Kommentar
16:07 Uhr, 22.08.2025

Powell deutet Zinssenkung an

Die Aktienmärkte schießen in einer ersten Reaktion nach oben. Fed-Chef Jerome Powell hat bei seiner mit Spannung erwarteten Rede in Jackson Hole eine mögliche Zinssenkung im September angedeutet.

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  • Dow Jones
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Fed-Chef Jerome Powell sagte in seiner mit Spannung erwarteten Rede auf dem Notenbanksymposium in Jackson Hole, dass veränderte Risiken eine Anpassung der Geldpolitik erforderlich machen könnten. Dies könnte eine mögliche Zinssenkung im September andeuten, wie dies die Finanzmärkte zuletzt erwartet hatten.

Kurzfristig seien die Inflationsrisiken nach oben, die Risiken für den Arbeitsmarkt aber nach unten gerichtet, was die Geldpolitik vor Herausforderungen stelle, sagte Powell. Angesichts der weiterhin restriktiven Ausrichtung der Geldpolitik und der Abschwächung des Arbeitsmarktes könnten Anpassungen aber gerechtfertigt sein.

"Insgesamt scheint der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht zu sein – allerdings in einer ungewöhnlichen Art, die durch ein deutliches Nachlassen sowohl von Angebot als auch Nachfrage geprägt ist. Diese Situation deutet darauf hin, dass die Abwärtsrisiken für die Beschäftigung zunehmen. Sollte sich dieses Risiko materialisieren, könnte es sich rasch in Form von stark steigenden Entlassungen und zunehmender Arbeitslosigkeit manifestieren", sagte Powell.

"Kurzfristig bestehen Aufwärtsrisiken für die Inflation und Abwärtsrisiken für die Beschäftigung – eine herausfordernde Konstellation. Wenn unsere Ziele in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen, verlangt unser Rahmenwerk, beide Seiten unseres dualen Mandats gegeneinander abzuwägen. Unser Leitzins liegt nun 100 Basispunkte näher am neutralen Niveau als vor einem Jahr, und die Stabilität der Arbeitslosenquote sowie anderer Arbeitsmarktindikatoren ermöglicht es uns, vorsichtig vorzugehen, wenn wir mögliche Anpassungen unserer geldpolitischen Ausrichtung prüfen. Dennoch könnten angesichts des restriktiven geldpolitischen Umfelds der Basisausblick und die sich verschiebende Risikobalance eine Anpassung der geldpolitischen Ausrichtung rechtfertigen."

In seiner Rede am Freitag stellte Powell auch einen überarbeiteten Handlungsrahmen der US-Notenbank vor, der den gestiegenen Inflationsdruck und die gesunkene Wahrscheinlichkeit dauerhaft niedriger kurzfristiger Zinsen widerspiegelt. Formulierungen zur Niedrigzinsumgebung, die von der Phase nach der Finanzkrise geprägt waren, wurden entfernt. Stattdessen wird das flexible Inflationsziel der Fed von 2 % betont. Die nach 2020 eingeführte "Aufholstrategie", wonach lange niedrige Inflationsraten auch ein zeitweises Überschießen des Inflationsziels rechtfertigen, wurde gestrichen.

Während Powells Rede schrieb US-Präsident Donald Trump über Social Media, dass er Fed-Gouverneurin Lisa Cook entlassen werde, falls sie nicht selbst zurücktrete. Gegen Cook gibt es Vorwürfe wegen angeblich unkorrekter Angaben bei der Beantragung eines privaten Hypothekenkredits.

Wegen der erwarteten Zinssenkung im September und der wiederholten Angriffe von US-Präsident Donald Trump auf Powell und die Unabhängigkeit der Fed war die diesjährige Rede von Powell in Jackson Hole mit besonderer Spannung erwartet worden. Die US-Notenbank hat in der Vergangenheit das Symposium in Jackson Hole häufig dazu genutzt, wichtige Änderungen in ihrer Geldpolitik anzukündigen. Da Powells Amtszeit als Fed-Chef im Mai 2026 endet, handelte es sich heute um die letzte Rede von Powell in Jackson Hole.

Powell stand zuletzt erheblich unter politischem Druck, weil US-Präsident Donald Trump nicht nur immer wieder forciert Zinssenkungen forderte, sondern auch mit einer Absetzung von Powell gedroht hat, trotz der gesetzlich festgeschriebenen Unabhängigkeit der Fed.

Marktreaktionen/Fazit: Die Aktienmärkte schießen in einer ersten Reaktion nach oben, die Marktzinsen sinken kräftig. Deutlicher als erwartet hat Fed-Chef Jerome Powell eine mögliche Zinssenkung im September signalisiert. Der Dow Jones Industrial Average kann ein neues Allzeithoch erreichen.

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1 Kommentar

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  • masi123
    masi123

    Mal schauen, wie lange die Euphorie anhält oder ob es wieder nur einer der üblichen Spikes (Fehlsignal) ist. Ich würde dem Ganzen aufgrund der zunehmenden globalen politischen Unsicherheiten und deren negative ökonomische Auswirkungen keine zu große Bedeutung beimessen.

    16:29 Uhr, 22.08.