Der Markt steht auf wackligem Fundament
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Boston (GodmodeTrader.de) - Julian Edelman, einer der in den USA landesweit bekannten American-Football-Spieler der New England Patriots, wurde kürzlich gefragt, welchen Rat ihm sein Vater Frank für seine Spielerkarriere mit auf den Weg gegeben hat. „Besinne dich auf das Fundamentale im Leben. Es ist ein hartes, aber einfaches Leben“, hat er geantwortet, wie James Swanson, MFS Chief Investment Strategist, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Das Fundamentale spiele nicht nur im Leben eine wichtige Rolle, sondern auch am Markt. Manchmal neigten wir allerdings dazu die Finanzwelt zu verkomplizieren, indem wir uns auf die Politik der Zentralbanken versteiften, auf politische Wahlen, technische Trends oder Kapitalbewegungen. Jedoch sollte der Fokus stets auf den Fundamentaldaten liegen: Denn auf lange Sicht wollten Investoren ihr Geld dort investiert wissen, wo sie mit guten und wachsenden Kapitalflüssen rechnen könnten. Dieser Cashflow – ob nun gemessen am Nettoertrag, den Gewinnspannen oder an der Eigenkapitalrendite – sei letztlich der ausschlaggebende Treiber für Aktienpreise. Investoren nähmen sogar Preisschwankungen in Kauf, um an diesen soliden Geldbewegungen teilhaben zu können. Im Grunde sei dies eine ganz simple Rechnung, heißt es weiter.
„Der aktuelle Konjunkturzyklus in den USA wird – bezogen auf den Free Cashflow – als einer der größten in die Geschichte eingehen. Denn Unternehmen konnten sich Dank technischer Schachzüge von überschüssigem Geld befreien, auf billige Arbeitskräfte zurückgreifen und haben von den niedrigen Energiepreisen, billigem Geld und dem moderaten weltweiten Wirtschaftswachstum profitiert“, so Swanson.
Aufgrund der globalen Finanzkrise bleibe der Markt über Jahre hinweg vorsichtig. Die Aktienkurse seien infolgedessen deutlich langsamer gestiegen als die Erträge oder Cashflows. Gleichzeitig hätten Zentralbanken weltweit die Aktienmärkte mit ihrer außerordentlich expansiven Geldpolitik indirekt unterstützt, um geringem Wachstum und niedriger Inflation entgegenzuwirken. Der Markt sei also von zwei Pfeilern getragen worden: hohen Gewinnen und geringen Zinsen. Beide hätten zu der Rallye beigetragen, die den S&P 500 mit 666 Punkten vor der Finanzkrise auf heute 2.150 Punkte ansteigen ließ, heißt es weiter.
„Die Situation hat sich zuletzt jedoch geändert. Das stabile Fundament für eine langfristig positive Marktentwicklung aus wachsendem Cashflow und Ertrag wackelt. Fallende Rohstoffpreise, ein verlangsamtes globales Wachstum und die erodierende Preissetzungsmacht sorgen für schlechte Erträge. Die Unternehmen bewegen sich unterhalb der Wachstumsschwelle. Auch Kostenprogramme, um dem entgegenzuwirken, können dies nicht mehr auffangen. Vor allem Verkaufs- und Verwaltungskosten sind in den meisten Branchen gestiegen, ebenso Personalkosten, und das bei Jahr für Jahr kontinuierlich schwächer werdendem Ertragswachstum“, so Swanson.
Sechs Jahre lang habe der Markt einen deutlichen Schub durch eine effiziente, wachsende Privatwirtschaft und mit dem Rückenwind niedriger Zinsen im Anleihemarkt erhalten. Mittlerweile bleibe uns jedoch nur noch eine dieser Säulen, die auf dem schwachen Fundament der Zentralbankliquidität stehe. Im Niedrigzinsumfeld habe sich die Auffassung etabliert, Aktien böten die einzig gute Investmentmöglichkeit. „Dies macht mir Angst. Was passiert wenn die Zentralbanken uns nicht mehr mit niedrigen Zinsen versorgen? Dass die Märkte ohne Profite oder niedrige Zinsen weiterhin wachsen, bezweifle ich“, so der MFS-Investmentstratege.
Glücklicherweise werde der Markt nicht von Euphorie angetrieben. Von dieser Situation könnten wir aber nicht mehr weit entfernt sein. Oft führte eine spät-zyklische, euphorische Stimmung zu Überschwang am Markt. Der aktuelle Marktzyklus sei mit seinen mittlerweile acht Jahren der dritt-längste der Geschichte. Der längste im vergangenen Jahrhundert dauere zehn Jahre. „Auch wenn ich hoffe, dass die Fundamentaldaten sich nachweislich wieder erholen, ist es wohl das Sicherste, sich schrittweise von diesem turbulenten Markt zu verabschieden. Nur, wohin? Hoch qualitative Unternehmensanleihen sind zwar auch keine optimale Anlageklasse. Sie könnten dem Portfolio jedoch zusätzliche Stabilität verleihen, da sie allgemein weniger volatil als Aktien und ihre Renditen ausreichend kalkulierbar sind, um das nötige Investoreninteresse zu wecken“, so Swanson.
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