DAX SENTIMENT INDEX - Trefferserie könnte Übermut beflügeln
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Wenn man den Kommentatoren der vergangenen Tage folgt, wird eines erkennbar: Die Stimmung bezüglich deutscher Aktien hat sich merklich verbessert. Dass diese Erkenntnis nicht nur irgendwelchen intuitiven Frühlingsgefühlen entspringt, zeigt auch die jüngste Sentimenterhebung der Börse Frankfurt, wo der Optimismus zurückgekehrt ist. Aber gemessen an unserem Bull/Bear-Index nur zu Teilen. Denn gegenüber dem Jahreshöchststand von vor 14 Tagen fehlt dann doch noch ein ganz gehöriges Stück. Zumindest aber verraten die Verschiebungen in den einzelnen Lagern, dass sich der überwiegende Teil der neuen Bullen, aus früheren Pessimisten speist, die nach unseren Berechnungen vor etwa 10 Tagen bei einem Stand von ca. 5.700 Zählern dem DAX den Rücken gekehrt hatten.
Allerdings haben wir uns (wie einige andere Berichterstatter) schwer getan, wirklich neue fundamentale Gründe für eine nachhaltige DAX-Hausse ausfindig zu machen. Ganz zu schweigen von guten politischen Argumenten, die die Szenerie während der vergangenen Handelstage beherrscht haben. Fast gewinnt man den Eindruck, die europäischen Politiker schöben eine nachhaltige Lösung der Kreditprobleme Griechenlands einmal zum IWF und dann wieder zu sich selbst – vor allem der Devisenmarkt erfuhr wegen derlei Diskussionen stärkere Schwankungen. Aber unter dem Strich hat der Euro, gemessen an der Problematik, eigentlich sehr wenig Boden verloren. Vor allem, wenn man bedenkt, wie einige europäische Politiker auf die so genannten Spekulanten eingedroschen haben. Das kommt bei der Bevölkerung immer gut an. Und beflügelt zudem die Schwarzmaler, die mancherorts zumindest hinter vorgehaltener Hand der Gemeinschaftswährung keine richtige Chance mehr geben wollen.
Das Gute an der ganzen Geschichte ist jedoch, dass diejenigen, die gegen den Euro spekulieren, eines Tages ihre Gewinne mitnehmen müssen, da ansonsten die ganze Unternehmung keinen Sinn macht. Genau dies scheint derzeit zu geschehen, was gleichzeitig auch als Indiz dafür zu werten ist, dass die Ereignisse um Griechenland (ob nun schnelle Hilfe kommt oder nicht) von den Akteuren eingepreist sind. Ähnliches lässt sich auch für den DAX sagen, wo der Hauptgrund für die jüngsten Käufe jedoch vor allem einen Grund haben: Aufgelaufene Kursgewinne, die zugegebenermaßen gemessen an einem Einstandspreis von 5.700 und einem Tief von rund 5.520 Dax-Zählern während des Berichtszeitraums nicht riesengroß gewesen sein mögen. Aber was zählt ist die Tatsache, dass überhaupt etwas verdient worden ist. Gerade die während der vergangenen Woche erfolgreichen Akteure können so auf eine Trefferserie teils nicht unbeträchtlicher Aktiengewinne zurückblicken.
Diese Trefferserien bergen jedoch auch ein nicht zu vernachlässigendes Risiko, weil das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten mit jedem weiteren Erfolgserlebnis überproportional steigt – mit der Zeit stellt sich sogar bei hartgesottenen Händlern unweigerlich das Gefühl ein, den Markt besonders gut unter Kontrolle zu haben. Damit einher geht bei weiteren Gewinnen eine gewisse Kurzatmigkeit, jene immer schneller mitnehmen zu wollen, damit die Serie nicht reißt. Gleichzeitig wird bei etwaigen Verlusten, mit denen man eigentlich gar nicht mehr gerechnet hat, zu spät die Notbremse gezogen. Und genau diese Gefahr besteht auch für die Daxianer, falls ihr Börsenbarometer unvermutet wieder runter Druck geraten sollte. Das heutige Umfrageergebnis jedenfalls liegt indes nicht nur auf Höhe des Jahresmittelwertes, sondern zeigt überdies, dass die mittelfristigen Akteure unseres Panels nicht die treibende Kraft einer größeren Aufwärtsbewegung sein werden.
Die gesamten DAX und TecDAX Sentiment-Index erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/sentiment-index.pdf
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