Fundamentale Nachricht
12:55 Uhr, 27.06.2014

DAX: Ruhiger Handelsverlauf - EU und Ukraine besiegeln Partnerschaft

Die deutschen Standardwerte stabilisieren sich am Freitag. Auf der Makroebene sind im Verlauf noch die vorläufigen deutschen Inflationsdaten für den Juni von Interesse.

Erwähnte Instrumente

DAX

Zum Wochenausklang geht es auf dem Börsenparkett recht ruhig zu. Relevante Unternehmensdaten stehen am vorletzten Handelstag des Quartals nicht an. Auf der Makroebene sind im Verlauf lediglich noch die vorläufigen deutschen Inflationsdaten für den Juni von Interesse. Gegen Mittag notiert der deutsche Leitindex kaum verändert bei 9.806 Punkten.

Charttechnik

Die gestern kurz vor Handelsschluss begonnene Erholung beim Dax setzt sich heute fort, erreicht jetzt aber den sehr breiten Widerstandsbereich um 9.850 Punkte. Ein neuer Versuch der Verkäufer wäre einzuplanen. Aufgrund der übergeordneten Marktlage bestünde jedoch die Chance, dass die Käufer versuchen gegenzuhalten und neue Tiefs nicht nachhaltig etabliert werden können (kleiner Bodenbildungsversuch nach den Verlusten der letzten Tage).

Thema des Tages

Die EU und die Ukraine haben ihr Assoziierungsabkommen endgültig verabschiedet. Die EU-Staats- und Regierungschefs und der ukrainische Präsident Poroschenko unterzeichneten in Brüssel den noch ausstehenden wirtschaftlichen Teil der Vereinbarung. Der politische Teil der Vereinbarung war bereits im März beschlossen worden. Die russische Regierung drohte bereits mit ersten Konsequenzen.

Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen heute die Nominierung des Luxemburgers Juncker zum neuen Kommissionspräsidenten beschließen. Vor der Entscheidung bekräftigte der britische Premier Cameron nochmals seinen Widerstand gegen die Ernennung. Juncker sei die falsche Wahl, um die EU voranzubringen, urteilte der Brite.

Aktien im Blick

Macquarie zufolge ist die RWE-Aktie unterbewertet. Der Titel wurde mit "Outperform" und einem Kursziel von 37,00 Euro in die Bewertung aufgenommen. RWE gewinnen 1,30 %.

Nike legt tolle Zahlen vor, was sich positiv beim Konkurrenten Adidas bemerkbar macht. Die Aktie steigt im Dax um 0,48 %.

Konträr dazu stellt sich die Entwicklung in der Chemiebranche nach der Gewinnwarnrung von Dupont dar. Wettbewerber Bayer gibt 0,68 % ab.

Die Aktie von Borussia Dortmund BVB ist angesichts einer Kapitalerhöhung um 1,74 % ins Minus gerutscht.

Konjunktur

In Eurozone hat sich die Stimmung in den Unternehmen im Juni entgegen den Erwartungen etwas eingetrübt. Der von der EU-Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung sank auf 102,0 Punkte von 102,6 im Vormonat. Die Wirtschaftsstimmung verschlechterte sich sowohl in der Industrie als auch im Bausektor ein, sowie auch unter den Konsumenten. Im Einzelhandel und Dienstleistungsgewerbe blieb sie hingegen stabil.

Der Konjunkturklima-Indikator in der Eurozon liegt im Juni bei 0,22 Punkten, nach revidiert 0,36 Zählern im Vormonat. Erwartet wurden 0,40 Punkte.

Die vorzeitigen LTRO-Rückzahlungen in der kommenden Woche belaufen sich nach Angaben der EZB auf insgesamt 4,48 Mrd. Euro, nach 12,6 Mrd. Euro in dieser Woche.

Währungen

Der Euro gab im Nachgang der Datenveröffentlichung zur Wirtschaftsstimmung gegenüber dem Dollar um 10 Pips nach. Zur Stunde steht EUR/USD bei 1,3614 US-Dollar.

Die zunehmenden Zweifel an der Erholung der US-Wirtschaft erhöhen die Risikoaversion. Investoren suchen Sicherheit in Form von erstklassigen Bonitäten und fragen u.a. den Schweizer Franken nach. EUR/CHF notiert bei 1,2162.

ARS/USD tendiert stabil bei 1,2999. Nachdem das oberste Gericht in New York Argentinien verboten hat, neue Anleihen zu bedienen, ohne alte (nicht umgeschuldete) Anleihen zurückzuzahlen, könnte die am Montag anstehende Zinszahlung auf argentinische Anleihen eine sehr pikante Angelegenheit werden. Gelinge es Buenos Aires nicht, bis Sonntag eine Einigung mit den Gläubiger-Hedgefonds zu finden, könnte das Land am Montag wieder offiziell pleite sein. Der Peso könnte dann ins Bodenlose rauschen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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