Fundamentale Nachricht
12:56 Uhr, 08.07.2014

DAX: Zweiter Verlusttag in Folge - Commerzbank mit starken Verlusten

Der deutsche Aktienmarkt weitet am Dienstag seine zu Wochenbeginn erlittenen Verluste aus. Neue gepolitische Sorgen um einen Krieg in Gaza sowie schwache Konjunkturdaten setzen dem Leitindex zu.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Zunächst sah es am Morgen nach einer Stabilisierung beim Dax aus, doch der Eindruck trog. Der deutsche Leitindex Dax hat seine Verluste vom Wochenbeginn ausgeweitet. Der Index ließ sich von den deutlichen Verlusten der Commerzbank und der Lufthansa anstecken. Gegen Mittag liegt der Dax 0,47 % tiefer bei 9.860 Punkten. Mit Spannung wird der Start der Quartalsberichtssaison in den USA, den am Abend traditionell der US-Aluminiumkonzern Alcoa einläutet, erwartet.

Charttechnik

Die gestrige Verkaufswelle im Dax setzt sich heute weiter fort und durchbrach bisher sämtliche Unterstützungen nach unten. Für den Nachmittag könnte im Bereich von 9.840/25 Punkten eine kleine Erholung einsetzen. Ein erster größerer Widerstand läge intraday bei 9.890 Punkten und es bestünde die Gefahr, später wieder nach unten hin abzudrehen.

Thema des Tages

Die deutschen Exporte sind im Mai deutlich stärker gesunken als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte, gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Vormonat April um 1,1 Prozent zurück. Damit setzt sich die Serie schwacher Konjunkturdaten fort. Auch Industrieaufträge, Produktion und Einzelhandelsumsatz waren zuletzt gesunken.

Die Importe sanken im Mai auf Monatssicht um 3,4 Prozent und im Jahresvergleich um 0,4 Prozent. „Der Einfuhrrückgang könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Konjunkturflaute im zweiten Quartal auch auf die Binnennachfrage ausgebreitet hat“, so ein Ökonom vom Bankhaus Berenberg.

Im Jahresvergleich bleibt die deutsche Exportwirtschaft im Plus. Getragen von der kräftigen Nachfrage aus den EU-Ländern lagen die Ausfuhren im Mai mit 92,0 Mrd. Euro um 4,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Damit schafften die Exporteure in den ersten fünf Monaten 2014 ein Plus von 2,6 Prozent.

Aktien im Blick

Laut der „New York Times" steht die Commerzbank in Verhandlungen mit der US-Justiz bezüglich möglicher Strafzahlungen. Dabei gehe es um Verstöße gegen Handelssanktionen bei Geschäften etwa mit dem Iran. Die Aktie rauscht um 3,69 % in den Keller.

Gekappte Gewinnprognosen der Fluggesellschaft Air France-KLM belasteten die Anteilsscheine der Deutschen Lufthansa, die 2,33 % abgeben.

Die UBS empfiehlt die Titel des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns Airbus zum Kauf, die Aktie steigt um 0,92 %.

Konjunktur

Der OECD-Frühindikator CLI notiert im Mai unverändert bei 100,6 Punkten.

Die französische Notenbank rechnet im zweiten Quartal mit einem Wirtschaftswachstum Frankreichs von 0,2 %.

Nach Ansicht der EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger könnten zu niedrige Renditen bei Staats- und Unternehmensanleihen falsche Anreize setzen und erhebliche Risiken mit sich bringen. Ein massives Anleihenkaufprogramm dürfe daher nur in einer wirklichen Notlage in Erwägung gezogen werden, so Lautenschläger. Als Beispiel nannte sie eine unmittelbar bevorstehende Deflation.

Israel bereitet sich im Kampf gegen die radikal-islamische Hamas auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Die Streitkräfte haben die Genehmigung erhalten, mehr Reservisten einzuziehen. Mit Kampfflugzeugen und von Schiffen aus hatte Israel schon in der vergangenen Nacht Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen.

Währungen

Der US-Dollar hat gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme von USD/JPY) Oberwasser. EUR/USD gibt nach und erreichte bislang 1,3586 im Tief, während GBP/USD nach ebenfalls enttäuschenden Daten aus der britischen Industrie weiter von seinem am 4. Juli 2014 bei 1,7179 erreichten Fünfeinhalbjahreshoch zurückfällt und bislang zutiefst bei 1,7082 notierte.

NZD/USD hat den Kursrücksetzer über Nacht bis 0,8739 im Tief infolge eines schwachen neuseeländischen Geschäftsklimas abgeschüttelt und kletterte im europäischen Handel am Dienstagvormittag bislang bis 0,8806 in der Spitze – der höchste Stand seit Augst 2011.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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