Fundamentale Nachricht
12:42 Uhr, 08.05.2014

DAX vor EZB-Zinsentscheid im Plus

Der deutsche Aktienmarkt kann am Donnerstag leicht zulegen. Händler und Anleger warten mit Spannung auf den EZB-Zinsentscheid um 13.45 Uhr und die Pressekonferenz um 14.30 Uhr. Unterdessen läuft die Berichtssaison weiter auf Hochtouren. Unerwartet gute Wirtschaftsdaten kommen aus China.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Vor dem EZB-Zinsentscheid tendiert der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagmittag freundlich. Der DAX steht aktuell mit 0,48% im Plus bei 9.567 Punkten. Händler und Anleger haben eine wahre Flut an Quartalszahlen zu verdauen. Gute Wirtschaftsdaten kommen aus China, wo Exporte und Importe im April unerwartet gestiegen sind. In der Ostukraine sollen die für den 11. Mai vorgesehenen Abstimmungen über eine Abspaltung der Regionen Donezk und Lugansk unterdessen wie geplant durchgeführt werden, obwohl sich der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch für eine Verschiebung ausgesprochen hatte.

Charttechnik

Nach dem gestrigen Abprallen an der Dreiecksunterkante wird im DAX heute der obere Widerstandsbereich unter Beschuss genommen. Ein Ausbruch ist aber noch nicht geglückt, was angesichts der schweren Widerstände bis 9.645 Punkte und des anstehenden EZB-Zinsentscheids nicht verwundert. Die Tagestendenz ist jedoch bullisch, so dass ein erneuter Angriff auf den Widerstandsbereich anstehen könnte. Ein Rückfall unter 9.540 Punkte würde eine Korrektur einleiten, womit auch das Risiko eines kompletten Rücklaufs zur unteren Dreiecksbegrenzung bei ca. 9.440 Punkten steigen würde.

Thema des Tages

Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt um 13.45 Uhr ihren Zinsentscheid bekannt. Überwiegend wird erwartet, dass die EZB keine Änderung ihrer Geldpolitik vornimmt. Der Leitzins dürfte auf dem Rekordtief von 0,25% belassen werden. Einige Volkswirte erwarten allerdings, dass neue Liquiditätshilfen für die Banken beschlossen werden. So könnte die Sterilisierung des früheren Staatsanleihekaufprogramms SMP (Securities Markets Program) beendet werden, was die Liquidität auf dem Geldmarkt erhöhen würde. EZB-Präsident Mario Draghi hat wiederholt betont, dass eine längere Phase niedriger Inflation die EZB zu einer weiteren geldpolitischen Lockerung bewegen könnte. Dabei seien sowohl konventionelle geldpolitische Maßnahmen wie eine weitere Leitzinssenkung als auch unkonventionelle Maßnahmen wie ein Quantitative-Easing-Programm denkbar. Auch die Äußerungen von Draghi auf der Pressekonferenz um 14.30 Uhr könnten wieder für eine erhöhte Volatilität am Markt sorgen. Im April ist die Inflationsrate in der Eurozone nach vorläufigen Angaben auf 0,7% gestiegen, von 0,5% im März. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp unter 2% an.

Aktien im Blick

Rund 3,15% schwächer notieren am Donnerstag die Allianz-Aktien. Der Abschlag ist allerdings rein optischer Natur. Der Versicherungskonzern schüttet am Donnerstag eine Dividende von 5,30 Euro je Aktie aus. Bereinigt um diese Ausschüttung können die Allianz-Aktien zulegen.

Die Papiere der Munich Re verbilligen sich um 1,63%. Der Gewinn des Rückversicherers lag im ersten Quartal unter den Erwartungen. Die Gewinnprognose für 2014 wurde bestätigt.

Die Aktien der Deutschen Telekom büßen nach Quartalszahlen 0,96% ein. Der Gewinn lag im ersten Quartal leicht unter den Erwartungen.

Ebenfalls schwächer (-1,00%) notieren die Beiersdorf-Papiere, obwohl Umsatz und Gewinn über den Erwartungen lagen und der Ausblick für 2014 bestätigt wurde.

In der zweiten Reihe können einige Aktien nach Quartalszahlen deutlich zulegen. Metro-Papiere gewinnen 3,82%, ElringKlinger steigt um 5,75% und Stada verteuert sich um 1,68%. CompuGroup Medical verliert 2,23%.

Konjunktur

Die Erzeugung im produzierenden Gewerbe in Deutschland ist im April überraschend gesunken. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein bereinigter Rückgang um 0,5% verzeichnet. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2% nach einem Plus von revidiert 0,6% (ursprünglich 0,4%) im Vormonat.

In China sind die Ausfuhren und Einfuhren im April unerwartet gestiegen. Die Exporte legten um 0,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, während die Volkswirte eigentlich einen Rückgang um 3% erwartet hatten. Die Importe stiegen um 0,8%. Der Handelsbilanzüberschuss betrug 18,5 Mrd. USD. Erwartet wurden 15,2 Mrd. USD nach 7,7 Mrd. USD im Vormonat.

Währungen

Der US-Dollar notiert im europäischen Handel am Donnerstag im Vorfeld der Zinsentscheide der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) auf breiter Basis schwächer. EUR/USD notierte bislang bei 1,3945 in der Spitze, während GBP/USD im Hoch 1,6968 erreichte.

Bereits entschieden haben die Währungshüter aus Norwegen, Indonesien und den Philippinen. Die Norges Bank beließ ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 1,50 Prozent, die indonesische Zentralbank ließ ihren Ausleihesatz bei 7,50 Prozent und auch die philippinische Notenbank änderte nichts an dem Leitzins von 3,50 Prozent. USD/NOK fiel auf ein Sechsmonatstief bei 5,8625, USD/IDR notierte im Tief bei 11.562,50 und USD/PHP erreichte bei 43,9700 ein frisches 2014er-Tief.

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

Mehr über Oliver Baron
  • Anlagestrategien
  • Fundamentalanalyse
  • Value Investing und Momentum-Ansatz
Mehr Experten