Kommentar
16:16 Uhr, 22.11.2019

Weltgrößter Hedgefonds bereitet sich auf möglichen Aktiencrash vor

Bridgewater Associates hat milliardenschwere Short-Positionen auf die Aktienmärkte in den USA und Europa erworben. Was steckt dahinter?

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  • S&P 500
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  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.695,55 Pkt (STOXX)

Die weltgrößte Hedgefondsgesellschaft Bridgewater Associates bereitet sich auf deutliche Kursrückgänge den Aktienmärkten bis März vor.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, erwarb Bridgewater Associates in den vergangenen Monaten Put-Optionen auf den S&P 500 und den Euro Stoxx 50 im Wert von rund 1,5 Milliarden Dollar mit einer Laufzeit bis März 2020. Die Put-Optionen entsprechen dabei Indexwerten von rund 100 Milliarden Dollar, wie informierte Personen der Zeitung sagten.

Allerdings ist nicht klar, ob Bridgewater Associates tatsächlich auf einen Aktiencrash wettet oder nur ebenfalls vorhandene Long-Positionen mit den erworbenen Put-Optionen gegen Kursverluste absichern will. Entscheidend sind nicht einzelne Positionen, sondern die Nettopositionierung, bei der Long- und Short-Positionen gegeneinander aufgerechnet werden.

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Bridgewater Associates verwaltet insgesamt rund 150 Milliarden Dollar. Die erworbenen Put-Optionen machen aktuell also nur rund ein Prozent der verwalteten Gelder aus. Allerdings handelt es sich bei den von Bridgewater Associates erworbenen Put-Optionen um eine der größten Short-Positionen am Markt, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Die Short-Position wurde über verschiedene Banken im Laufe von Monaten aufgebaut und hatte bereits Auswirkungen auf die Preise einzelner Optionen, wie die Zeitung schreibt.

Die von Bridgewater erworbenen Optionen sind aktuell offenbar deutlich "aus dem Geld". Das bedeutet, dass die Kurse an den Aktienmärkten sehr deutlich fallen müssten, damit die Optionen am Ende ihrer Laufzeit nicht wertlos verfallen. Bridgewater Associates könnte die Optionen aber auch schon bereits vor dem Ende ihrer Laufzeit verkaufen und so bei fallenden Kursen einen Gewinn einstreichen, auch wenn die Optionen zum Ende der Laufzeit nicht "im Geld" notieren.

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Bridgewater Associates hat vor allem institutionelle Investoren als Kunden, etwa Pensionsfonds, Stiftungen oder auch Regierungen und Zentralbanken. Die Gelder der Anleger werden in drei verschiedenen Fonds verwaltet. Während der größte Fonds "All Weather" strukturell mit wechselnden Gewichtungen immer long an den Aktienmärkten positioniert ist, können sich der kleinere Flagschiff-Fonds "Pure Alpha" sowie der "Pure Alpha Major Markets" auch netto short positionieren, also auf fallende Kurse an den Aktienmärkten wetten.

Bridgewater-Associates-Gründer Ray Dalio ist bekannt dafür, dass er für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte eher pessimistisch gestimmt ist. Im Juli warnte Dalio vor einem "Paradigmenwechsel" an den Märkten weg von Aktien und hin zu Gold. Dalio hat die weltpolitische und wirtschaftliche Situation außerdem wiederholt mit den Ereignissen am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Wie damals sei der Populismus auf dem Vormarsch, während die Vermögensschere zwischen arm und reich weit auseinander gehe. Zudem gebe es mit China eine neue Macht, die die weltpolitische Führungsrolle der USA herausfordere, so Dalio.

Anfang 2018 hatte Bridgewater Associates bereits milliardenschwere Positionen auf fallende Kurse an den Aktienmärkten erworben. Damals wettete die Hedgefondsgesellschaft vor allem auf fallende Kurse bei deutschen und europäischen Aktien.

An der Wall Street gibt es auch Gerüchte, dass die aktuelle Short-Position mit dem Erfolg der weit links stehende Senatorin Elizabeth Warren auf dem Weg zur Nominierung als Präsidentschaftskandidaten der Demokraten zusammenhängen könnte. Dem trat Bridgewater Associates allerdings in einem Statement entgegen. "Wir haben keine Positionen, die beabsichtigen, uns gegen potenzielle politische Entwicklungen in den USA abzusichern oder darauf zu wetten", teilte der Hedgefonds laut Bericht mit. Bridgewater erläuterte außerdem, dass sich die Positionen an den Märkten häufig ändern. Zudem dienten einzelne Positionen häufig der Absicherung anderer Wertpapiere, so dass es "ein Fehler wäre", einzelnen Positionen eine zu große Bedeutung beizumessen.

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  • AndyBörse
    AndyBörse

    Danke dir Oliver, für diesen Artikel, ...
    und ein schönes Wochenende
    Achso, ... ich bin im S&P short positioniert.

    19:09 Uhr, 23.11.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Bären_Karle_
    Bären_Karle_

    es gibt viel zu erzählen

    20:58 Uhr, 22.11.2019
  • Bären_Karle_
    Bären_Karle_

    schreib dir am we ne schöne mail

    20:58 Uhr, 22.11.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Bären_Karle_
    Bären_Karle_

    na ja da komm ich ja von meiner langen reise genau richtig für short....was....lol....

    20:56 Uhr, 22.11.2019
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Ich grüße den Bärenkarle und alle die mich mal können und mögen

    20:14 Uhr, 22.11.2019
    1 Antwort anzeigen
  • kingmidas
    kingmidas

    Sollte eine Dumpfbacke wie Warren Präsidentin werden, wird die Wall Street den Absturz des Jahrhunderts erleben. Zum Glück aber gibt es immer noch leute die schlau genug sind und solche Anti-Humanen Kommunisten nicht wählen.

    20:12 Uhr, 22.11.2019
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    zumindest heißt er nicht Dr. Ray Dalio

    hmm....

    19:58 Uhr, 22.11.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Nicht ehe der Markt nicht zumindest auf 30.000 war 😉

    19:55 Uhr, 22.11.2019
    1 Antwort anzeigen
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Ray Dalio sichert sich nicht umsonst ab. Er weiß ja, dass die Absicherungen seinen Profit (stark) mindern.

    Der weiß was ;-)))

    Bald hacken sie den Markt runter - Goldman, Bridgewater, Blackrock = alle in kurzen Hosen unterwegs.

    Und die Kleinanleger tanzen Dow 28000

    :-)

    19:53 Uhr, 22.11.2019
    2 Antworten anzeigen
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Oliver Baron ist unser neuer Herr Hoose zumindest was die Kommentare angeht :-)

    19:47 Uhr, 22.11.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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