Fundamentale Nachricht
11:23 Uhr, 01.06.2021

Demographische Katastrophe: China steuert um

Bereits im Jahr 2016 erfolgte die Abkehr der Ein-Kind-Strategie. Peking steuerte um zur Zwei-Kind-Politik, doch den Rückgang der Geburtenrate konnte auch dies nicht aufhalten. Jetzt soll es die Drei-Kind-Politik richten. Ob das nun den gewünschten Effekt haben wird?

Peking (Godmode-Trader.de) - In Deutschland gab es den Pillenknick, der nach Einführung in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu deutlich weniger Geburten pro Frau führte. In China war es die Ein-Kind-Politik, die eine Überbevölkerung verhindern sollte, nun aber die Zukunft des Riesenreichs gefährdet. Denn die demographische Keule schlägt härter und schneller zu, als es der politischen Führung in Peking lieb sein kann.

Bereits im Jahr 2016 erfolgte die Abkehr dieser so im Ergebnis so schädlichen Familienpolitik. Peking steuerte um zur Zwei-Kind-Strategie, doch den Rückgang der Geburtenrate in China konnte auch dies nicht aufhalten. Nach einem kurzen Anstieg ging die Geburtenkurve von 2017 an bergab. Am Montag ließ Staats- und Parteichef Xi Jinping schließlich die Drei-Kind-Politik zur offiziellen Politik erklären. Ob das nun den gewünschten Effekt haben wird?

Im vergangenen Jahr wurden so wenige Kinder geboren wie zuletzt 1961 nach der großen Hungerkatastrophe, die Maos „Sprung nach vorn“ verursacht hatte. Die Parteiführung konzedierte am Montag, dass es mehr braucht, um Frauen zum Kinderkriegen zu bewegen. „Es ist nötig, den Mutterschaftsurlaub und die Mutterschaftsversicherung sowie die Steuer-, Wohnraumpolitik zu verbessern und andere unterstützende Maßnahmen zu ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen von arbeitenden Frauen zu schützen“, teilte das Politbüro des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei mit. Konkrete Politikmaßnahmen wurden aber nicht verkündet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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