Kommentar
20:25 Uhr, 24.06.2020

Großaktionär Thiele stimmt für Lufthansa-Rettung - Neue US-Zölle geplant

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Erwähnte Instrumente

  • USA: Neue Umfrage sieht Biden deutlich in Führung
  • Kompromiss zeichnet sich zwischen EZB und BVerfG ab
  • ifo Geschäftsklima steigt deutlich
  • Weltweite Angst vor der zweiten Corona-Welle
  • Geschäftsklima in Frankreich erholt sich kräftig
  • Nordkorea stoppt Militäraktionen gegen Südkorea
  • Biden gewinnt Vorwahlen in Kentucky und New York
  • WTO sieht für Welthandel Licht am Ende des Tunnels
  • Ex-Wirecard-Chef Braun musste Großteil seiner Aktien abstoßen
  • Erste Wirecard-Kunden verlassen das sinkende Schiff
  • Wirecard erhält Aufschubvon kreditgebenden Banken
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DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt zeigte sich zur Wochenmitte ein hohes Maß an Zurückhaltung. Die Anleger sichern ihre Depots ab und nehmen aufgrund erhöhter Risikoaversion lieber Gewinne mit. Der DAX geriet im Handelsverlauf immer stärker unter Druck und beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 3,43 Prozent auf 12.093,94 Punkte. Tags zuvor war der Index zeitweise noch über 12.600 Punkte gestiegen. Der Weg nach oben ist für den DAX nach der jüngsten Rally nun wieder beschwerlicher geworden. Das hat seine Gründe: Denn Freude und Euphorie dürfte unter den Marktteilnehmern so schnell nicht mehr aufkommen. Die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle, vor allem in den USA, hat wieder zugenommen. Und sie dürfte sich noch als hartnäckig erweisen. Die Anleger seien unsicher, ob der Anstieg der Fallzahlen als neue Normalität oder als Vorbote für weitere Lockdown-Szenarien gesehen werden solle, sagte ein Händler dazu. Mehrere US-Bundesstaaten haben eine Zunahme der Infektionen um bis 50 Prozent gemeldet und in Lateinamerika spitzt sich Lage ohnehin immer mehr zu. Das besser als erwartet ausgefallene ifo Geschäftsklima konnte die Stimmung heute nicht heben. Der wichtigste deutsche Konjunkturbarometer ist im Juni zwar so stark gestiegen wie nie zuvor, doch Ökonomen geben nur gedämpfte Einschätzungen ab. Die starke Erholung sei eine reflexartige Reaktion auf die beispiellosen Einbrüche im März und April, warnte die Commerzbank, die zudem glaubt, dass sich die Aufwärtsbewegung bald wieder verlangsamen dürfte. Die deutsche Wirtschaft werde an den Folgen der Pandemie noch längere Zeit leiden, hieß es von der VP Bank. Zurückhaltung prägte nach den jüngsten Kursgewinnen auch das Geschehen an den Börsen in Fernost. An der Wall Street waren gestern die Käufer noch in der Überzahl, die Gewinne fielen jedoch moderat aus.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Lufthansa kann teilverstaatlicht werden. Denn nun ist klar, dass der entscheidende Großaktionär Heinz Hermann Thiele auf der Hauptversammlung am morgigen Donnerstag das staatliche Hilfspaket, das neben Kredit und einer stillen Beteiligung auch einen direkten Einstieg des Bundes mit rund 20 Prozent des Kapitals vorsieht, nicht torpediert. Der Münchner Unternehmer sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass er mit seinen Stimmen die nötige Zweidrittelmehrheit nicht verhindern wird. „Ich werde für die Beschlussvorlage stimmen“. Thiele hält nach seiner Aufstockung 15,5 Prozent an Lufthansa. Damit war offensichtlich, dass gegen ihn der Staatseinstieg nicht möglich gewesen wäre. Denn zur Teilnahme an der Online-Hauptversammlung haben Anleger nur 38 Prozent der Stimmen angemeldet.
  • Kreisen zufolge hat die Lufthansa einen zweiten Rettungsplan für den Fall vorbereitet, dass das staatliche Rettungspaket auf der Hauptversammlung am Donnerstag scheitern sollte. Auf diese Weise könnte die Bundesregierung auch ohne Zustimmung der übrigen Anteilseigner zu der vorgesehenen Aktienbeteiligung von 20 Prozent kommen, erfuhr dpa-AFX aus Unternehmenskreisen. Notwendig wären aber zwei Maßnahmen. Der Bund könnte einen Anteil von zehn Prozent aus bereits genehmigtem Kapital zu dem im Hilfspaket vorgesehenen Bezugspreis von 2,56 Euro je Aktie erhalten. Weitere zehn Prozent würde der Staat im Zuge von Kapitalerhöhungen erwerben, an der sich auch die anderen Aktionäre beteiligen könnten. Dann müsste die Regierung wegen des absehbar höheren Bezugspreises mehr bezahlen als bisher vorgesehen. Im Gegenzug könnte die vorgesehene stille Beteiligung des Staats geringen ausfallen.
  • Wirecard hat für seine auslaufende Kreditlinie von den Banken offenbar mehr Zeit eingeräumt bekommen. Die Institute hätten sich entschieden, zunächst die langfristige Überlebensfähigkeit des Unternehmens zu prüfen, bevor sie die ausstehende Summe von 1,75 Mrd. Euro zurückfordern, berichtete Bloomberg am Mittwoch. Der Aufschub dürfte aber nur für kurze Zeit gelten, hieß es. Laut Bloomberg prüft die Beratungsfirma FTI derzeit, ob Wirecard die Kreditbedingungen eingehalten hat.
  • Der Autovermieter Sixt sieht sich trotz der Corona-Krise auf Kurs zu schwarzen Zahlen im laufenden Jahr. „Angesichts der Tatsache, dass sich unsere Geschäfte derzeit so entwickeln, wie wir es im März, bei Ausbruch der Krise, angenommen haben (...), sind wir bei Sixt vorsichtig optimistisch", sagte Vorstandschef Erich Sixt am Mittwoch auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens. Im Vergleich zum April und Mai verzeichne Sixt in den Urlaubsregionen in Europa und im inneramerikanischen Geschäft derzeit wieder einen Anstieg der Buchungen.
  • Der japanische Technologieinvestor Softbank hat den Anteilsverkauf am US-Mobilfunker T-Mobile US gestartet. Einen Teil der Beteiligung wird der Investor zu 103 Dollar je Aktie losschlagen und damit einen Abschlag von vier Prozent auf den Börsenschlusskurs von Dienstag gewähren. Insgesamt will Softbank einen Anteil von mehr als 20 Mrd. Dollar loswerden, um Schulden abzubauen.
  • Die Daimler Pkw-Marke Mercedes Benz geht eine weitreichende Kooperation mit dem Chipentwickler Nvidia ein. Ab 2024 sollen alle neuen Fahrzeuge mit Computern des US-Konzerns ausgestattet werden. Danny Shapiro, Chef von Nvidias Autogeschäft, sprach von einer „neuen Ära für die Autoindustrie“.
  • Brasiliens Zentralbank hat das vergangene Woche gestartete Bezahlsystem der Facebook-Tochter WhatsApp gestoppt. Kreditdienstlester wie Visa seien angehalten worden, Zahlungen und Überweisungen einzustellen, teilte die Notenbank mit. Es könne Brasiliens Zahlungssystem schaden, den Service ohne Vorab-Analyse durch die Marktaufsicht aufzunehmen. Der Messengerdienst erlaubt es, innerhalb eines Chats ähnlich eines Fotos auch Geld zu versenden.
  • Der Computer-Konzern Dell könnte sich laut "Wall Street Journal“ von seiner Software-Tochter VMWare trennen. Dell habe jüngst begonnen, Möglichkeiten für einen Verkauf der 81-prozentigen Beteiligung oder auch andere Optionen, wie etwa eine Komplettübernahme, zu prüfen, hieß es. Der Prozess sei allerdings noch in einer frühen Phase.
  • La-Z-Boy meldete einen bereinigten Quartalsgewinn von 49 Cent je Aktie, der damit deutlich über der Konsensschätzung von 20 Cent je Anteilsschein lag. Der Umsatz des Möbelhändlers enttäuschte hingegen. Das Unternehmen gab an, seine Produktion sukzessive zu erhöhen, da die pandemiebedingten Einschränkungen aufgehoben und die Geschäfte wieder öffnen können.
  • Amazon kündigte die Einrichtung einer "Counterfeit Crimes Unit" an, die Fälscher, die gegen die Gesetze und Richtlinien von Amazon verstoßen, aufspürt und anzeigt. Sie soll damit Strafverfolgungsbehörden in ihrer Arbeit unterstützen.
  • Bei dem von einem Bilanzskandal existenzbedrohten Wirecard-Konzern springen jetzt auch die ersten Kunden ab. So teilte der Fahrdienstleister Grab aus Singapur, der eine Partnerschaft mit Wirecard plante, auf Anfrage von Bloomberg mit, nicht mit der Integrationsvorbereitung zu beginnen. Und der französische Telekomkonzern Orange werde für seine Tochter Orange Bank informierten Kreisen zufolge in Kürze auf einen neuen Zahlungspartner setzen. Ein Orange-Sprecher habe eine Stellungnahme abgelehnt. Die Fluggesellschaft Air France-KLM prüfe nach Angaben eines Sprechers die Lage. Die Londoner Onlinebank Revolut habe sich entschieden, Kunden auf einen anderen Anbieter umzustellen, um Probleme beim Service zu vermeiden, berichtete Bloomberg.
  • Die Deutsche Bank setzt bei Dienstreisen innerhalb Deutschlands ab dem 1. Juli größtenteils auf die Bahn. „Die Deutsche Bank setzt künftig stärker auf Zugreisen in Deutschland", heißt es in einer internen Mitteilung des Geldhauses, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig auf den Strecken von Frankfurt nach Berlin, Hamburg und München mit dem Zug reisen", heißt es in dem Schreiben. Gebucht werden darf aber 1. statt 2. Klasse. Durch die vermiedenen Flugreisen könne die Bank schätzungsweise 1.400 Tonnen CO2 einsparen, hieß es.
  • Ex-Wirecard-Chef Markus Braun musste einen großen Teil seiner Papiere an dem nach dem Bilanzskandal in seiner Existenz bedrohten Aschheimer Unternehmen verkaufen. Am Donnerstag und Freitag vergangener Woche wurden Wirecard-Aktien aus dem Besitz von Braun im Gesamtvolumen von gut 155 Mio. Euro zu Stückpreisen zwischen 43,96 und 26,64 Euro verkauft, wie Wirecard in mehreren Ad-hoc-Mitteilungen am Dienstagabend mitteilte. Als Grund wurden sog. Margin Calls genannt. Laut Medienberichten soll Braun Aktien seines Unternehmens auf Kredit erworben haben. Im Skandal um Wirecard gerät nun auch der Wirtschaftsprüfer EY in den Blick. Auf die Gesellschaft könnte eine Klagewelle von Investoren zurollen. Sie werfen dem langjährigen Wirecard-Prüfer Fehler beim Bilanztestat und in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit vor.
  • Wirecards Geschäftspartner Softbank hatte offenbar zentralen Anteil an der Entscheidung des damaligen Konzernchefs Markus Braun, die Bilanzsonderprüfung durch KPMG in Auftrag zu geben. Das geht aus mehreren Schreiben des japanischen Technologieinvestors hervor, die dem „Handelsblatt“ vorliegen. Dem Zeitungsbericht zufolge übte Softbank in einem Schreiben vom 18. Oktober 2019 deutlichen Druck auf Braun aus. „Hallo Markus", heißt es laut Zeitung darin. „Der Einfachheit halber haben wir nachfolgend die Vorgehensweise aufgeführt, die Du und der Vorstand dringend prüfen müssen. Wie im Videoanruf besprochen, glauben wir, dass diese Schritte dazu beitragen können, die Vorwürfe gegen das Unternehmen ein für alle Mal aufzulösen.“ Softbank habe zudem sechs Punkte aufgezählt, darunter die Benennung eines Untersuchungsgremiums, das vollen Zugang zu allen Dokumenten hat, die Berufung einer der großen vier Wirtschaftsprüfer, nicht jedoch EY, und die Veröffentlichung der Ergebnisse. Wirecard habe danach genau das angekündigt. Offiziell will Softbank die Hintergründe der Einmischung laut Handelsblatt nicht erklären.
  • 2006 trennte sich Volkswagen vom Autovermieter Europcar für mehr als 3 Mrd. Euro. Nun ist der Autokonzern nach Informationen von Reuters in Übernahmegesprächen mit dem französischen Autovermieter. Volkswagen habe sich an Europcar gewandt, um sein Interesse an einer Übernahme zum Ausdruck zu bringen und die im Verkehr zunächst übliche Sorgfaltspflicht ("Due Diligence") durchzuführen, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur. Der Deal würde es Volkswagen ermöglichen, seine Flotte besser zu nutzen, erklärten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Einigung sei angesichts der finanziellen Belastung durch den Virus-Ausbruch alles andere als sicher, fügten die Quellen hinzu.
  • Dem Biotechnologieunternehmen Qiagen steht ein Millionengewinn aus dem Verkauf der Beteiligung am US-Biotechunternehmen ArcherDX ins Haus. Die US-Firma steht vor der Übernahme durch den Branchenkollegen Invitae, der für den Kauf bis zu 1,4 Mrd. Dollar auf den Tisch legt. Qiagen rechnet nun mit einem Veräußerungsgewinn vor Steuern von etwa 120 Mio. US-Dollar, wie der MDAX-Konzern am Vorabend mitteilte.
  • Der Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor zeigt sich dank einer hohen Nachfrage nach Computern zuversichtlicher für das laufende Quartal. Der Umsatz dürfte bei 290 bis 305 Mio. US-Dollar liegen, wie das Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Anfang Mai hatte Dialog noch einen Umsatz von 260 bis 290 Mio. Dollar als Prognose herausgegeben. Der durch die Corona-Krise beschleunigte Trend zum Homeoffice hätten zu einer überraschend starken Nachfrage nach Notebooks, Tablets und ähnlichen Geräten geführt, erklärte das Unternehmen zur schwungvollen Geschäftsentwicklung.
  • LEG Immobilien hat eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen durch die Emission von insgesamt 2,37 Mio. auf den Namen lautende Stammaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von jeweils 1,00 Euro bei institutionellen Investoren im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens platziert. Der Platzierungspreis betrug 115 Euro pro Aktie. Damit ergab sich ein Erlös von rund 273 Mio. Euro. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde hierfür ausgeschlossen. Die neuen Aktien sollen zum Handel am regulierten Markt zugelassen werden.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche per 19. Juni um 1,44 Millionen Barrel auf 540,7 Millionen Barrel gestiegen, wie die Energy Information Administration (EIA) am Mittwoch mitteilte. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 1,5 Millionen Barrel. Die inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute (API) hatten einen Anstieg um 1,7 Millionen Barrel ausgewiesen.
  • Der designierte Kandidat der US-Demokraten, Joe Biden, liegt einer Umfrage der "New York Times" zufolge im Rennen um das Präsidentenamt dewutlic vor dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Biden wäre die Unterstützung von 50 Prozent der Wähler sicher, Trump hingegen käme nur auf 36 Prozent der Stimmen, wie die Zeitung am Mittwoch berichtete. Es handelte sich um die erste Umfrage der "New York Times" vor der Präsidentenwahl am 3. November.
  • Der FHFA-Hauspreisindex in den USA legte im April zum Vormonat um 0,2 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Mittwoch mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug der Preiszuwachs 5,5 Prozent. Obwohl es in einigen Regionen der USA zu einer schwächeren Preisentwicklung gekommen sei, hätten sich die Auswirkungen der Corona-Krise bisher in Grenzen gehalten, hieß es von der FHFA.
  • Die USA bringen den Handelskrieg mit der EU und Großbritannien zurück auf die Agenda. Die Regierung von Präsident Trump denkt über Zölle auf Waren im Wert von 3,1 Mrd. Dollar nach, wie aus einer Mitteilung des US-Handelsbeauftragten hervorgeht. Betroffen davon seien Güter aus Frankreich, Deutschland, Spanien und Großbritannien. Neue Zölle sollen auf Oliven, Bier, Gin und Lastkraftwagen erhoben werden. Zudem sollen höhere Zölle für Flugzeuge, Käse und Joghurt gelten. Die Maßnahmen sollen jedoch nicht vor dem 26. Juli in Kraft treten.
  • In den USA haben Mathematiker zum Boykott der Polizei aufgerufen. Bei ihrer Ermittlungsarbeit greifen die Sicherheitsbehörden in den USA immer wieder auf mathematische Algorithmen zurück, auch beim sog. Predictive Policing. Gemäß des Grundsatzes: Wo schon einmal Kriminalität vorgekommen ist, tritt sie wieder auf. Deshalb zeige die Polizei etwa in schwarzen Wohnvierteln eine unverhältnismäßig hohe Präsenz.
  • Der führende Immunologe der USA in der Corona-Krise, Anthony Fauci, äußerte sich besorgt über deutlich zunehmende Fallzahlen von Coronavirus-Infektionen. Er sprach bei einer Anhörung im Repräsentantenhaus von einer beunruhigenden Entwicklung in Florida, Texas und Arizona. Die nächsten Wochen seien entscheidend dafür, diesem Anstieg entgegenzuwirken. Es gebe aber auch Erfolge im Kampf gegen das Virus in den USA. So sei es etwa in New York gelungen, die Fallzahlen zu senken.
  • US-Präsident Trump sieht im Bau der Mauer an der Grenze nach Mexiko die Ursache für sinkende Zahlen bei illegalen Grenzübertritten. Er sagte bei einem Besuch in Arizona, im Vergleich zum Vorjahr seien die illegalen Einreisen um 84 Prozent niedriger. Trump besuchte die Grenzmauer, weil inzwischen 200 Meilen fertiggestellt wurden.
  • Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich weiter aufgehellt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juni auf 86,2 Punkte gestiegen, nach 79,7 Zählern im Mai, wie das ifo Institut am Mittwoch in München mitteilte. Laut den Ökonomen ist dies der stärkste jemals gemessene Anstieg. Die aktuelle Lage wurde von den Unternehmen etwas besser beurteilt. Ihre Erwartungen machten einen deutlichen Sprung nach oben. „Die deutsche Wirtschaft sieht Licht am Ende des Tunnels“, kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe schnellte der Geschäftsklimaindex in die Höhe. Dies war auf deutlich verbesserte Erwartungen der Industrieunternehmen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wird jedoch weiterhin von einer großen Mehrheit der Unternehmen als schlecht eingestuft. Im Dienstleistungssektor hat sich die steile Aufwärtsbewegung beim Geschäftsklima fortgesetzt. Und auch im Handel ist der Geschäftsklimaindex erneut deutlich gestiegen.
  • Am heutigen Mittwoch der EZB-Rat zu einer „nichtmonetären“ Sitzung. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter Berufung auf Teilnehmerkreise könnte der Rat dabei die Weichen für eine Lösung im Streit mit dem Bundesverfassungsgericht stellen, auch wenn das Thema formal nicht auf der Tagesordnung stehe. Der Kompromiss könnte laut FAZ demnach so aussehen: Die EZB stellt Dokumente zusammen, mit denen, wie vom Gericht gefordert, die Verhältnismäßigkeit der Anleihekäufe dargelegt wird. Sie reicht diese aber nicht selbst irgendwo ein, sondern die Deutsche Bundesbank soll sie dann Bundesregierung und Bundestag zur Verfügung stellen. Eine solche Regelung wäre im EZB-Rat nicht strittig. Ein Sprecher der Bundesbank sagte dazu am Dienstag auf FAZ-Anfrage: „Die Bundesbank ist zuversichtlich, dass Bundesregierung und Bundestag in Kürze die Informationen erhalten, die sie benötigen, um ihrer Integrationsveranwortung nachzukommen.“
  • Nach dem Rückgang der Infektionen mit dem Coronavirus vielerorts haben nun viele Menschen Angst vor einer sogenannten Zweiten Welle. Dies ist mit Blick auf einzelne Staaten nicht ganz unbegründet. Südkorea bekam die erste Virusausbreitung mithilfe eines Programms zur Fallverfolgung, Testung und Behandlung der Infizierten schnell unter Kontrolle. Doch nachdem sich in den Land nun über einen längeren Zeitraum wieder verstärkt Personen mit dem Coronavirus angesteckt haben, sprechen die Behörden in Seoul nun offiziell von einer Zweiten Welle. Auch der Iran verzeichnet derzeit steigende Ansteckungszahlen. Offiziellen Angaben der Regierung zufolge infizieren sich pro Tag zwei- bis dreitausend Menschen mit dem Erreger. Beobachter gehen davon aus, dass die Zahlen deutlich höher liegen könnten. In den USA bereitet man sich gerade auf eine Zweite Welle vor. Das sagte der Handelsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, am Sonntag. Man tue hinter den Kulissen alles, was möglich sei. Das heiße allerdings nicht, dass es passieren werde. „Wir bereiten uns lediglich vor. Mehrere US-Bundesstaaten verzeichnen die zweite Wochen in Folge Rekordanstiege bei der Zahl der bekannten Infektionen“.
  • Das Geschäftsklima in Frankreich hat sich im Juni kräftig erholt. Der Insee-Frühindikator stieg von 59,9 Punkten im Mai auf 77,8 Zähler, wie das Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Laut Insee ist dies der stärkste Zuwachs seit Beginn der Erhebung im Jahr 1980. Der langfristige Durchschnitt liegt bei 100 Punkten.
  • Deutsche Staatsbürger haben einem Medienbericht zufolge einen Lieblingsort und der heißt Jersey. 180,8 Mrd. Euro sind demnach auf Konten in der Steueroase geparkt, wie die "Süddeutsche Zeitung" und der NRD unter Berufung auf Zahlen des deutschen Finanzministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion berichteten. Die britische Kanalinsel Jersey sei überraschenderweise die Steueroase mit dem meisten Geld aus Deutschland in dieser Aufstellung. Erst auf Platz zwei und drei folgten Länder, die als Steueroasen der Deutschen bekannt seien. Aus der Schweiz würden 133,1 Mrd. Euro auf Konten von Deutschen gemeldet, aus Luxemburg 125,8 Mrd. Euro. Insgesamt hätten Deutsche mindestens 591,3 Mrd. Euro auf ausländischen Konten liegen (2018).
  • In Deutschland sind am Mittwochmorgen 587 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Damit haben sich seit Beginn der Coronakrise nachweislich 191.449 Menschen mit dem Virus angesteckt. Rund 9.000 Personen starben am oder mit dem Virus. In Tokio sind erstmals seit Wochen wieder mehr als 50 Neuinfektionen binnen eines Tages mit dem Coronavirus bestätigt worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Mittwoch berichtete, wurden 55 Menschen positiv auf das Virus getestet. Das ist die höchste Zahl seit dem 5. Mai.
  • Nordkorea hat nach eigenen Angaben seine geplanten Militäraktionen gegen Südkorea vorerst gestoppt. Die Entscheidung habe die Zentrale Militärkommission der Arbeiterpartei getroffen, berichteten die Staatsmedien. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich zuletzt wieder verschärft. Pjöngjang hatte zuletzt angekündigt, wieder Militärübungen nahe der Grenze aufnehmen und Soldaten in ehemals gemeinsam genutzte Industrie- und Tourismusgebiete verlegen zu wollen.
  • Die Welthandelsorganisation (WTO) wird angesichts der ersten wirtschaftlichen Erholungszeichen wieder etwas optimistischer. Der zuletzt als schlimmstes Szenario für möglich gehaltene Absturz des Welthandels um 32 Prozent in diesem Jahr sei in diesem Ausmaß nun unwahrscheinlicher geworden, teilte die WTO mit. Zwar sei der Rückgang immer noch historisch, „aber es gibt einen Silberstreifen: Es hätte viel schlimmer kommen können", so WTO-Chef Roberto Azevedo. Nach aktuellem Stand müsste der Welthandel nur um 2,5 Prozent pro Quartal im Rest des Jahres zulegen, um das Minus auf das optimistische WTO-Szenario von 13 Prozent für das Gesamtjahr zu begrenzen.
  • Die Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland haben im Jahr 2018 2,4 Mrd. Euro in den Klimaschutz investiert, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Damit floss knapp ein Viertel der gesamten Investitionen in den Umweltschutz. Das sind Investitionen in Anlagen, die der Verringerung, Vermeidung oder Beseitigung von Emissionen in die Umwelt dienen oder eine schonendere Nutzung der Ressourcen ermöglichen.
  • Joe Biden ist in den Vorwahlen der US-Demokraten weiter erfolgreich. Der ehemalige Vize-Präsident konnte sich am Dienstag die Zustimmung der Wähler in den Bundesstaaten Kentucky und New York sichern. Biden hat sich bereits Anfang Juni die Stimmen für die Kandidatur der US-Demokraten gesichert. Damit gilt es als sicher, dass er gegen Amtsinhaber Donald Trump antreten wird.

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