Fundamentale Nachricht
12:39 Uhr, 20.03.2018

Der Zins und das liebe Gold

Der Zins ist und bleibt ein wichtiger preisbestimmender Faktor für das Gold. Weil aber stets viele Faktoren auf den Goldpreis einwirken, ist der Effekt durch den Zins nicht immer ersichtlich.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.312,200 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Trotz des schwächeren Dollar gibt der Goldpreis am Dienstagmittag nach. Die Feinunze kostete zuletzt 1.312 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vortag. Das Gold reagiert sensibel auf die Bewegungen des US-Dollars, aber auch auf Änderungen der US-Zinsaussichten.

Und so steht diese Woche im Fokus der Marktteilnehmer der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Dabei interessiert die Akteure aber weniger das aktuelle Votum. Hier ist eine´ Anhebung um 25 Basispunkte auf die neue Zinsspanne von 1,50 bis 1,75 Prozent bereits eingespeist. Vielmehr werden mit Spannung weitere Hinweise auf die Zinspolitik in den USA in diesem Jahr erwartet. Unklar ist nämlich, ob die Fed im Rahmen der Veröffentlichung des sog. „Dot-Plot“-Schemas wie bisher drei Zinserhöhungen in diesem Jahr prognostizieren wird oder ob die Prognose auf vier Zinsschritte angehoben wird.

Der Zins ist und bleibt ein wichtiger preisbestimmender Faktor für das Gold. Der Grund: Das Edelmetall hat keine Eigenverzinsung: Wer Gold hält, dem entgehen Zinserträge, die er alternativ etwa mit dem Halten von Spareinlagen oder kurzlaufenden Schuldpapieren erzielen könnte. Es ist daher wahrscheinlich, dass ein steigender Zins mit einem Rückgang des Goldpreises einhergeht.

Weil aber stets viele Faktoren auf den Goldpreis einwirken, greift der Effekt durch den Zins nicht regelmäßig. Es ist auch möglich, dass die Zinsen steigen, Gold aber stabil bleibt, etwa weil die Goldnachfrage aus anderen Gründen anzieht. „Der einfache Blick auf die Daten lässt nicht ohne Weiteres auf die Wirkungsbeziehung zwischen Goldpreis und Zins schließen“, geben die Experten von Degussa Goldhandel zu bedenken. Die Realität sei eben doch etwas komplizierter.

Die Nachfrage in China und Indien hat sich zuletzt insgesamt gemischt präsentiert. Die Schweiz hat ihre Handelsstatistik für Februar veröffentlicht. Daten der Zollbehörde zufolge hat die Schweiz im letzten Monat insgesamt 146 Tonnen Gold exportiert, allein 113 Tonnen davon nach China, Hongkong und Indien, wie die Commerzbank berichtete. Während die Exporte ins Reich der Mitte ein 18-Monatshoch erreichten, schwächten sich die Ausfuhrzahlen nach Indien ab.

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3 Kommentare

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  • KleinerHeiner
    KleinerHeiner

    Letztlich einer der ehrlichsten Artikel auf GMT.de, den es je zu Rohstoffsektor gab: Nichts kann man sagen, nichts wissen. Manchmal schreibt man natürlich Spekulationen - aber die treffen ebenso oft ein, wie sie völlig daneben liegen. Ich würde mir mehr Artikel wie diesen hier wünschen. Eben Artikel, die klar sagen, dass kein noch so selbst ernannter Experte irgendeine Entwicklung vorhersagen kann. Und könnte er es, so täte er es sicher nicht auf einer Plattform wie gmt.de

    17:47 Uhr, 20.03. 2018
  • Zimbabwedollar
    Zimbabwedollar

    @Austrochris

    Genauso ist es.

    Zu der allgemeinen, oberflächlichen Meinung: "Wer Gold hält, dem entgehen Zinserträge" muss man erst einmal zustimmen. Aber wer sagt denn, dass diejenigen, die Gold halten, überhaupt Zinserträge wollen? Kommt denn keiner auf die Idee, dass auf Zinsen bewußt verzichtet wird, weil man das Ausfallrisiko des Schuldners vermeiden will? GOLD hat keinen GEGENPART. Für mich persönlich bin ich mir seit Jahren sicher: Anlagen, die Zinsen abwerfen, und das bei den manipuliertenen Zinssätzen, fasse ich mit der Kneifzange nicht an. Das Desaster auf dem Zinssektor ist vorprogrammiert. Und wenn dieses eintritt, küsse ich zum ersten Mal ein Känguruh.

    15:37 Uhr, 20.03. 2018
  • Austrochris
    Austrochris

    Die Schulden und das liebe Gold !

    Die exorbitanten Schulden in den USA werden den US Dollar stark schwächen !

    Über 21 000 Milliarden Schulden lasten auf den Schultern des Dollars ! Das kann nie gut gehen ,

    zurückzahlen kann das keiner mehr !

    Und mit Trump werden die Schulden weiterhin dramatisch zulegen . Hard Assets sind also gefragt , nicht unendlich erzeugtes Papermoney und unüberblickbare Schulden , die der Weltwährung das Genick brechen werden !

    Somit wird auch der Leitzins nicht mehr viel steigen können , den jeder viertl Punkt mehr , bringt die verschuldeten Amis und den Staat näher ins Grab !!!

    13:31 Uhr, 20.03. 2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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