Kommentar
09:50 Uhr, 08.02.2010

DAX SENTIMENT INDEX - DAX Bullen: Sie sind wieder da!

In der Berichtswoche riefen die Medien zahlreiche Blitzumfragen ins Leben. Kaufen oder nicht kaufen, lautete die oft gestellte Frage. Befragt wurden aber ausnahmsweise mal nicht Finanzexperten oder, wie wir es in Zusammenarbeit mit der Börse Frankfurt zu tun pflegen, Vermögensverwalter und Fondsmanager. Diesmal durfte jeder Bundesbürger abstimmen. Denn mit den Finanzmärkten hatte das Ganze eigentlich nur indirekt zu tun.

Es ging um die selbstgebrannte CD, die der Regierung jüngst angeboten wurde. Auf ihr sollen sich angeblich Daten potenzieller Steuersünder befinden. Für Musik- Downloads wären die geforderten 2,5 Millionen Euro sicherlich auch etwas zu hoch angesetzt. Allerdings bietet die umstrittene CD ungeahntes Arbitragepotenzial. Aus ihr ließen sich schnell 100 Millionen Euro zaubern, heißt es. Da gerät jeder Finanzminister ins Schwärmen. Von solchen Renditen können Marktteilnehmer nur träumen. Sie müssen sich ihre Performance viel härter erarbeiten. Mit Insider-Informationen bestückte CDs oder irgendwelche anderen Werkzeuge, mit denen man die Marktentwicklung im Voraus bestimmen könnte, bekommen sie in aller Regel nie angeboten. Die Mitglieder unseres Sentiment-Panels sind auf solche Hilfestellung auch gar nicht angewiesen. Sie haben seit einiger Zeit ein gutes Händchen für die Marktentwicklung und beweisen gutes Gespür für Wendepunkte. Die letzte Kostprobe dafür bekamen wir Mitte Januar geliefert, als sich die Optimisten unter den DAX-Anlageprofis urplötzlich zurückzogen und sich dadurch die bis dahin sehr positive Stimmung fast gänzlich abbaute. Wir vermuteten daraufhin, dass sich die Abzügler dem Wiedereinstieg nicht verwehren würden und bereit seien, bei fallenden Kursen in den Markt zurückzukehren.

Dies ist nun geschehen. Die DAX-Bullen sind wieder da! Das ist aber sicherlich nicht die einzige Erkenntnis, die aus unserer jüngsten Sentiment-Umfrage zu ziehen ist. Wichtiger ist, dass die Entscheidung, sich wieder stärker im Aktienmarkt zu engagieren, eine rein preisgetriebene gewesen ist. Denn unter dem Strich war die Nachrichtenlage der jüngsten Vergangenheit kein Deut besser, als der Wetterbericht, der durchweg trübe Wintertage und Schneestürme lieferte. Um im Bild zu bleiben: Die paar Sonnenstrahlen, die sich am Wochenende für kurze Zeit den Weg durch die Wolkendecke bahnten, lassen sich bestenfalls mit den Bruttoinlandsproduktzahlen vergleichen, die am Freitagnachmittag aus den USA gemeldet wurden. Ein kurzer Lichtblick im dichten Negativnachrichten-Dauerschneetreiben aus Europa, mehr nicht. Aber das US-BIP war trotzdem kein Ereignis, auf das die Investoren spontan oder gar überschwänglich mit Käufen reagierten. Dies liegt unserer Ansicht nach daran, dass die Käufer schon einen Tag früher zugegriffen hatten, als der DAX nahe in Richtung der 5.500er Marke rutschte.

Noch sind zwar nicht alle Optimisten, die sich nach dem Jahreswechsel zeigten wieder an Bord. Sechs Prozent von ihnen weilen noch im Lager der Neutralen. Der Anteil der Bären ist aber auf fast ein Viertel und damit Jahrestiefstand gefallen. Dies bedeutet, dass die Rückkaufaktivitäten der befragten Investmentprofis dem langfristigen Angebot, das den Markt seit Mitte Januar malträtiert, wenig entgegenzusetzen haben. Von den insgesamt 550 Punkten, die der DAX seit seinem Jahreshoch verloren hat, konnte er erst 180 wieder wettmachen. Selbst wenn man unterstellt, dass die erwähnten sechs Prozent, die derzeit im neutralen Lager parken, wieder in den Markt zurückfinden, dürfte sich die Waage am Ende kaum ausgleichen. Optimisten werden dies sicher nicht gerne hören, aber der DAX ist merklich angeschlagen; höchstwahrscheinlich, weil ausländische schwergewichtige Verkäufer ihm zugesetzt haben. Rutscht er nun auch noch unter die 5.500er Marke, darf das Thema Jahresanfangsrallye endgültig abgehakt werden.

Die gesamten DAX und TecDAX Sentiment-Index erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download

http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/sentiment-index.pdf

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