Kommentar
12:30 Uhr, 16.01.2023

Deutsche Aktien erneut mit Pluszeichen / Wann kommt die Verschnaufpause?

Der Deutsche Aktienindex hat in den vergangenen Handelstagen massive Aufschläge verbucht. Unfassbar schnell ging es nach Norden – mittlerweile summiert sich das Plus seit Anfang Januar auf rund 1.100 Punkte. Was für ein spannender Jahresauftakt!

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  • Mini Future Short auf DAX
    Kursstand: 30,220 € (UBS) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 15.120,34 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Mini Future Short auf DAX - Kurs: 30,220 € (UBS)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.120,34 Pkt (XETRA)

Zum Start in die dritte Börsenwoche knüpft das Börsenbarometer zunächst an die starke Tendenz an. Am Montagmittag zeigt die DAX-Tafel erneut ein Plus von 0,2 Prozent auf 15.122 Punkte. Das Tageshoch wurde bei 15.135 Zählern markiert.

Aber natürlich wird es nicht ewig so weitergehen. Nach der schnellen Aufwärtsbewegung gibt es erste Anzeichen für eine Überhitzungstendenz im DAX, Rücksetzer werden wahrscheinlicher (dazu später mehr). Das Handelsgeschehen dürfte zum Wochenauftakt eher ruhig bleiben, denn heute wird die Wall Street aufgrund eines Feiertages (Martin Luther King Day) geschlossen bleiben. Ohne die Impulse der US-Börsen zeigen sich Investoren auch hierzulande oftmals zurückhaltend. Am Freitagabend lieferten die US-Märkte allerdings erbauliche Vorgaben, die Indizes aus Amerika drehten nach anfänglichen Minuszeichen allesamt ins Plus. Die freundlichen Vorgaben der Wall Street werden allerdings durch Minuszeichen an der japanischen Börse egalisiert. Der Nikkei 225 verlor am Morgen 1,1 Prozent. In Tokio gehen Gerüchte um, wonach die Bank of Japan heute eine Dringlichkeitssitzung einberufen habe, um das weitere Vorgehen in Sachen Geldpolitik zu besprechen.

Lage der deutschen Wirtschaft besser als befürchtet

Was sind eigentlich die Gründe für den DAX-Anstieg der letzten zwei Wochen? Zunächst muss man sagen, dass die Stimmung im letzten Jahr extrem schlecht war, die Erwartungshaltung dementsprechend niedrig. Vor diesem Hintergrund lässt sich die Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage und Wochen besser in das große Gesamtbild einordnen. Denn mittlerweile kristallisiert sich heraus, dass es um die deutsche Wirtschaft doch nicht so schlecht bestellt ist wie befürchtet.

2022 belasteten eine Vielzahl von Problemen die Notierungen: Der Ukraine-Krieg, die Energieversorgungskrise, hohe Inflationsraten, die Konsumzurückhaltung der Bevölkerung, usw. Doch für die Wirtschaft kam es doch nicht so schlimm wie prognostiziert, die Konjunkturzahlen überraschen aktuell eher positiv. Und bzgl. des Ukraine-Krieges rechnet kaum ein Experte mehr mit einer Ausweitung der Kriegshandlungen auf ein größeres Gebiet. Daneben haben die Sorgen um die massiven Zinsanhebungen ihren Schrecken verloren, die Inflation scheint den Peak erreicht zu haben.


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Charttechnik: DAX überkauft / Rücksetzer einplanen

Zurück zum DAX: Bislang notiert der Index nach der mächtigen Rally der letzten Wochen weiterhin fest. Doch nach solch einem schnellen Anstieg wäre eine baldige Konsolidierung natürlich wünschenswert und normal. Sehen wir bald eine Verschnaufpause in Frankfurt? Zumindest sollte man als Anleger mögliche Rücksetzer im Hinterkopf einplanen.

Der DAX ist nach technischen Kriterien längst in einem überkauften Zustand angekommen. Nach dem Bruch des langfristigen Abwärtstrends im Herbst 2022 und der neuen Aufwärtstrendlinie der vergangenen Monate (siehe Abbildung) dürften uns mittelfristig weiter steigende Kurse erwarten.

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Kurzfristig sieht es dagegen eher nach einer Verschnaufpause aus. Der Anstieg um mehr als 1.100 Punkte sollte bald standesgemäß auskonsolidiert werden. Als mögliches Korrektur-Ziel gilt dabei die technische Unterstützung bei 14.600 Punkten. Mit einem Rücksetzer auf dieses Niveau würde der überkaufte Zustand im DAX abgebaut werden, gleichzeitig wäre der junge Aufwärtstrend nicht in Gefahr.

Absicherung des Depots per Bear-Zertifikat möglich

Für mittel- bis langfristige Anleger ist es immer schwierig, das bestehende Depot gegenüber Rücksetzern am Gesamtmarkt abzusichern. Klar, ein paar Gewinnmitnahmen schaden nie, doch begrenzt man damit auch das zukünftige Ertragspotenzial.

Mithilfe von Hebelprodukten bietet sich eine andere Möglichkeit an: Der Kauf von Bear-Zertifikaten wirkt wie eine Art Versicherung gegenüber fallenden Kursen am Gesamtmarkt. Die bestehenden Aktienpositionen werden dabei über ein Bear-Zertifikat auf den DAX (für den deutschen Markt) abgesichert. Bear-Zertifikate steigen, wenn der DAX fällt (und umgekehrt).

Hier ein Bear-Zertifikat der UBS mit einem Hebel von ca. 5: UK4TVC. Aktuell notiert das Hebel-Bear-Zertifikat bei 30,19 Euro. Und wenn der Markt doch weiter nach Norden läuft? Ich selbst gebe Stopp-Kurse in den Markt, um das Verlustrisiko zu begrenzen. Je nach Risikoneigung sollte der Stopp-Kurs für das Bear-Zertifikat bei rund minus 25 Prozent gewählt werden.

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Über den Experten

Bernd Raschkowski
Bernd Raschkowski

Bernd „Aktienlotse“ Raschkowski stellt seit 24 Jahren unter Beweis, dass Börsenstrategien auch für private Anleger nachhaltig funktionieren. Der Aufbau der finanziellen Freiheit war nicht immer leicht, auch er durchlebte gute und schlechte Phasen, aber aus Fehlern kann man lernen. Mit der Zeit verbesserte er seine Herangehensweise immer weiter und hat sein Hobby zum Beruf gemacht – als selbstständiger Trader lebt er nun seit 12 Jahren hauptsächlich vom Eigenhandel. Er überzeugt durch professionelles Kapitalmarkt-Wissen, fundierte Analysen und langjährige Erfahrung. Auch nach den vielen Jahren bereitet ihm die Arbeit an der Börse weiterhin viel Freude - es ist seine Leidenschaft, die Entwicklungen an den Aktienmärkten zu beobachten und in Anlageentscheidungen umzumünzen.

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