DAX SENTIMENT INDEX - DAX-Dynamik wird schwer zu halten sein
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Ob nun wirklich Euros nach Athen getragen werden oder nicht, ist immer noch ziemlich unklar. Und ob es bald eine europäische Replik des Internationalen Währungsfonds geben wird, bleibt ebenfalls unsicher. Überhaupt fischen viele Marktteilnehmer derzeit im Trüben. EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi brachte es gestern auf den Punkt, als er die gegenwärtige politische Haltung als Konzept der „konstruktiven Unschärfe" beschrieb. Doch obwohl man in Brüssel nicht mit Bereitschaftssignalen geizt, Griechenland helfen zu wollen, fragt man sich allerorts immer noch, wie denn die praktische Umsetzung am Ende aussehen wird. Geld soll ja bekanntlich nicht fließen. Daher rätseln Finanzmarktbeobachter weiter. Und auch was die Gründung eines neuen Europäischen Währungsfonds (EWF) betrifft, gehen die Meinungen von Politikern, Zentralbankern und Finanzexperten weit auseinander.
Selbst innerhalb der EZB schien es bis gestern keinen Konsens zu diesem Thema zu geben. Kein Wunder, dass Aktienanleger sich teils ein wenig überfordert, teils desorientiert fühlen. Wie ist die aktuelle Situation letztlich einzuschätzen? Ist das wirklich ein positives Umfeld für Aktien? Eigentlich dürfte es aufgrund der vielen Ungewissheiten nicht überraschen, wenn das Gros der Vermögensverwalter zu Risikopapieren auf Abstand ginge. Sie tun es aber nicht. Von einem kurzen Aussetzer Mitte Februar einmal abgesehen, sind inländische Fondsmanager in den letzten sechs Wochen durchaus gewillt gewesen, sich im deutschen Aktienmarkt zu engagieren. Im Durchschnitt liegt der Optimismus sogar leicht über den Werten, die Ende des Jahres in unserem Bull/Bear-Index gemessen wurden. Das wiederum war eine Phase in der auffallend stark auf eine Jahresend- bzw. Jahresanfangsrallye gesetzt wurde.
Dies bedeutet, der aktuelle Stimmungspegel kann sich durchaus sehen lassen. Der Optimismus erscheint uns allerdings weniger von fundamentalen Faktoren als vom DAX selbst beeinflusst worden zu sein. Letzterer erholte sich nämlich im Eiltempo von seinem Februartief wieder zurück auf die 6.000er Marke. 500 Punkte in drei Wochen ist angesichts des zuvor beschriebenen Umfelds eine ganz hervorragende Leistung. Der Aufschwung hat dazu geführt, dass sich das neutrale Lager um ein Drittel abgebaut hat. Die Unentschlossenen hat wahrscheinlich die Angst gepackt, eine Wiederaufnahme der Rallye zu verpassen. Denn die Abzügler hat es allesamt ins Lager der Bullen verschlagen. Auch die Bären haben gelitten und Anteile an die Optimisten verloren. Es sind also teils Eindeckungen erfolgt, teils wurden in diesem Monat aber auch neue Long-Engagements eingegangen. Auf diese Verschiebungen beruht demnach ein Großteil des jüngsten DAX-Anstiegs.
Die Zielstrebigkeit, mit der der DAX sich den Weg zur 6.000 Punktemarke bahnte, erstaunt uns dennoch ein wenig. Es ist daher sicher nicht abwegig, das Erreichen des runden Niveaus mit dem übermorgen anstehenden großen Verfallstag der Terminbörsen in Verbindung zu bringen. Das Kursmuster riecht förmlich nach einer verfallstagsgetriebenen Eindeckungsrallye. Doch egal, ob es sich beim jüngsten Zugewinn um eine geplante Punktlandung oder lediglich um einen neuen Anlauf zur Fortsetzung der Hausse des vergangenen Jahres handelt. Manchen Marktteilnehmer beschäftigt ein ganz anderes Problem: das niedrige Volatilitätsniveau. Auf den Optionsmarkt wird merklich eingedroschen. Dies spiegelt alles andere als die Gewissheit der Marktteilnehmer wider, dass der DAX sich hektisch bewegen wird – weder auf neue Jahreshochs noch auf sein Februar- Korrekturtief. Es ist also unwahrscheinlich, dass deutsche Dividendentitel die Aufwärtsdynamik beibehalten werden, die sie seit Monatsbeginn an den Tag legen.  
Die gesamten DAX und TecDAX Sentiment-Index erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/sentiment-index.pdf
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