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14:54 Uhr, 27.08.2010

Deutsche Bahn: The Deal is done - Arriva-Übernahme unter Dach und Fach

Berlin (BoerseGo.de) – Die Übernahme des britischen Verkehrskonzerns Arriva durch die Deutsche Bahn ist in trockenen Tüchern. Die Übertragung im Wert von 2,8 Milliarden Euro ist am Freitag in Großbritannien abschließend gerichtlich bestätigt worden, wie die Bahn in Berlin mitteilte. Damit gehören der Bahn alle Arriva-Anteile. Die Deutsche Bahn ist nun im Bahnverkehr zwölf europäischer Länder vertreten. Die Arriva-Übernahme sei eine einmalige Gelegenheit gewesen, in Europa nicht nur "in homöopathischen Dosen" auf Touren zu kommen, argumentierte der 59-Jährige Bahnchef Rüdiger Grube den Milliarden-Deal. Denn im Wettbewerb der großen Bahnen auf dem Kontinent dürften am Ende vielleicht nur fünf oder sechs Anbieter übrig bleiben.

Nach ersten Versuchen bei den börsennotierten Briten Mitte März machte die Bahn den Kauf binnen weniger Monate klar, ohne dass Rivalen wie die französische SNCF dazwischen funken konnten. Mit Arriva will die Bahn eine Basis schaffen, um auf der europäischen Bühne mitmischen zu können. Bisher macht der deutsche Verkehrsbetrieb gerade einmal zwei Prozent des Umsatzes im Ausland, nun steigt der Anteil auf über 20 Prozent. "Wer nicht schrumpfen und Arbeitsplätze im Heimatmarkt gefährden will, muss im Ausland wachsen", so Grube.

Das Geschäft in Deutschland leide aber keineswegs unter der internationalen Offensive, entgegnete Grube skeptischen Stimmen. "Es geht kein einziger Euro für Sicherheit, Service und Qualität verloren." Die jüngsten Technikprobleme mit ICE- Achsen und Klimaanlagen im Hochsommer hatten Kritiker auf den Plan gerufen, die für Arriva hingeblätterten Milliarden lieber im Lande selbst zu investieren.

Nach einer Auflage der EU-Kommission muss die Bahn sich von Arrivas Deutschlandgeschäft allerdings wieder trennen. Das soll möglichst noch in diesem Jahr geschehen, sagte Bahnchef Grube in einer Telefonkonferenz am Freitag.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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