DAX vor EZB-Zinsentscheid im Plus
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Erwähnte Instrumente
DAX
Vor dem EZB-Zinsentscheid tendiert der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagmittag freundlich. Der DAX steht aktuell mit 0,48% im Plus bei 9.567 Punkten. Händler und Anleger haben eine wahre Flut an Quartalszahlen zu verdauen. Gute Wirtschaftsdaten kommen aus China, wo Exporte und Importe im April unerwartet gestiegen sind. In der Ostukraine sollen die für den 11. Mai vorgesehenen Abstimmungen über eine Abspaltung der Regionen Donezk und Lugansk unterdessen wie geplant durchgeführt werden, obwohl sich der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch für eine Verschiebung ausgesprochen hatte.
Charttechnik
Nach dem gestrigen Abprallen an der Dreiecksunterkante wird im DAX heute der obere Widerstandsbereich unter Beschuss genommen. Ein Ausbruch ist aber noch nicht geglückt, was angesichts der schweren Widerstände bis 9.645 Punkte und des anstehenden EZB-Zinsentscheids nicht verwundert. Die Tagestendenz ist jedoch bullisch, so dass ein erneuter Angriff auf den Widerstandsbereich anstehen könnte. Ein Rückfall unter 9.540 Punkte würde eine Korrektur einleiten, womit auch das Risiko eines kompletten Rücklaufs zur unteren Dreiecksbegrenzung bei ca. 9.440 Punkten steigen würde.
Thema des Tages
Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt um 13.45 Uhr ihren Zinsentscheid bekannt. Überwiegend wird erwartet, dass die EZB keine Änderung ihrer Geldpolitik vornimmt. Der Leitzins dürfte auf dem Rekordtief von 0,25% belassen werden. Einige Volkswirte erwarten allerdings, dass neue Liquiditätshilfen für die Banken beschlossen werden. So könnte die Sterilisierung des früheren Staatsanleihekaufprogramms SMP (Securities Markets Program) beendet werden, was die Liquidität auf dem Geldmarkt erhöhen würde. EZB-Präsident Mario Draghi hat wiederholt betont, dass eine längere Phase niedriger Inflation die EZB zu einer weiteren geldpolitischen Lockerung bewegen könnte. Dabei seien sowohl konventionelle geldpolitische Maßnahmen wie eine weitere Leitzinssenkung als auch unkonventionelle Maßnahmen wie ein Quantitative-Easing-Programm denkbar. Auch die Äußerungen von Draghi auf der Pressekonferenz um 14.30 Uhr könnten wieder für eine erhöhte Volatilität am Markt sorgen. Im April ist die Inflationsrate in der Eurozone nach vorläufigen Angaben auf 0,7% gestiegen, von 0,5% im März. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp unter 2% an.
Aktien im Blick
Rund 3,15% schwächer notieren am Donnerstag die Allianz-Aktien. Der Abschlag ist allerdings rein optischer Natur. Der Versicherungskonzern schüttet am Donnerstag eine Dividende von 5,30 Euro je Aktie aus. Bereinigt um diese Ausschüttung können die Allianz-Aktien zulegen.
Die Papiere der Munich Re verbilligen sich um 1,63%. Der Gewinn des Rückversicherers lag im ersten Quartal unter den Erwartungen. Die Gewinnprognose für 2014 wurde bestätigt.
Die Aktien der Deutschen Telekom büßen nach Quartalszahlen 0,96% ein. Der Gewinn lag im ersten Quartal leicht unter den Erwartungen.
Ebenfalls schwächer (-1,00%) notieren die Beiersdorf-Papiere, obwohl Umsatz und Gewinn über den Erwartungen lagen und der Ausblick für 2014 bestätigt wurde.
In der zweiten Reihe können einige Aktien nach Quartalszahlen deutlich zulegen. Metro-Papiere gewinnen 3,82%, ElringKlinger steigt um 5,75% und Stada verteuert sich um 1,68%. CompuGroup Medical verliert 2,23%.
Konjunktur
Die Erzeugung im produzierenden Gewerbe in Deutschland ist im April überraschend gesunken. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein bereinigter Rückgang um 0,5% verzeichnet. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2% nach einem Plus von revidiert 0,6% (ursprünglich 0,4%) im Vormonat.
In China sind die Ausfuhren und Einfuhren im April unerwartet gestiegen. Die Exporte legten um 0,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, während die Volkswirte eigentlich einen Rückgang um 3% erwartet hatten. Die Importe stiegen um 0,8%. Der Handelsbilanzüberschuss betrug 18,5 Mrd. USD. Erwartet wurden 15,2 Mrd. USD nach 7,7 Mrd. USD im Vormonat.
Währungen
Der US-Dollar notiert im europäischen Handel am Donnerstag im Vorfeld der Zinsentscheide der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) auf breiter Basis schwächer. EUR/USD notierte bislang bei 1,3945 in der Spitze, während GBP/USD im Hoch 1,6968 erreichte.
Bereits entschieden haben die Währungshüter aus Norwegen, Indonesien und den Philippinen. Die Norges Bank beließ ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 1,50 Prozent, die indonesische Zentralbank ließ ihren Ausleihesatz bei 7,50 Prozent und auch die philippinische Notenbank änderte nichts an dem Leitzins von 3,50 Prozent. USD/NOK fiel auf ein Sechsmonatstief bei 5,8625, USD/IDR notierte im Tief bei 11.562,50 und USD/PHP erreichte bei 43,9700 ein frisches 2014er-Tief.
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