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Kommentar
08:50 Uhr, 18.07.2024

DAX® - Sentiment läuft heiß

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

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Sentiment läuft heiß

Beim DAX® kam es gestern erneut zu einer Belastungsprobe der 50-Tages-Linie (akt. bei 18.476 Punkten). Ähnlich wie am Vortag waren die Bullen allerdings nicht bereit diese Glättungslinie kampflos aufzugeben. Vielmehr stellte der Durchschnitt erneut seinen unterstützenden Charakter unter Beweis. Da die US-Märkte gestern aber Abwärtsgaps zeigten, wollen wir uns im Sinne eines vorsichtigen Kaufmanns auch explizit mit der Unterseite beschäftigen. Ernsthafte Gefahren drohen dem DAX® unterhalb des Junitiefs (17.951 Punkte) – ein Schlüssellevel, welches durch die Trendlinie über die verschiedenen Hochs seit 2015 (akt. bei 17.946 Punkten) noch zusätzlich verstärkt wird. Zum Abschluss – wie so oft am Donnerstagmorgen – noch ein Blick auf die Börsenstimmung in den USA. Die jüngsten Allzeithochs beim S&P 500®, Dow Jones® und Co. schlagen sich auch in der jüngsten Sentimentumfrage der American Association of Individual Investors (AAII) nieder. So ist der Anteil der Bullen unter den US-Privatanlegern mittlerweile auf 52,7 % angestiegen. Der höchste Wert des Jahres zeugt von einer euphorischen Stimmung, welche kurzfristig zur Bürde für den Aktienmarkt werden sollte.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Jahres-Pivotpunkt mit Schlüsselrolle

Im Rahmen unseres Jahresausblicks ermitteln wir regelmäßig die Jahres-Pivotpunkte für verschiedene Assetklassen. Oftmals spielen diese neuralgischen Chartmarken im weiteren Jahresverlauf später noch einmal eine Rolle. Beim Währungspaar EUR/USD könnte das aktuell der Fall sein, denn hier ist der Jahres-Pivotpunkt (1,0919 USD) wieder erreicht. Doch dieses Level spielt noch aus anderen Gründen eine wichtige Rolle. So hat der Euro zum Greenback hier seit Februar immer wieder wichtige Hochs ausgeprägt. Gleichzeitig verläuft hier die Nackenlinie einer möglichen Bodenbildung (siehe Chart). Dank des Abschlusses der unteren Umkehr ergibt sich nun ein kalkulatorisches Anschlusspotenzial von gut 3 US-Cents. Im Hinterkopf sollten Anlegerinnen und Anleger dabei behalten, dass wir zuletzt eine extrem schwankungsarme Phase erlebt haben. In der Folge haben sich die Bollinger Bänder auf Wochen- und auf Monatsbasis extrem stark zusammengezogen – eine Konstellation, welche in der Vergangenheit oftmals die Basis für den nächsten Trendimpuls bildete. Mit der Marke von gut 1,09 USD lässt sich nun auch ein technisch sinnvoller Katalysator für ein Ende der Lethargie definieren.

EUR/USD (Daily)

Chart EUR/USD

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart EUR/USD

Chart EUR/USD

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Auf Allzeithoch!

Mit unserer Überschrift „vor neuen Hochs“ haben wir beim Goldpreis ein glückliches Händchen bewiesen (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 4. und 16. Juli). Als ein wichtiger Kurstreiber dient derzeit die zuletzt ausgeprägte Korrekturflagge. Lohn der Mühen ist inzwischen ein neues Rekordlevel bei 2.482 USD. Rein rechnerisch hält die beschriebene Konsolidierungsformation sogar ein kalkulatorisches Kursziel von 2.600 USD bereit. Dank des Vorstoßes in „uncharted territory“ kann die Kursentwicklung seit Anfang April darüber hinaus als nach oben aufgelöste Tradingrange interpretiert werden (siehe Chart). Das Anschlusspotenzial aus diesem Befreiungsschlag lässt sich wiederum auf rund 160 USD taxieren, was erneut zu einem rechnerischen Kursziel im Bereich von 2.600 USD führt. Regelmäßig Leserinnen und Leser sind zudem mit der langfristigen „Untertassen-Formation“ der letzten15 Jahre bestens vertraut, welche ein langfristiges Potenzial bis rund 2.800 USD bietet. Aber auch unter Risikogesichtspunkten liefert der aktuelle Kursverlauf eine wichtige Orientierungshilfe. Die alte Ausbruchszone bei rund 2.430 USD können Anlegerinnen und Anleger nutzen, um den Stop-Loss für bestehende Engagements nachzuziehen.

Gold (Daily)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Gold

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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