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08:55 Uhr, 07.05.2014

DAX: Schaukelbörse Teil 2? - Siemens legt Zahlen vor und stellt Pläne zum Konzernumbau vor

Am Dienstag erlebte der Dax ein Auf und Ab, schloss aber letztlich im Minus. Auch zum heutigen Auftakt dürfte zunächst die Farbe Rot an den Kurstafeln prangen. Erneut muss der Markt eine Flut von Unternehmenszahlen verarbeiten.

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DAX - Unternehmenszahlen erneut im Mittelpunkt

Auch heute darf sich der deutsche Markt mit zahlreichen Quartalszahlen beschäftigen, u. a. legen vier Dax-Unternehmen ihre Bilanz vor. Gestern ging der Dax nach einem Auf und Ab schlussendlich mit einem deutlichen Minus von 0,65 % in den Feierabend. Auch heute dürfte zunächst die Farbe Rot am Aktienmarkt überwiegen.

Denn die internationalen Vorgaben sind recht trübe. Verluste bei Finanzwerten und Technologieaktien haben die wichtigsten US-Indizes am Dienstag tief ins Minus gedrückt. Der Dow Jones schloss 0,78 % tiefer, mit der Tech-Börse Nasdaq ging es gar 1,35 % abwärts. Auch an den wichtigsten asiatischen Börsenplätzen wurden überwiegend Verluste geschrieben. Der japanische Nikkei erlebte einen Einbruch von über 2,5 %.

Dem schwachen Trend dürfte sich auch der deutsche Leitindex zum Handelsstart nicht entziehen können. L&S taxiert den Dax vorbörslich mit -0,45 % auf 9.425 Punkte.

Der Euro steht weiterhin stabil auf hohem Niveau bei 1,3921 US-Dollar. Am Nachmittag gilt die volle Aufmerksamkeit der amerikanischen Geldpolitik. Fed-Chefin Janet Yellen wird vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses Rede und Antwort stehen.

Die Ölpreise sind am Mittwoch leicht gestiegen. Das Fass Brent legt um 0,14 % auf 106,71 US-Dollar zu, WTI um 0,59 % auf 100,18 US-Dollar. Nach Daten des privaten American Petroleum Institute (API) sind die Ölvorräte der USA an der großen Lagerstätte Cushing in der vergangenen Woche gefallen. Dies habe Druck auf die Ölpreise ausgeübt, hieß es.

Siemens legt Zahlen vor und stellt Pläne zum Konzernumbau vor

Im 2. Quartal hat Siemens bei einem etwas rückläufigen Umsatz von 17,45 Mrd. Euro seinen Überschuss um 12 % auf 1,15 Mrd. Euro verbessern. Analysten hatten mit mehr gerechnet. Der Konzern musste erneut hohe Belastungen für einzelne Projekte verbuchen. Den größten Anteil hatten dabei mit einem Aufwand von 310 Mio. Euro ein verzögertes Projekt zum Anschluss von Hochspannungsleitungen in Kanada. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Der Gewinn je Aktie soll um mindestens 15 Prozent steigen.

Deutschlands größter Elektrokonzern gibt zudem eine neue Struktur. Wie das Unternehmen mitteilte, soll die Einteilung des Geschäfts in die vier Bereiche Energie, Industrie, Medizintechnik sowie Infrastruktur und Städte aufgelöst werden. Gestärkt werden soll vor allem die Energietechnik. Zugleich wurde bekannt, dass Siemens einen Börsengang für seine Hörgeräte-Sparte vorbereitet. Mit dem Umbau will Siemens-CEO Kaeser den Konzern wettbewerbsfähiger aufstellen. Die Kosten sollen bis zum Herbst 2016 um 1 Mrd. Euro gesenkt werden.

Commerzbank mit Licht und Schatten

Die Commerzbank hat im 1. Quartal dank positiver Sondereffekt einen Gewinn von 200 Mio, Euro nach einem Verlust von 98 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum erzielt. Die Erwartungen der Analysten wurde nicht erreicht. Das operative Ergebnis brach um 30 % auf 324 Mio. Euro ein. Das lag vor allem an einem deutlich schwächeren Geschäft im Investmentbanking. Das Institut macht aber Fortschritte in der Abwicklungssparte. Der Bestand von Krediten und Papieren in der eigenen „Bad Bank“ sank auf Jahressicht per Ende März um 29 % auf 102 Mrd. Euro.

DE: Industrie meldet geringere Auftragseingänge

Der preis- und saisonbereinigte Auftragseingang der deutschen Industrie sinkt im März im Monatsvergleich um 2,8 %. Erwartet wurde ein Plus von 0,3 %, nach revidiert plus 0,9 % (+0,6%) im Vormonat.

Alibaba marschiert streng auf IPO zu

Der chinesische Internetkonzern Alibaba hat seinen Plan für den Gang an die Börse bekannt gegeben. Das Aktiendebüt in New York wird im Sommer oder der zweiten Jahreshälfte erwartet. In US-Medien wird über ein Volumen zwischen 15 und 20 Mrd. USD spekuliert.

Henkel erzielt geschmeidigen Gewinnanstieg

Im ersten Quartal hat der Konsumgüterhersteller Henkel einen Umsatzrückgang um 2,6 % auf 3,9 Mrd. Euro verzeichnet. Das bereinigte Ebit wurde indes um 3,3 % auf 600 Mio. Euro verbessert. Der bereinigte Überschuss nach Anteilen Dritter ging sogar 8,4 % auf 452 Mio. Euro in die Höhe.

HeidelbergCement schreibt Verluste

Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat im 1. Quartal wie erwartet wegen des kalten Winters in Nordamerika rote Zahlen geschrieben. Der Verlust nach Minderheiten betrug 147 Mio. Euro. Analysten hatten aber mit einem höheren Fehlbetrag gerechnet.

Hannover Rück erzielt überraschenden Gewinnanstieg

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück kann zu Jahresbeginn einen Gewinnanstieg vermelden. Der Überschuss ging um 1 % auf 233 Mio. Euro nach oben. Analysten hatten mit einem leichten Ergebnisrückgang gerechnet. Das Unternehmen profitierte davon, dass es mit seinen Kapitalanlagen trotz niedriger Zinsen etwas mehr verdiente.

Sky operativ wieder im Minus

Sky Deutschland hat in den ersten drei Monaten auch im operativen Geschäft wieder Verluste geschrieben. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) steht ein Minus von 8,6 Mio. Euro, nachdem vor einem Jahr noch ein operativer Gewinn von knapp 6 Mio. Euro anfiel. Unter dem Strich steht ein Minus von gut 53 Millionen Euro. Dank steigender Kundenzahlen und dem Verkauf von zusätzlichen Produkten bleibt der Sender aber auf Wachstumskurs.

Hugo Boss verkauft mehr Mode

Der Modekonzern Hugo Boss profitiert weiter vom Ausbau des eigenen Filialnetzes. Der Umsatz im 1. Quartal legte um 3 % auf 612,6 Mio. Euro zu. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist wegen der Investitionen in die eigenen Läden, höhere Ausgaben für Werbung und den Start eines neuen Logistikzentrums um 1 % auf 131,3 Millionen Euro gefallen.

Kuka verdient weniger

Beim Roboter- und Anlagenbauer Kuka drückt im ersten Quartal ein Zukauf auf das Ergebnis. Der Gewinn gab um 15,9 % auf 12,2 Mio. Euro nach. Das operative Ergebnis (Ebit) ging um 4,6 % auf 27,1 Mio. Euro zurück. Beim Umsatz legte das Unternehmen um 6,1 % auf 462,5 Mio. Euro zu.

Alstom verfehlt Erwartungen

Alstom verfehlt im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Nettogewinn von 556 Mio. Euro (VJ: €768 Mio) die Analystenschätzungen deutlich. Der Umsatz ist organisch um 4 % auf 20,3 Mrd. Euro gewachsen.

Heidelberger Druck schreibt schwarze Zahlen

Die Heidelberger Druck hat im Geschäftsjahr 2013/2014 nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatz von rund 2,43 Mrd. Euro (VJ: €2,74 Mrd), ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 143 Mio. Euro (VJ: €80 Mio) und einen Überschuss von 4 Mio. Euro (VJ: -€117 Mio) erzielt.

Conti senkt Schuldenberg

Continental hat seine Schuldenlast per Ende März um €1,4 Mrd gegenüber dem Vorjahr reduziert und sieht den Verschuldungsgrad auch nach Abschluss Veyance-Übernahme am Jahresende nicht über die Zielmarke von „unter 60 %“. steigen. Einen weiteren größeren Zukauf schließt der Dax-Konzern 2015 nicht aus, wie CFO Schäfer im Interview mit der „Börsen-Zeitung“ sagte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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