Fundamentale Nachricht
13:23 Uhr, 23.06.2014

DAX: Schwache Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone lähmen die Kauflust

Der Dax notiert nach dem Rekordhoch vom Freitag zu Beginn der neuen Woche schwächer. Beobachter sehen negative Konjunkturmeldungen als Auslöser für die Kursverluste.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

DAX

Der deutsche Leitindex eröffnete die neue Börsenwoche zunächst noch stabil, ging nach schwachen Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum und insbesondere aus Frankreich aber schnell in die Knie und notierte zeitweise sogar deutlich unterhalb von 9.900 Punkten. Gegen Mittag kann der Index wieder die 9.950-Punkte-Marke hinter sich lassen, knapp 100 Punkte unter dem am Freitag erreichten Rekordhoch. Während sich das Geschäftsklima in Deutschland auf hohem Niveau halten kann, enttäuscht Frankreich mit einem abermaligen Rückgang der Einkaufsmanagerindizes, die nun deutlicher unterhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten liegen.

Charttechnik

Der Dax wurde heute früh kräftig durchgeschüttelt und knickte fast bis auf die Unterstützung bei 9.866 Punkten ein. Etwas oberhalb dieser kehrten die Käufer jedoch zurück und es läuft eine Erholung in Richtung 9.970/10.000 Punkten. Hier treffen Käufer auf die nächsten Widerstände, die für einen temporären Stopp sorgen könnten. Im bärischen Fall kommt es sogar zum Rücklauf auf die 9.866iger Unterstützung.

Thema des Tages

Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Vitor Constancio, hat vor einer Immobilienblase in Europa gewarnt. „Unsere Analysen und die es Internationalen Währungsfonds deuten darauf hin, dass es in einigen speziellen Immobilienmärkten Anzeichen für eine Überhitzung geben könnte", sagte Constancio am Montag in Frankfurt laut Reuters.

Constancio konzediert, dass auch die EZB eine Mitschuld an der Entwicklung habe. Auch die niedrigen Zinsen der EZB seien mitverantwortlich, denn sie hätten „die Jagd der Investoren nach Rendite“ forciert, so der EZB-Vize. Die EZB hat ihren Leitzins Anfang des Monats auf das Rekordtief von 0,15 % gesenkt und erstmals Strafzinsen für Banken eingeführt, die Geld bei ihr parken statt es an Unternehmen und Privathaushalte weiterzureichen.

Aktien im Blick

Da die Regierung in Paris sich für das Angebot von General Electric ausgesprochen hat, kommt Siemens nicht zum Zuge. Die Münchner bleiben aber für weitere Übernahme offen. Die Aktie gibt aktuell 0,75 % ab.

BMW verlängert seine Kooperation mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner Brilliance. Unklar bleibt, welche Zugeständnisse und Kompromisse die Bayern eingehen mussten. Die Aktie verliert zur Stunde 0,54 %.

Zusammen mit Borussia Dortmund (+0,55 %) ziehen die Aktien von Hornbach Baumarkt (+0,86 %) in den SDax ein. Weichen müssen dafür Koenig & Bauer und Air Berlin.

Konjunktur

Der Gesamt-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone, der auf dem Index für das Verarbeitende Gewerbe und dem des Dienstleistungsbereichs aufbaut, sinkt im Juni um 0,7 auf 52,8 Zähler, wie der Marktforscher Markit mitteilte. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 53,3 Punkte vorhergesagt.

In Frankreich stürzen beide Indikatoren unter die Wachstumsschwelle, in Deutschland zeigte sich ein gemischtes Bild. Während der Indikator für die Industrie leicht zunahm, verschlechterte sich die Stimmung im Dienstleistungsgewerbe überraschend kräftig.

Währungen

EUR/USD notiert nach den enttäuschenden Datenveröffentlichungen aus der Eurozone bislang bei 1,3593 im Hoch, in der Spitze stand das Währungspaar am Montag bei 1,3613. Aktuell verliert EUR/USD 0,08 % auf 1,3582.

AUD/JPY nimmt Fahrt auf und steigt im Hoch auf 96,34 Yen - das höchste Niveau seit dem 4. April. Hintergrund ist der gute chinesische Einkaufsmanagerindex, der im Juni auf 50,8 Punkte stieg, so hoch wie seit sieben Monaten nicht mehr. China ist Australiens wichtigster Handelspartner.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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