Fundamentale Nachricht
12:47 Uhr, 04.03.2019

Der Druck auf Chinas politische Führung wächst

China plant, einen der drei geltenden Umsatzsteuersätze zu senken. Ein weiterer Versuch Pekings, die Wirtschaft zu unterstützen, die unter dem Handelsstreit mit den USA und hausgemachten Problemen leidet.

New York/ Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Führung will im Kampf gegen die Konjunkturabschwächung Steuern senken. Wie Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtet, soll der Mehrwertsteuersatz, der für das Verarbeitende Gewerbe gilt, um drei Prozentpunkte gesenkt werden. Die Reduzierung des höchsten der drei bestehenden Umsatzsteuersätze könnte bereits in dieser Woche angekündigt werden, wenn sich die politischen Führer in Peking zum jährlichen Nationalen Volkskongress treffen.

Ministerpräsident Li Keqiang wird am Dienstag seinen Jahresbericht über die Wirtschaftspolitik vorlegen, ein detailliertes Dokument, das Ziele für das Wirtschaftswachstum sowie für die Fiskal- und Geldpolitik festlegt. Die geplante Senkung der Mehrwertsteuer könnte nach Schätzungen von Morgan Stanley einen Schub von bis zu 600 Mrd. Yuan (90 Mrd. Dollar) bzw. 0,6 Prozent des BIP bringen, wie Bloomberg berichtet.

Der Schritt hilft den Unternehmensgewinnen in einer Zeit, in der die Wirtschaft unter dem Druck der Handelskrise mit den USA und den Auswirkungen der inländischen Schuldenbekämpfung steht. Die Behörden in China haben sich in ihren Bemühungen, das Wachstum zu unterstützen, zunehmend der Steuerpolitik zugewandt, da schuldenfinanzierte Ausgaben und die Geldpolitik eingeschränkt werden.

Die Steuersenkung ist auch Teil einer breiteren, „proaktiveren" Steuerunterstützung. Das Ziel des Haushaltsdefizits soll von 2,6 Prozent im Jahr 2018 auf 2,8 Prozent des BIP ausgeweitet werden, und die Quote für Spezialanleihen soll auf 2,15 Bio. Yuan festgelegt werden, ein deutlicher Anstieg von 1,35 Bio. Yuan im Jahr 2018.

2 Kommentare

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  • Edka
    Edka

    Was wir bisher dazu gehört haben, sind reine Fake News

    13:45 Uhr, 04.03.2019
  • Diesel
    Diesel

    Das hoert sich nicht nach Einigung im Handelsstreit an.

    12:58 Uhr, 04.03.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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