Lockdown-Restriktionen. Ende letzten Jahres jedoch schöpften Anleger wieder Mut und zogen die Wertpapiere hoch. Angekommen am wichtigen Widerstandsbereich bei 21,32 - 22 EUR stand die Aktie im August sogar an der Schwelle zu einem mittel-bis langfristigen Kaufsignal. Wie die Entwicklung der letzten Monate jedoch zeigt, ist dieses Buy-Signal nun wieder meilenweit entfernt, Corona sei Dank.

Weiterer Lockdown als Genickbruch

Am 11.11. bestätigte EuroShop die Prognose für 2021, allerdings unter Vorbehalt: Eskaliert die Corona-Lage weiter und es kommt zu erneuten, wesentlichen Einschränkungen des Centerbetriebs, könne an diesen Zielen nicht mehr festgehalten werden. Wie es nun scheint, tritt genau dieser Fall ein. Aufgrund der heftigen Verschärfung des Infektionsgeschehens kommt es bereits zu regionalen Lockdowns, wenngleich auch der bundesweite Lockdown ausbleibt. Medien, Experten und auch bereits manch Politiker wirbt allerdings für diese Maßnahme. Klar ist hierbei, dass wenn es tatsächlich dazu kommt, die ausgerufenen Umsatzziele für die Deutsche EuroShop klar verfehlt werden dürften. Für Investoren eine traurige Entwicklung, für bärische Anleger ein erfreuliches Szenario.

Aktie an der Schwelle zum mittel-bis langfristigen Verkaufssignal

Bekanntlich nimmt die Börse mögliche zukünftige Entwicklungen vorweg. Wie der Aktienkurs zeigt, trifft dieser Fall bei der EuroShop AG klar zu. Im Oktober noch versuchten sich die Wertpapiere an einer Stabilisierung, doch der Verkaufsdruck erwies sich als zu groß. Seit der letzten Handelswoche nahm die Abwärtsdynamik wieder zu. Zu Wochenbeginn erreicht die Aktie wieder Kursstände aus dem Februar und damit einen entscheidenden Horizontalsupport. Hier besteht nun die Möglichkeit eine bullischen Konters, jedoch ebenfalls das Risiko eines größeren Sell-Signals, wie besonders aus dem Wochenchart hervorgeht. Damit erhöht sich die Spannung des Kursgeschehens immens.

Handlungsoptionen?

Aufgrund der vergangenen Entwicklung, der beschleunigten Abwärtsdynamik sowie den sich verschlechternden fundamentalen Aussichten liegen derzeit die Bären im Vorteil. Kann nun auch 15,44 EUR per Tagesschlusskurs geknackt werden, ergibt sich ein wirkungsmächtiges Sell-Signal. Als Konsequenz liegen die nächsten Kursziele bei 13,98 - 14,44 EUR sowie bei der 13 EUR-Marke im bärischen Idealfall.

Kann allerdings das Abwärtsmomentum verlangsamt werden und es zeichnet sich eine Stabilisierung ab, lockt die Chance auf die Ausbildung eines Doppelbodens. Als kurzfristige Erholungsziele gelten in diesem Fall 16,90 EUR sowie 18,25 EUR.


Fazit: Die brachiale Rückkehr der Corona-Krise bringt die Bären wieder in Stellung. Kommt es im Zuge weiterer Anschlussverkäufe zu einem Bruch des genanten Supports, dürften die Wintermonate ein Geschenk an die Bären darstellen. Für die Bullen hingegen wäre ein Anstieg über 16,90 EUR wieder ein erster Hoffnungsschimmer.


Die hier vorgestellte Tradingidee lässt sich auch gut mit Hebelzertifikaten umsetzen.

Für das präferierte bärische Szenario bietet sich z.B. die WKN KF2B07 mit einem moderaten Hebel von 5,37, KO-Schwelle EUR 18,37 EUR, Basis 18,37 EUR, Laufzeit Open End, Emittent Citi, an.

Das bullische Alternativ-Szenario könnte man zum Beispiel mit folgendem Produkt handeln: WKN TT4PSM mit einem Hebel von 4,91, KO-Schwelle 12,56 EUR, Basis 12,56 EUR, Laufzeit Open End, Emittent HSBC.

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