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08:50 Uhr, 20.02.2014

Dax: Schlechte Vorgaben aus Übersee - Fed signalisiert geldpolitische Straffung - Dt. Bank vor Vergleich mit Kirch-Erben?

Schwache Konjunkturdaten aus China dürften den Dax zum Auftakt belasten. Das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hinterlässt derweil kaum Spuren am Markt. Dabei hat die Notenbank eine Straffung der Geldpolitik signalisiert.

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Dax - Gebeutelt

Mehrere Faktoren aus Übersee dürften den deutschen Leitindex zum Start belasten. So lässt sich aus dem Fed-Protokoll zur jüngsten Zinssizung herauslesen, dass die Tage des billigen Geldes gezählt sind. Die US-Notenbank hat signalisiert, dass sie die lockere Geldpolitik weiterhin gemäßigt drosseln wird. Ihr Niedrigzinsversprechen (Forward Guidance) will die Fed bald nach oben anpassen.

Außerdem prasseln schwache Konjunkturdaten aus Fernost auf die Märkte ein. Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China war im Februar überraschend auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten gesunken und deutete mit 48,3 Punkten eine Schrumpfung der Geschäftsaktivitäten ein. Zudem hat Japan ein Rekorddefizit in seiner Handelsbilanz für Januar ausgewiesen.

Der Dax wird zum Auftakt des Präsenzhandels deutlich tiefer erwartet. L&S taxiert den Leitindex mit 1,17 % (bzw. 113 Punkte tiefer) bei 9.547 Punkten im roten Bereich. Auf Konjunkturseite stehen die Einkaufsmanagerdaten aus Deutschland und Europa im Fokus, in den USA werden Philly-Fed-Index, Arbeitsmarkt und der Index der Frühindikatoren publiziert.

Nach Angaben von SWIFT hat der chinesische Yuan 2013 den Euro als zweitwichtigste Handelswährung verdrängt. Der Anteil des Yuan am Welthandel hat sich von 1,89 % im Januar 2012 auf 8,66 % im Oktober 2013 erhöht. Im gleichen Zeitraum fiel der Euro von 7,87 % auf 6,64 %. Dominiert werden Außenhandels-Zahlungen mit dem US-Dollar mit einem Anteil von 81,08 %. Die europäische Gemeinschaftswährung notiert aktuell stabil bei 1,3732 US-Dollar.

Paukenschlag: Teuerste Übernahme in der Internetbranche

Für 19 Mrd. US-Dollar übernimmt Facebook den Rivalen WhatsApp. Über den Kurznachrichtendienst werden jeden Tag etwa 19 Milliarden Nachrichten von bis zu 450 Mio. Nutzern verschickt. Anleger zeigen sich von dem hohen Kaufpreis geschockt, die Facebook-Aktie gab nachbörslich nach.

Henkel erhöht Ausschüttung für 2013

Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im vergangenen Geschäftsjahr mehr verdient. Der Konzerngewinn nach Anteilen Dritter erhöhte sich um 6,5 % auf 1,63 Mrd. Euro. Der Umsatz ging um 0,9 % auf 16,4 Mrd. Euro zurück. Die Dividende für die Vorzugsaktien steigt von 0,95 auf 1,22 Euro. Henkel erwartet 2014 ein organisches Umsatzwachstum um 3 bis 5 % und eine bereinigte operative Marge von 15,5 %. Der Gewinn je Aktie soll um hohen einstelligen Prozentbereich zulegen.

DE: Reallöhne sinken erneut

Die Reallöhne in Deutschland sind im Jahr 2013 durchschnittlich um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Nominal lagen die Löhne 1,3 % über dem Vorjahreswert, die Verbraucherpreise sind jedoch um 1,5 % gestiegen.

Dialog Semiconductor bleibt optimistisch

Beim Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor legten Umsatz und Gewinn im Schlussquartal um 31 bzw. 54 % zu. Speziell im Dezember sei die Nachfrage überraschend hoch gewesen, teilte der Konzern mit. 2014 soll nun das achte Jahr in Folge mit wachsendem Umsatz werden.

TUI: Großaktionär Fredriksen will verkaufen

Der Großaktionär des Reisekonzerns TUI, John Fredriksen, will rund drei Viertel seines Anteils an dem Unternehmen verkaufen. Insgesamt geht es dabei um bis zu 39,7 Mio. Aktien, die einem Anteil von 15,7 % entsprechen. Nach der Transaktion hielte Fredriksen noch 4,4 %. Der Streubesitz steigt durch den Ausstieg auf rund 66 %.

Grammer mit vorläufiger Jahresbilanz

Der Autozulieferer Grammer hat 2013 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 1,265 Mrd. Euro (VJ: 1,133 Mrd.) und ein operatives Ergebnis von rund 58 Mio. Euro (VJ: 49 Mio.) erzielt. Für 2014 erwarten die Bayern ein spürbares Umsatzwachstum auf über 1,3 Mrd. Euro.

Takkt: Dividende bleibt stabil

Unter dem Strich konnte Takt den Konzernumsatz in 2013 um 1,3 % auf 952,5 Mio. Euro (VJ: 939,9 Mio.) steigern. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte ging der Konzernumsatz hingegen um 2,6 % zurück. Takkt will für 2013 eine stabile Dividende in Höhe von 0,32 Euro je Aktie ausschütten.

Aareal Bank schüttet erstmals seit der Finanzkrise wieder Dividende aus

Die Aareal Bank will nach einem Rekordgewinn in 2013 weiter wachsen. Im vergangenen Jahr legte der operative Gewinn um 13 % auf 198 Mio. Euro zu. Dabei profitierte die Bank von hohen Margen im Kreditgeschäft. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 93 Mio. Euro übrig (+9 %). Erstmals seit der Finanzkrise wird wieder eine Dividende ausgeschüttet. Pro Aktie gibt es 75 Cents.

Swiss Re beglückt Aktionäre

Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re wird neben einer Dividende von 3,85 CHF eine Sonderausschüttung von 4,15 Franken je Aktie ausschütten. Das ist mehr als im Vorjahr und auch mehr als Analysten erwartet hatten. Insgesamt wollen die Schweizer damit 3,1 Mrd. Dollar an die Anteilseigner ausschütten.


Deutsche Bank - Vor Vergleich mit Kirch-Erben?

Die Deutsche Bank steht nach Informationen der Süddeutschen Zeitung aus Finanzkreisen vor einem Vergleich mit den Erben von Leo Kirch, der 2011 starb. Die Bank könnte nun 800 Mio. Euro zahlen - plus Zinsen. Das Präsidium des Aufsichtsrats und der zuständige Integritätsausschuss des Kontrollgremiums würden am Mittwoch über diese Lösung beraten, schreibt die Zeitung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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