Kommentar
14:30 Uhr, 13.01.2020

Der weltgrößte Hedgefonds hatte ein miserables Jahr

Ray Dalio hat die weltgrößte Hedgefondsgesellschaft der Welt aufgebaut. Doch 2019 war für Dalio ein miserables Jahr. Während die Aktienmärkte explodierten, verdiente Dalio kein Geld für seine Anleger.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
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    Kursstand: 3.265,35 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.265,35 Pkt (CME)

Schon seit Jahren haben es Hedgefonds nicht leicht. Die Anlagevehikel für Superreiche treten schließlich mit dem Versprechen an, eine bessere Rendite abzuliefern als der Gesamtmarkt. Dabei erfüllen viele der Hedgefonds dieses Versprechen aber inzwischen nicht mehr.

Im Jahr 2019 traf es nun auch den weltgrößten Hedgefonds überhaupt: Bridgewater Associates von Ray Dalio. Das Unternehmen verwaltet insgesamt rund 160 Milliarden Dollar für mehr als 350 institutionelle Anleger in verschiedenen Anlagevehikeln.

In seiner Pure-Alpha-Strategie, in der Bridgewater Associates eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt anstrebt, wurden 2019 unter dem Strich keine Gewinne erzielt. Die Strategie gibt es in zwei Varianten. Bei der stärker gehebelten Variante wurde ein Verlust von 0,5 Prozent erzielt, bei der weniger stark gehebelten Variante war es ein Gewinn von 0,5 Prozent, wie das US-Fachblatt "Institutional Investor" berichtet.

Im Vergleich dazu schaffte es der US-amerikanische Leitindex S&P 500 auf ein Plus von 31,5 Prozent im vergangenen Jahr. Noch stärker ging es an der US-Technologiebörse Nasdaq aufwärts, wo die wichtigen Indizes ein Plus von mehr als 37 Prozent verbuchten.

Wichtige US-Indizes seit Anfang 2019 im Vergleich
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Wer also mit einem Indexzertifikat oder kostengünstigen ETF einfach in den gesamten US-Aktienmarkt investierte, konnte einen Gewinn von typischerweise über 30 Prozent im vergangenen Jahr verbuchen. Bei einem Fokus auf US-Technologiewerte war noch mehr drin.

Mitverantwortlich für das bescheidene Jahr bei Bridgewater Associates dürfte sein, dass Dalio schon seit geraumer Zeit eher skeptisch für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte eingestellt ist und sich entsprechend vorsichtig positioniert. Im Sommer 2019 sprach Dalio etwa davon, dass er einen Paradigmenwechsel von Aktien zu Gold erwarte. Im November 2019 erwarb Bridgewater Associates milliardenschwere Short-Positionen auf die Aktienmärkte in den USA und Europa.

In einem weiteren Fonds, dem "All Weather Fund", gelang Bridgewater Associates im Jahr 2019 immerhin ein Plus von 16 Prozent. Der Fonds ist dauerhaft long im Aktienmarkt investiert und ändert nach dem sogenannten Risk-Parity-Prinzip nur die Gewichtungen der einzelnen Anlageklassen. Mit seinem Plus von 16 Prozent lag die Rendite des All Weather Funds aber ebenfalls unter der Performance des US-Gesamtmarktes und unter der Performance vergleichbarer Fonds.

Die Unterperformance des weltgrößten Hedgefonds der Welt zeigt, dass die starken Kursgewinne im US-Aktienmarkt im vergangenen Jahr auch für die Profis überraschend kamen. Angesichts der hohen Bewertungen und großer Konjunktursorgen wurden viele Profis auf dem falschen Fuß erwischt.


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44 Kommentare

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  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Erstaunlich, wie stabil die Märkte sind. Aber kurzfristig ist mir die Lage zu heiß.

    02:57 Uhr, 18.01.2020
  • shark
    shark

    Test ATH im Dax heute zum Verfall durchaus möglich-danach dürften nächste Woche ,spätetens ab Dienstag die Karten neu gemischt werden

    Könnte noch turbulent werden heute-

    /www.stockstreet.de/verfallstag... !!

    09:37 Uhr, 17.01.2020
  • shark
    shark

    Dax sendet heuteSchwächesignale n.m.M,allerdings ist morgen Verfall:

    Den Buffett-Indikator halte ich für nicht ganz uninteressaant ,bezieht er sich doch auf denbreiten

    Wilshire -Index mit 5 000 Werten in Bezug zum BIP. Mega-Crash sehe ich aktuell auch nicht,dafür sind vielzuviele bearish,Korrektur schon,könnte bald starten

    15:44 Uhr, 16.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • wolp
    wolp

    Zu viel Gelaber. Jeder kann die Börse beherrschen und ist der Regel Macher. Leider können die meisten nur kaufen und beherrschen das Verkaufen nicht. Das sind die, die jetzt über Steuern diskutieren.... Merci

    17:00 Uhr, 14.01.2020
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    "gehe mit dem Fluss des Geldes" bedeutet nicht, dass man einen Kredit aufnimmt und sich volle Kanne in den Aktienmarkt wirft, wenn der so hoch steht wie derzeit.

    Es bedeutet, dass man sich die großen und schlauen Marktteilnehmer anschaut und wie die sich verhalten. Auch ein ETF, der die Spareinlagen von Hein Blöd und Jan Dummkopf verwaltet und den Index nachbildet (woooow, wie lange studiert man als Fondsmanager eigentlich, um auf solch eine geniale Idee zu kommen?) kann ein großer Marktteilnehmer sein, aber darum habe ich ja von großen UND schlauen Marktteilnehmern geschrieben.

    Mal ehrlich, ein Fonds der einen Index nachbildet?

    also jetzt mal ganz ehrlich...

    10:54 Uhr, 14.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • shark
    shark

    "Ray Dalio hat die weltgrößte Hedgefondsgesellschaft der Welt aufgebaut. Doch 2019 war für Dalio ein miserables Jahr. Während die Aktienmärkte explodierten, verdiente Dalio kein Geld für seine Anleger.."

    Ich vermute mal ,dass er 2019die Politik der Notenbanken und die Reaktion der Märkte darauf nicht richtig einschätzte .

    Das kann passieren,deswegen würde ich seine Erfolge etc nicht in Frage stellen.

    Da godmode selber Fonds betreute etc,würde mich mal die Performance von denen interessieren

    Ansonsten muss man Dr.Bull schon zugestehen ,dass er oder sie-nobody knows.-), in der Analyse und Einschätzung zu den Märkten ganz gut lag .Dies insbeondere auch ,da der Mainstream hier eher bearish ist

    09:03 Uhr, 14.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    unser Staat hat sich nicht geändert - bestes Beispiel war in den letzten 50 Jahren die sogenannte

    Direktversicherung - als jeder Depp eine abgeschlossen hatte hat man kurz vor Auszahlung der

    ersten Verträge beschlossen dass die Verträge bei Auszahlung krankenversicherungspflichtig sind - und somit war der Steuervorteil der letzten 30 JAhre voll im Arsch - es hat sich hier nicht viel geändert

    18:56 Uhr, 13.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • JürgneDax
    JürgneDax

    noch sind die Milchmädchen nicht eingestiegen

    18:56 Uhr, 13.01.2020
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    zum Glück keine Privatperson die in D veranlgt. Sonst täte ihm schon der A...auf Grundeis gehen :-)

    18:50 Uhr, 13.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Der Typ, den einige für den Börsengott halten, hatte ein miserables Jahr? Das ist aber traurig. Ich sage ja immer, dass Dalio u. Co. auch nur mit Wasser kochen. 2019 war einfach grandios!

    18:26 Uhr, 13.01.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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