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08:35 Uhr, 09.09.2024

DAX® - September macht seinem Ruf alle Ehre

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  • DAX
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  • Bayer AG
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September macht seinem Ruf alle Ehre

Am Freitagnachmittag war es soweit: Der DAX® fiel unter die jüngsten beiden Tagestiefs bei 18.532/18.537 Punkten. Damit rutschte das Aktienbarometer logischerweise auch unter das Julihoch bei 18.564 Punkten, welches gleichzeitig als Nackenlinie der im August ausgeprägten „V-Formation“ diente. Kurzfristig scheint also die charttechnische „Abrisskante“ in Form des jüngsten Abwärtsgaps (18.678/18.728 Punkte) zu dominieren. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Situation auf Wochenbasis. Dort steht ein mahnendes Kerzenmuster in Form eines „bearish engulfing“ zu Buche. Nach der vorangegangenen Kursrally um in der Spitze fast 2.000 Punkte wird der September seinem saisonal herausfordernden Ruf somit mal wieder mehr als gerecht. Im Tagesbereich quittiert darüber hinaus der trendfolgende MACD die Schwäche vom Wochenabschluss mit einem negativen Schnittmuster. In dieser Gemengelage definieren die 50-Tages-Linie (akt. bei 18.326 Punkten) bzw. die Aufwärtskurslücke von Mitte August bei 18.227/18.198 Punkten die nächsten Unterstützungen. Zur Erinnerung: Der durchschnittliche „drawdown“ im September beträgt 6,1 % - in guten Aktienjahren indes nur 3,8 %. Mit einem Minus von 3,2 % hat der DAX® zumindest die zuletzt genannte Größenordnung fast erreicht.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Der ultimative Deckel!

Am vergangenen Freitag sind wir an dieser Stelle ausführlich auf den STOXX® Europe 600 Utilities eingegangen. Neben einem möglichen Stabilitätsanker im saisonal herausfordernden September bietet der Sektor zudem einen extrem spannenden Chartverlauf. Unsere Schlüsselargumente waren und sind die riesige Bodenbildung seit 2008 sowie das während der letzten vier Jahre ausgeprägte aufsteigende Dreieck (siehe Chart). Seit 2020 haben die europäischen Versorger bei 402/411 Punkten wichtige Hochs ausgebildet, sodass auf diesem Niveau die „Mutter aller Widerstände“ entsteht. Deshalb würde ein Sprung über diese Hürden für ein prozyklisches Investmentkaufsignal sorgen. Während sich das Kursziel aus der großen unteren Umkehr auf 460 Punkte taxieren lässt, hält das aufsteigende Dreieck langfristig sogar ein Anschlusspotenzial bis rund 520 Punkte bereithält. Interessant ist aktuell noch der Blick auf den Ratio-Chart der Branche im Vergleich zum STOXX® Europe 600. Zuletzt erreichte der Verhältnis-Chart die historisch niedrigen Niveaus von Ende 1999 und Anfang 2018 – jeweils der Ausgangspunkt für eine deutliche Outperformance der Versorger zum breiten Markt. Auch unter Momentum-Aspekten gehören die Versorger derzeit zu den absoluten Topsektoren.

STOXX® Europe 600 Utilities (Monthly)

Chart STOXX® Europe 600 Utilities

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart STOXX® Europe 600 Utilities

Chart STOXX® Europe 600 Utilities

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Bodenbildung vor Abschluss?

Nach dem dramatischen Kursverfall der letzten Jahre hatten wir bei der Bayer-Aktie zuletzt auf die laufende Stabilisierungsphase zwischen 25 EUR und 30 EUR hingewiesen (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 20. August). Die grundsätzlichen Trendwendeambitionen werden dabei durch das Aufwärtsgap vom 16. August bei 26,27/27,20 EUR unterstrichen, welches trotz der jüngsten Atempause (bisher) verteidigt wurde. In die gleiche Kerbe schlagen die markanten Lunten der letzten Monatskerzen. Dank der Rückeroberung der 200-Tages-Linie (akt. bei 28,60 EUR) ist das Papier nun einen wichtigen Schritt weiter. Was aus charttechnischer jedoch noch fehlt, ist ein Spurt über die verschiedenen Hoch- und Tiefpunkte bei rund 30 EUR (siehe Chart). Ein erfolgreicher Befreiungsschlag würde eine klassische Bodenbildung mit einem Anschlusspotenzial von rund 5 EUR abschließen, sodass dann perspektivisch das Hoch vom Jahresbeginn bei 36,09 EUR wieder in Schlagdistanz rückt. Im Ausbruchsfall bietet sich die o. g. Glättungslinie indes als engmaschige Absicherung an. Mit einem Stop-Loss auf dieser Basis ist gleichzeitig ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis gewährleistet.

Bayer (Daily)

Chart Bayer

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Bayer

Chart Bayer

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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