DAX SENTIMENT INDEX: Daxianer bekommen kalte Füße
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Bei den Kleinanlegern sitzt die Skepsis nach der Finanzkrise noch tief. Laut des Deutschen Aktieninstituts (DAI) ist die Zahl der Aktionäre (ob direkt oder indirekt) im zweiten Halbjahr 2010 dramatisch gesunken: Fast eine halbe Million Privatanleger zogen sich aus den Aktienmärkten zurück. Deutschland zählt nun nur noch 8,2 Millionen Aktionäre und Aktienfondsbesitzer - dabei hatte sich doch seit dem ersten Halbjahr 2009 eine Stabilisierung abgezeichnet. Anders die Investment-Profis: Sie sind im Großen und Ganzen guter Dinge, was die Entwicklung der Aktienmärkte betrifft. Die Zuversicht der Akteure speist sich etwa aus den jüngsten Nachrichten aus der Eurozone. Rund um den Globus fürchten Investoren, Händler und Analysten nicht länger einen Untergang des Euro. Insbesondere die erste Anleiheemission des Euro-Rettungsfonds am Dienstag hat allerorten für Feierlaune gesorgt: So prall gefüllt war das Orderbuch noch nie bei einer Bond-Auktion. Allerdings müssen wir den Erfolg der Emission ein wenig relativieren: Es handelte sich mit fünf Mrd. Euro um eine relativ kleine Summe, wenn man bedenkt, dass die gesamte Eurozone dahintersteht. Deutschland könnte den Betrag problemlos allein stemmen, die Anleihe bot aber deutlich attraktivere Zinsen als eine vergleichbare Bundesanleihe.
Die grundsätzlich glänzende Stimmung für das Gesamtjahr bereitet einigen Akteuren aber Kopfzerbrechen. Sie wollen erste Bremsspuren am Aktienmarkt ausmachen. Kurzum: Sie haben kalte Füße bekommen. Sechs Prozent der von uns befragten mittelfristig orientierten Anleger ziehen sich bei unserer heutigen Sentimentbefragung in Zusammenarbeit mit der Börse Frankfurt vorerst aus dem Bullencamp zurück, um nahezu allesamt ins Bärenlager überzulaufen. Unser Sentiment-Barometer, der Bull/Bear-Index, gibt nach, notiert aber nach wie vor deutlich oberhalb des Stimmungsdurchschnitts des vergangenen Jahres. Auch wir haben bereits in den Vorwochen darauf hingewiesen, dass dem DAX die Kraft für weitere großartige Höhenflüge fehlt. Doch allein vom Optimismus und den bullishen Positionen der anderen auf eine Korrektur zu schließen, geht zu weit. Denn bislang sind die verbliebenen Optimisten nicht in der Bredouille. Sie haben größtenteils Gewinne auf der Uhr, aber kaum Verluste. Eine kräftige Ausverkaufs- und Kapitulationswelle steht daher nicht zu befürchten. Hoher Optimismus bedeutet also nicht zwangsläufig fallende Kurse - ein hoher Sentiment-Wert ist nicht immer als Kontraindikator zu verstehen. Nur wenn Stimmung und Kurs sich gegenläufig bewegen, sprich: Schieflagen entstehen, entwickelt sich das Potenzial für eine empfindliche Korrektur.
Der neue Argwohn einiger mittelfristig orientierter Vermögensverwalter verbessert die Aussichten für die nahe Zukunft des deutschen Leitindex so gar ein wenig. Denn wenn die gefürchtete Korrektur nicht kommt, werden die Neu-Bären schon bald wieder ins Bullenlager zurückkehren. Große DAX-Sprünge erwarten wir dennoch nicht - weder nach oben noch nach unten.
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