Fundamentale Nachricht
13:06 Uhr, 04.11.2014

Dax zeigt sich nach schwachen Quartalszahlen richtungslos

Viele Investoren sind wieder vorsichtig geworden und halten sich heute mit Käufen zurück. Grund sind durchwachsene Quartalszahlen und manch gesenkter Unternehmensausblick.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Angesichts gemischt ausgefallener Quartalszahlen von vier Dax-Unternehmen zeigen sich die Investoren am deutschen Aktienmarkt insgesamt vorsichtiger und schrecken vor großen Käufen ab. Der Dax zeigt sich richtungslos und mäandert zwischen Plus und Minus. Zuletzt notierte der Leitindex 0,35 % höher bei 9.284 Punkten.

Charttechnik

Der Dax bastelt im Stundenchart gerade an einer bullischen Flaggenformation. Kurzfristig bedeutet dies, dass wir im Index eine leicht fallende Tendenz haben, mit der wir auch nochmals in den Gapbereich bei 9.217 Punkten vordringen könnten. Dieser wirkt aber unterstützend und sofern nicht enormer Verkaufsdruck aufkommt, wovon aktuell nicht ausgegangen wird, dürfte später ein Anlauf nach oben hin folgen. Ein Ausbruch über 9.320 Punkte würde dies bestätigen.

Thema des Tages

Die Europäische Zentralbank (EZB) übernimmt ab heute offiziell die Aufsicht über die 120 größten Institute im Euroraum, darunter 21 Banken in Deutschland. „Das ist der größte Schritt in der wirtschaftlichen Integration Europas seit Einführung des Euro", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Coeuré. Die wichtigsten grenzüberschreitend tätigen Finanzhäuser mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Milliarden Euro sollen fortan nach einheitlichen Kriterien überwacht werden. Die nationalen Aufsichtsbehörden behalten die Kontrolle über die mittleren und kleineren Institute.

Finanzminister Schäuble hat die Übernahme der Bankenaufsicht durch die EZB als „gute Nachricht für die Steuerzahler“ bezeichnet. Mit dem heutigen Tag werde der Finanzsektor widerstandsfähiger, sagte Schäuble. Die Finanzkrise habe gezeigt, dass nationale Behörden nicht mehr hinreichend in der Lage seien, die großen Banken zu beaufsichtigen.

Aktien im Blick

BMW verliert im 3. Quartal etwas an Schwung, der heutige Aktienkurs spiegelt dies wider (-1,61 %).

Trotz gesunder Quartalszahlen lassen auch die Aktien des Medizinkonzerns Fresenius Federn (-1,69%).

Hugo Boss brechen akt. um 3,65 % ein. Der Modekonzern zeigt sich mit Blick auf die eingetrübte Geschäftsentwicklung weniger zuversichtlich für das Gesamtjahr.

Konjunktur

Bundeskanzlerin Merkel weist Forderungen zurück, für mehr Investitionen notfalls auf einen ausgeglichenen Haushalt zu verzichten. Zusätzliche Investitionen seien nötig, sie dürften aber nicht auf Pump finanziert werden, sagte sie.

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumserwartungen für die Eurozone gesenkt. In 2014 wird nur noch ein Plus von 0,8 % prognostiziert. Bisher war die Behörde von 1,2 % ausgegangen. Für 2015 rechnet die EU-Kommission mit einem Wirtschaftswachstum von 1,1 % (zuvor: +1,7 %).

Währungen

Der US-Dollar fällt am Vormittag gegenüber den anderen Hauptwährungen zurück, wobei sich EUR/USD von seinem gestrigen Zweijahrestief bei 1,2440 bis bislang 1,2531 im Hoch erholt, während USD/JPY von seinem gestrigen annähernden Siebenjahreshoch bei 114,21 bis bislang 113,13 im Tief zurückfällt.

AUD/USD legt nach dem Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia (Leitzins weiter bei 2,50 %) zu und notierte im Hoch bislang bei 0,8749. EUR/RON hat kaum auf die überraschende Zinssenkung der rumänischen Notenbank reagiert (minus 25 Basispunkte auf 2,75 %) und notiert gegen Mittag bei 4,4120.

Rohstoffe

Der größte Opec-Produzent Saudi-Arabien senkt seine Verkaufspreise für US-Kunden, was die Notierung für WTI-Öl regelrecht abstürzen lässt (akt.: -2,06 % auf 76,66 Dollar).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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