DAX SENTIMENT INDEX - Verkauf auf Raten
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Wenn man die heutige Stimmungserhebung mit der von vor einer Woche zusammenlegen würde, wäre der Erkenntniswert fast derselbe wie wenn man jede Umfrage der Börse Frankfurt einzeln betrachtet. Wir erinnern uns: Am vergangenen Mittwoch hatte es einige Akteure unseres Panels vom Bullenlager weggezogen – die meisten von ihnen, etwa zwei Drittel, nahmen erst einmal eine Auszeit und blieben neutral. Mit den heutigen Zahlen wird allerdings deutlich, dass es sich um einen Stimmungsumschwung auf Raten gehandelt hat. Denn die zögerliche Haltung dieser Gruppe hat sich letztlich doch noch in eine Entscheidung umgewandelt, die man fast schon als folgerichtig bezeichnen könnte: Die Parkposition dieser Akteure wurde vermutlich nach Ostern aufgegeben und hat sich in eine bearishe Meinung verwandelt.
Unter dem Strich ist also der Optimismus, gemessen an unserem Bull/Bear-Index, ein weiteres Stück zurückgegangen und bewegt sich weiterhin unter seinem Jahresmittelwert. Dabei kann man den Beobachtungszeitraum nicht nur kalendarisch in zwei Blöcke, getrennt durch das Osterfest, unterteilen. Auch stimmungstechnisch gab die erste Hälfte mehr Positives her. Etwa durch die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten, wo die Zahl der neu geschaffenen Stellen zwar hinter den Erwartungen zurück geblieben war. Doch der letzte Anker, vorgegeben durch die private Arbeitsmarktagentur ADP, war so niedrig, dass sich für die Börsianer in den USA, aber letztlich auch hierzulande, ein relativ positives Bild abzeichnete. Doch eben nicht so gut, um womöglich einen Zinsschritt der US-Notenbank befürchten zu müssen, der am Ende der gerade aufkeimenden Konjunktur frühzeitig den Garaus machen könnte.
Nach dem Osterfest gaben sich die Daxianer zunächst noch frohgemut angesichts der positiven US-Vorgaben, bevor wieder das schon altbekannte Griechenland-Syndrom um sich griff. Zumindest am Devisenmarkt, wo der Euro abermals an Boden verlor, aber auch bei den Anleihen, musste man den Eindruck gewinnen, die Händler hätten erst jetzt begriffen, dass die EU-Notfallpläne für Griechenland einen viel zu hohen Abstimmungsbedarf erforderten, als dass sie in der Praxis rechtzeitig und wirkungsvoll greifen könnten. Immerhin hat dies auch den einen oder anderen Aktienhändler ins Grübeln gebracht. Aber ein schwacher Euro sei ja gut für die deutsche, vom Export abhängige, Volkswirtschaft, war dann wiederum fast beschwichtigend zu hören.
Die verbliebenen Optimisten, die immer noch in der Mehrheit sind und deren Anteil unverändert geblieben ist, erwarten sich vom DAX offenbar mehr als die schlappen 4 Prozent Wertzuwachs der vergangenen drei Wochen. Wahrscheinlich sind ihre Positionsgrößen aber auch so überschaubar, dass sich richtige Gewinnmitnahmen derzeit nicht aufdrängen. Und so bleiben deutsche Standardwerte auch im Falle technischer Abwärtskorrekturen ordentlich unterstützt. Für die Zauderer jedenfalls kann man womöglich bald schon von einem Jahr der verpassten Chancen sprechen. Denn am Jahreshoch – selbst wenn es nur langsam nach oben geht – mag niemand gerne kaufen.
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